Weihnachten - Das Wagnis der Verwundbarkeit

in eine Form gegossen. So werden wir bleiben ewig, unverdrossen.« (Mechthild von Magdeburg 2003, 169; FLG III,5)
    Die Bibel sagt, dass sich dieser geheimnisvolle Augenblick ereignet, als Maria und Josef, die Sterndeuter, Hirtinnen und Hirten das Kind anschauen und vor ihm niederknien. Es ist eine Verneigung vor der Natalität des Lebens, die das Christentum in der Gottesgeburt verankert sieht. Dass Weihnachten jedes Jahr gefeiert wird, verleiht dieser Kraft des Augenblicks in der Gegenwart Präsenz. Wenn sich Menschen heute um die Krippe versammeln und im Blick auf das Kind die Natalität des Lebens feiern, dann ereignet sich Weihnachten. Gott wird Mensch. Und die Menschen werden Mensch, wo sie im Zeichen von Liebe, Respekt und Wertschätzung gegenüber den Anderen Hingabe wagen. Mitten in der Bedrohtheit des Lebens, wie sie die Flucht nach Ägypten eindrücklich vor Augen führt, stellt sich eine Geborgenheit ein, die allein die Liebe zu schenken vermag. Das Weihnachtsfest lädt dazu ein, die leise Stimme der Liebe zu erhören, die mit jeder Geburt dem Leben das Wort redet.

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