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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Transporter?«
    »Ja. Angie wollte ihr nichts tun. Wir wollten sie mitnehmen. Wir wollten eine Familie sein.«
    »Eine Familie! Eine Familie!« Die Tür zum Verhörraum stand immer noch offen. Margarets herzzerreißender Schrei hallte durch den Flur.
    Steve, der sich auf dem Weg zu ihr befand, wusste, was dieser Schrei bedeutete. »O Gott«, betete er, »hilf uns, das zu ertragen.« Im Verhörraum angekommen, erblickte er Margaret, die zusammengebrochen auf dem Boden lag, zu Füßen eines dicklichen Mannes, der einer der Entführer sein musste. Er eilte zu ihr, nahm sie in die Arme und hob sie auf. Dann blickte er Clint Downes ins Gesicht. »Wenn ich eine Waffe in der Hand hätte, würde ich Sie auf der Stelle erschießen«, sagte er.
    Nachdem Downes den Ort beschrieben hatte, griff der Polizeichef zum Telefon. »Zum Jachthafen Harwich. Wir brauchen Taucher«, befahl er. »Und besorgen Sie ein Boot.« Er blickte zu den Agenten. »Unterhalb des Piers befindet sich noch ein Ladesteg«, sagte er, dann sah er zu Margaret und Steve. Auf keinen Fall wollte er, dass sie sich falsche
Hoffnungen machten. Im Winter ist normalerweise eine Kette quer darübergespannt. Vielleicht, aber das wäre ein Wunder, hat diese Kette den Transporter abgefangen und verhindert, dass er ganz ins Wasser gestürzt ist. Aber es ist Flut, das Wasser steigt schnell, und selbst wenn der Transporter aufgefangen wurde – der Steg wird in den nächsten zwanzig Minuten überflutet sein.

104
    ALLE FLUGHÄFEN WERDEN von uns überwacht, dachte Realto, während er mit Reeves, Walter Carlson und dem Polizeichef von Barnstable auf der Route 28 nach Harwich fuhr. Downes beteuert, dass er nicht Kater Karlo ist, aber er sagt auch, er könnte seine Identität liefern, falls man ihm ein faires Angebot mache und ihm nicht mit der Todesstrafe drohe. Ich glaube ihm. Er ist nicht clever genug, um die ganze Entführung organisiert zu haben. Wenn Kater Karlo von der Festnahme Downes’ erfährt, wird er wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der ihn verpfeift. Er hat sieben Millionen Dollar irgendwo gebunkert. Er wird versuchen, so schnell wie möglich das Land zu verlassen, bevor es zu spät ist.
    Neben ihm saß Walter Carlson, ungewöhnlich schweigsam für seine Verhältnisse, die Hände gefaltet, den Blick starr geradeaus gerichtet. Kelly war sofort mit Dr. Harris ins Krankenhaus von Cape Cod gebracht worden, doch Margaret und Steve hatten darauf bestanden, in einem der Streifenwagen zum Jachthafen mitzufahren. Es wäre mir lieber, sie wären nicht mitgekommen, dachte er. Sie sollten besser nicht zusehen müssen, wenn sie den Transporter aus dem Hafenbecken ziehen und Kathy geborgen wird.
    Der Verkehr auf der Route 28 stob auseinander, um der Karawane von Polizeifahrzeugen Platz zu machen. In nur neun Minuten waren sie an der Abfahrt angelangt und bogen
rechts in die schmale, gewundene Straße, die zum Jachthafen hinunterführte.
    Die Staatspolizei von Massachusetts war bereits zur Stelle. Grelle Scheinwerfer drangen durch den nächtlichen Dunst und beleuchteten den Pier. In der Ferne näherte sich ein Polizeiboot in rasender Fahrt durch die schäumenden Wellen.
    »Es gibt nur eine einzige Hoffnung«, sagte O’Brien, der Polizeichef. Es klang fast beschwörend. »Wenn der Transporter auf dem Ladesteg gelandet ist, und sie nicht bei dem Sturz getötet wurden …« Er vollendete den Satz nicht.
    Mit quietschenden Bremsen kam der Streifenwagen auf der Hälfte des Piers zum Stehen. Die Männer stürzten hinaus und rannten los, ihre Schritte hallten auf den Holzplanken. Am Ende des Piers blieben sie stehen und blickten hinunter. Der hintere Teil des Transporters ragte aus dem Wasser, die beiden Hinterräder waren an der schweren Kette hängen geblieben. Die Vorderräder dagegen befanden sich bereits unter Wasser, und schwere Wellen klatschten über die Motorhaube. Realto sah, dass das Gewicht der beiden Polizisten mit ihren schweren Geräten, die unten die Bergung vorbereiteten, den Ladesteg in eine Schieflage brachte. Eines der Hinterräder rollte über die Kette, und der Transporter sackte ein Stück tiefer ins Wasser.
    Realto wurde plötzlich von hinten zur Seite gedrängt, und im nächsten Augenblick stand Steve am Rande des Piers und blickte in die Tiefe. Er riss sich die Jacke vom Leib und sprang hinunter ins Wasser. Seitlich vom Transporter tauchte er wieder auf.
    »Richtet die Scheinwerfer auf das Wageninnere«, brüllte Reeves.
    Das andere
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