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WeltenSpiel

WeltenSpiel

Titel: WeltenSpiel
Autoren: Jennifer Schreiner
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grob meine Gedanken und schickte es auf den großen Bildschirm.
    Ich war irritiert: „Warum haben die Borkggk volle Gefächtsbereitschaft?“
    „ Keine Ahnung!“ Jill zuckte, nicht wirklich beunruhigt, mit den Achseln. Borkggk würden sich nur verteidigen, nie angreifen.
    „ Wir machen doch nichts, oder?“, fragte ich. Dann kam mir ein entsetzlicher Gedanke. „Wir machen doch nichts, oder?“, wiederholte ich, dieses Mal mit mehr Nachdruck und einem Klaps auf die Computerkonsole.
    „ Natürlich machen wir was, es sind doch Borkggk!“, belehrte mich mein Bordcomputer.
    „ Und was genau machen wir?“ Ruhig bleiben, Jake! Ruhig bleiben!
    Der Computer räusperte sich. Es klang schuldbewusst. „Angreifen?“
    „ Wieso?“ Ich musste mir keine Mühe geben, Unverständnis zu heucheln. „Die Borkggk sind die friedlichste, netteste Rasse im Universum. Wieso sollen wir die angreifen?“
    „ Jake?“ Ein Borkggkgesicht erschien auf meinem Bildschirm.
    „ Hallo Boris!“, begrüßte ich meinen Lieblingsborkggk und den gewissenlosesten Kneipengetränkevernichter des Universums.
    „ Wieso sind eure Waffen scharf?“ Boris schien eher amüsiert, als beunruhigt, aber er hatte ja auch nicht mit meinem Prototypen an Bord.
    „ Computerproblem.“
    Der Kontakt wurde mit einem lauten Knacken abgebrochen.
    „ Hei!“ Ich sprang aus meinem Sessel, als könne das etwas ändern.
    „ Sie arbeiten mit dem Feind zusammen?“, tadelte mich der Bordcomputer.
    „ Boris ist kein Feind!“ Ist er auch noch nie gewesen. - Zumindest wenn man Kampftrinken außen vor ließ.
    „ Boris unbekannt. Alle Borkggk sind gleich!“, informierte mich der Computer.
    Mein Uniwelli – das abgewandelte Handy, das im ganzen Weltraum des Universums funktionierte – piepte leise.
    Es brachte mich auf eine Idee. Ich tippte eine SMS „Boris, bitte verschwindet von hier, Computer stuft euch als Feind ein.“
    „ Was ist das?“
    „ Ein Uniwelli. Es hat mich daran erinnert, dass Essenszeit ist.“
    „ Sie brauchen etwas, was Sie ans Essen erinnert“, der Computer klang erstaunt bis entsetzt.
    Jill schenkte mir trotz – oder vielleicht gerade wegen – der Situation ein süffisantes Lächeln: „Oh, er braucht jemanden, der ihn fast an alles erinnert!“, meinte sie.
    Ich behielt mein bestes Pokergesicht bei und sah zu, wie das Borkggkraumschiff abdrehte. Mein Computer schnaubte verächtlich.
    „ Kapitän Jake, ich enthebe Sie Ihres Kommandos und führe ab sofort offiziell dieses Schiff!“, beschloss er.
    Dem Uniwelli sei Dank, jetzt reichte es! Ich wählte die Nummer der Computernotfallzentrale die ich vor zwei Minuten auf Seite 254 versteckt unter „To Adjust your Monitor“ gefunden hatte.
    Eine freundlich bemühte Frauenstimme meldete sich.
    Ohne Umschweife erklärte ich „Kapitän Jake Sowhat, wir führen euren neuen Prototypen spazieren und haben ein Computerproblem!“
    „ Negativ!“ kam es von meinem Computer. „Ich habe kein Problem mit mir!“
    „ Nein, aber ich!“, bellte ich patzig zurück.
    „ Beruht auf Gegenseitigkeit!“, informierte mich der Computer und klang, als hätte man ihn um seine Zukunft betrogen.
    „ Das kann nicht sein!“, glaubte die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
    „ Stimmt, jetzt, wo sie es sagen!“, witzelte ich.
    „ Sehen Sie!“, meinte die Frau humorlos und legte auf.
    Wütend wählte ich noch einmal die Nummer.
    „ Nummer gesperrt!“, informierte mich mein Computer.
    „ Wieso? Wenn es doch kein Problem gibt!“ Ich war versucht die Konsole mit dem Uniwelli niederzumetzeln.
    „ Sie stellen aber gerade ein Problem her. Die künstliche Erzeugung eines Problems ist uneffizient und unsachlich.“
    Trotz – oder wegen – dieses Vorwurfes blieb ich sachlich: „Denk doch mal nach! Hast Du das Gefühl, wir beide verstünden uns gut?“
    Computer dachte nach, bevor ein: „Gefühle unbekannt“, den Blechkasten verließ. „Sie sind nicht Kirk, deswegen verstehen wir uns nicht.“
    „ Nein, wir verstehen uns nicht, weil du mir nicht zuhörst und nicht das tust, was ich sage, weil ich nicht Kapitän Kirk bin!“, korrigierte ich.
    „ Scotti wird das Problem lösen.“
    „ Computer, wer oder was ist Scotti?“
    „ Enterprise, bitte!“
    „ Bitte?“
    „ Nennen Sie mich Enterprise, Sir! Das ist mein Name!“
    Enterprise? Natürlich! Scotti, Kapitän Kirk! Als sich die Erkenntnis ihre Bahn wie ein Brandeisen durch meine Gedanken bahnte, fasste ich mir an die Stirn um zu
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