Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
nicht das 21., sondern das 19. Jahrhundert: das Jahrhundert Livingstones und Stanleys.
    Was ging in den Köpfen dieser Fliegenden Löwen vor? Handelten sie aus eigenem Antrieb, oder hatten die VOR die Hand im Spiel? Und wo gedachten sie ihren nächsten Schlag zu führen?
    Das Rätselraten war abrupt zu Ende. Vom Tower meldete sich Lieutenant Simopulos über die Lautsprecheranlage.
    „Radar an OP! Über dem Gelände tut sich was, Sir."
    Ich drückte die Taste.
    „OP hat verstanden. Können Sie Ihre Beobachtung bereits präzisieren, Lieutenant?"
    Lieutenant Simopulos' Antwort ließ einige Sekunden auf sich warten.
    „Eine Vielzahl von Kontakten, Sir. Vielleicht zweihundert. Kleine Objekte, ziemlich flink. Südwest, West und Nordwest. Höhe acht-fünf-null. Sie halten ziemlich stur auf uns zu, Sir."
    Die Teufelei kündigte sich an. Ich wechselte einen raschen Blick mit Lieutenant Torrente. Sein Gesicht war gespannt.
    „Verstanden, Radar. Sind Sie der Ansicht, daß es sich um Fliegende Löwen handelt?"
    Diesmal kam die Antwort sofort:
    „Ich würde mein Gebiß dafür verwetten, Sir - falls ich eins hätte."
    Lieutenant Simopulos, begriff ich, verbarg seine Nervosität hinter krampfhafter Schnodderigkeit.
    „Danke, Radar."
    Was zum Teufel bedeutete diese Massierung am Himmel? Sollten sich die Fliegenden Löwen zum frontalen Angriff entschlossen haben? So unwahrscheinlich dies auch sein mochte - man durfte es nicht völlig von der Hand weisen.
    Ich drückte den Alarmknopf, und auf dem Gelände heulten die Sirenen los.
    Das war schon ein halber Sieg. Wenigstens waren die verdammten Trommeln nun nicht mehr zu hören. Mit ihrem monotonen Tam-Tam begannen sie mich in den Wahnsinn zu treiben.
    Offizier vom Dienst war Lieutenant Stroganow. Ich stellte die Verbindung her.
    „Lieutenant, wir haben da eine Kontaktmeldung vom Radar. Scheint, daß da ein Rudel wildgewordener Buschmänner auf uns zuhält. Es kann Ärger geben."
    Die Stimme des grauhaarigen Sibiriaken war die Ruhe selbst: „Verstanden, Sir. Wenn sie die Absicht haben, uns einen Besuch abzustatten, sollten wir wohl einige Vorkehrungen für ihre Bewirtung treffen."
    Es war wie bei der Abwehr eines Angriffs unter den Sternen: jeder stand auf seinem Platz.
    „So ist es, Lieutenant. Schicken Sie zwei Dutzend Scharfschützen aufs Dach - dies auf alle Fälle."
    „Gemacht, Sir."
    Ich ahnte, daß dies die falsche Entscheidung war. Mein Gefühl sagte mir, daß der Angriff nicht dem Gebäude galt.
    „Weiter, Lieutenant! Wie viele Helikopter können Sie ins Gefecht führen?"
    Lieutenant Stroganow zögerte; schließlich erwiderte er:
    „Sir, von denen, die dazu geeignet sind, haben wir die meisten eingebüßt. Ganze fünf Stück sind noch da."
    „Hoch mit diesen fünf!" sagte ich. „Sie sollen sich über die Leute setzen."
    „Aye, aye, Sir."
    Ich warf einen raschen Blick aus dem Fenster. Der Staubvorhang verschleierte die Sicht: absolute Windstille. Die Fliegenden Löwen hatten sich die ideale Stunde ausgesucht.
    „Wie steht's mit gepanzerten Transportern, Lieutenant?"
    „Schlecht, Sir. Bis auf neun sind alle unterwegs." Mein Unbehagen wuchs. Unsere ohnehin unzulängliche Streitmacht - über die Stadtteile zersplittert! Und der Angriff zielte diesmal direkt auf das Herz der Festung.
    „Setzen Sie die neun in Marsch!" entschied ich. „Sie sollen die Pisten sichern. Die Evakuierung geht weiter."
    Neben mir griff Lieutenant Torrente nach seinem Helm. „Sechs!" sagte er.
    Ich verstand nicht, was er meinte.
    „Sechs was?" fragte ich.
    „Sechs Helikopter, Sir!" sagte er. „Meiner ist auch noch da." Er setzte den Helm auf und stürzte hinaus.
    In der Operationszentrale blieb ich allein zurück. Nun, da alle Befehle erteilt waren, fühlte ich mich zur Untätigkeit verdammt.
    Lieutenant Simopulos meldete sich wieder. „Radar an OP Die Objekte sind jetzt identifiziert, Sir. Fliegende Löwen."
    „Danke, Lieutenant."
    „Man sollte sie, verflucht nochmal, in den nächsten Zoo sperren !... Sie sind jetzt leicht südlich abgeschwenkt..."
    Leicht südlich; das bedeutete: der Angriff galt nicht dem eigentlichen VEGA-Komplex. Aber das bedeutete auch - ich griff nach dem Glas -, daß sie früher oder später über dem Feld in Sicht kommen mußten. Verdammter Staub!
    „Noch etwas, Lieutenant?"
    „Momentan nicht, Sir. Eine Najade geht gerade hoch."
    Das sah auch ich. Die Najade hatte die für sie bestimmte Menschenmasse geschluckt. Die Schleusen fuhren zu. Das Triebwerk
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher