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Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Titel: Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall
Autoren: Mark Brandis
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impertinenten Frauenzimmer gehorsam Rede und Antwort stehen mußte?
    „Das wurde erreicht“, erteilte er widerwillig Auskunft, „durch gezielte Eingriffe in das genetische Material. Wir haben die Bausteine auseinandergenommen, von allem Überflüssigen befreit und dann in veränderter Reihenfolge wieder zusammengestellt. Das Produkt ist der Astralid. Aber diese Details sind letztlich kein Thema für die Kommission…“
    Für Dr. Mildrich, den Parlamentarischen Beauftragten für Wissenschaft und Forschung, war das das Stichwort, sich erneut bemerkbar zu machen. Er pflichtete Professor Pallasch bei.
    „So ist es! Wo käme die Kommission hin, wenn sie sich jeden einzelnen Schritt erklären ließe.“ Und an das Persönchen gewandt, fügte er hinzu: „Bitte, wir wollen vorankommen! Es geht wirklich nicht an, daß Sie uns alle aufhalten.“
    Bei aller Höflichkeit, deren sich Dr. Mildrich der Vertreterin der Weltwacht gegenüber befleißigte, lag in seiner Stimme doch der autoritäre Unterton eines Mannes, der sehr unangenehm werden kann.
    Professor Pallasch dankte für die Schützenhilfe mit einer angedeuteten Verneigung. Dieser ehemalige Staatssekretär mit seinem blasierten Desinteresse war ihm tausendmal lieber als das lästige Frauenzimmer mit seinen Weltwacht-Ideen.
    „Angesichts der fortgeschrittenen Zeit, meine Damen und Herren“, fing er geschickt den ihm zugeworfenen Ball auf, „sollten wir in der Tat bei der Sache bleiben. Ich möchte Ihnen jetzt die Plattform vorstellen, die, von Professor Jago - ich nannte ihn schon - geleitet, die Kernzelle des Projektes darstellt.“ Professor Pallasch überzeugte sich mit einem raschen Seitenblick, daß sich Gerlinde Tuborg wieder gesetzt hatte, er unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung. „Die Plattform beherbergt sowohl den Basiscomputer Mutterleib I als auch die vierzehn für tauglich befundenen Muster der besagten achtziger und neunziger Reihe.“
    Im Saal war es erneut dunkel geworden. Auf der Projektionswand erschienen die ersten Bilder einer mobilen Raumplattform vom Typ Spaviator.
    „Unsere Raumstation PANDORA“, erläuterte Professor Pallasch. „Der Name steht für die ,Pan Develop, Inc.’, die den biotechnischen Teil des Projekts Astralid bestreitet, und für die VEGA-Tochter „Orbital Research Activitees’, kurz ORA, die verantwortlich zeichnet für den astrotechnischen Teil der Zusammenarbeit. Aber das nur nebenbei…“
    Der Film zeigte die Arbeit der Wissenschaftler auf der Plattform. Professor Pallasch lieferte zu den stummen Bildern die Erklärungen.
    „In gewisser Weise“, sagte er, „stellt PANDORA - Sie werden es gleich sehen - die Urmutter der Astraliden dar. Hier entstehen die Muster. “
    Der Zeugungsakt des Astraliden war ein computergesteuerter Vorgang im Labor und blieb dem Blick des Betrachters verborgen. Sobald er vollzogen war, nahmen die Armaturen des geschlossenen Behälters, in dem der Astralid heranreifte, ihre Tätigkeit auf. Neunzehn Tage später erfolgte der Ausstoß.
    „Auch das weitere Wachstum erfolgt unter wissenschaftlicher Aufsicht…“
    Eine rasche Bilderfolge dokumentierte die Phasen des Wachstums am Beispiel eines ausgewählten Astraliden.
    Mit siebzehn Tagen war der neue Mensch so weit herangewachsen, daß er seine ersten Schritte tun konnte.
    Im Alter von 35 Tagen betrug seine Körpergröße schon 0.65 Meter, und er konnte sprechen.
    An seinem 90. Lebenstag war er zu einem kräftigen Burschen herangewachsen, der fortan täglich zehn Stunden in der Lernbox verbrachte.
    „Damit keine Mißverständnisse entstehen“, betonte Professor Pallasch, „das, was ich Ihnen hier vorführe, meine Damen und Herren, sind die Muster. Ihre Duplikate, die sogenannten Zwillinge, befinden sich auf dem Cunningham. Das dort installierte Labor gleicht dem, das ich Ihnen gerade gezeigt habe, wie ein Ei dem anderen. Mit einer unwesentlichen Zeitverzögerung reproduziert es jeden unserer Arbeitsgänge. Die Zwillinge sind das angestrebte Endprodukt. Zur gegebenen Zeit nabeln wir sie ab, so daß sie als selbständige Individuen weiterexistieren und nun ihrerseits neue Astraliden zeugen können, während sie der Komet tiefer und tiefer in die Unendlichkeit der Milchstraße hineinträgt… “
    Mit 320 Tagen war das Muster ein ausgewachsener junger Mann von 1.86 Meter Körpergröße, 73 Kilo schwer, und, wie Pallasch es nannte, „gebrauchsmündig“. Vor ihm lag das Studium, ein Vierteljahr komprimierten Lernens, diesmal im
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