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Wehrlos vor Verlangen

Wehrlos vor Verlangen

Titel: Wehrlos vor Verlangen
Autoren: Chantelle Shaw
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kaufen. Es gab keinen Grund, weshalb er von dieser Zusicherung zurücktreten sollte. Sie vertraute ihm, versicherte sie sich in Gedanken und nahm ihre Abendtasche, um in die Lobby zu eilen, wo er auf sie wartete.
    Doch das ungute Gefühl blieb. Tahlia legte die Tasche wieder ab und griff stattdessen zum Telefon. Die Chancen, Steven Holt am Freitagabend noch in seinem Büro anzutreffen, waren gering. Aber wenn sie zuerst mit ihm reden könnte …
    Es klingelte lange, bevor eine Frauenstimme sich am anderen Ende meldete. „Mr. Holt ist nicht zu erreichen“, erklärte sie nicht sehr freundlich. „Ich stelle Sie zu Mark Lloyd durch.“
    Minuten später unterbrach ein ungeduldiger Mark Lloyd Tahlias aufgeregten Redefluss. „Miss Reynolds, ich versichere Ihnen, es handelt sich keineswegs um ein Missverständnis. Es stimmt, dass wir Interesse an Ihrer Firma angemeldet hatten, doch der Mutterkonzern hat den Vorschlag abgewiesen. Um genau zu sein, es war der Eigentümer selbst.“
    „Aber Mr. Savakis hat mir eine feste Zusage gegeben.“ Sie umklammerte den Hörer so hart, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. „Sie müssen sich irren …“
    „Ich bin sicher, Sie werden herausfinden, dass Sie diejenige sind, die sich irrt“, kam die kühle Antwort vom anderen Ende. „Es gibt keinen Deal und hat nie einen Deal mit Reynolds Gems gegeben. Miss Reynolds, es ist spät, und ich würde jetzt gern nach Hause gehen. Wenn es sonst nichts mehr gibt …“
    „Nein, natürlich.“ Nur mit allergrößter Mühe gelang es Tahlia, die Worte hervorzubringen. „Danke, dass Sie die Situation geklärt haben, Mr. Lloyd.“
    Nach dem Gespräch sank sie auf die Bettkante. Der Raum schien sich um sie zu drehen. Hoffentlich würde sie nicht etwas schrecklich Melodramatisches tun und in Ohnmacht fallen. Sie beugte sich vor und hielt den Kopf zwischen die Knie. Jetzt bloß nicht ohnmächtig werden! Schließlich musste sie nach Carlton House zurück, bevor ihre Eltern morgen auf die Straße geworfen wurden.
    Schritte auf dem Marmorboden ließen ihren Kopf in die Höhe schnellen. Thanos stand in der Schlafzimmertür. „Was ist los? Wieso kommst du nicht nach unten? Die Gäste versammeln sich schon in der Lobby und warten darauf, dass die Party anfängt, und ich will dich an meiner Seite haben. Verdammt, Tahlia, was ist mit dir?“, rief er, als sie ihn nur mit trüben Augen anschaute. „Bist du krank?“
    Der Schmerz in ihrem Herzen war schier unerträglich – doch es konnte immer noch eine simple Erklärung für die Nachrichten geben, die sie gerade erfahren hatte. Langsam stand sie vom Bett auf und wandte sich an Thanos, die Augen fest auf sein Gesicht gerichtet.
    „Sag mir, Thanos, hast du je ernsthaft vorgehabt, Reynolds Gems zu kaufen? Oder hast du mich nach Griechenland gebracht, mich zu deiner Geliebten gemacht und mich glauben lassen, die Probleme meines Vaters wären gelöst, während du die ganze Zeit über wusstest, dass Vantage Investments die Übernahme von Reynolds Gems niemals realisieren würde?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte etwas Undefinierbares in seinen Augen auf, dann legte sich eine undurchdringliche Maske auf sein Gesicht. Doch dieses kurze Zögern sagte Tahlia alles … und ihr Herz zersprang.
    Unverbesserliche Närrin, spottete eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Vor sieben Monaten hatte sie James Hamilton jedes Wort geglaubt. Er hatte sie getäuscht, und sie hatte sich geschworen, nie wieder auf schöne Worte hereinzufallen. Und hier stand sie nun, mit einem anderen Mann, in einem anderen Hotelzimmer, am Boden zerstört von der Erkenntnis, dass Thanos sie belogen hatte.
    Wann würde sie endlich begreifen, dass Männer logen und betrogen, um ihr Ziel zu erreichen? Wann würde sie lernen, dass Männer den Herzenskummer nicht wert waren, den sie verursachten?

10. KAPITEL
    „Meine Mutter hat angerufen“, sagte Tahlia gepresst. „Sie hat mir mitgeteilt, dass die Bank die Zwangsversteigerung von Carlton House angesetzt hat. Morgen Mittag räumen sie das Haus.“
    Überrascht sah Thanos sie an. „Banken ordnen normalerweise keine Zwangsversteigerung an, solange kein erheblicher Ratenrückstand aufgelaufen ist.“
    „Dad ist mit den Raten in Rückstand gekommen, weil er sein ganzes Geld in den Betrieb gesteckt hat. Aber das habe ich dir doch alles gesagt“, warf sie ihm vor. „Du wusstest, dass meine Eltern davorstanden, ihr Heim zu verlieren.“
    „Mir war nicht klar, dass es so dringend
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