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Wehrlos vor Verlangen

Wehrlos vor Verlangen

Titel: Wehrlos vor Verlangen
Autoren: Chantelle Shaw
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hielten eben ein Leben lang. Doch Thanos glaubte nicht an die Ehe, und sie konnte nicht fassen, dass sie tatsächlich so dumm gewesen war zu hoffen, er würde sich wenigstens etwas aus ihr machen.
    „Es gibt noch mehr Neuigkeiten“, durchdrang die Stimme ihrer Mutter ihre Gedanken. „Tante George ist vorgestern Nacht sanft im Schlaf entschlummert. Wusstest du, dass sie zweiundneunzig war? Sie hat sich immer fünf Jahre jünger gemacht.“
    Charlie stolzierte mit hoch erhobenem Schwanz in den Raum und sprang laut schnurrend auf Tahlias Schoß. Sie drückte ihr Gesicht in das weiche Fell des Katers.
    Vivienne streichelte ihrer Tochter über den Rücken. „Es tut mir so leid, Liebes. Ich weiß, wie gern du die gute Georgie gehabt hast.“
    Aber Tahlia weinte nicht nur um ihre Tante, sondern auch um den charismatischen Griechen, der ihr Herz gestohlen hatte.
    Eine Woche später starrte Tahlia mit weit aufgerissenen Augen auf den Scheck, den der Familienanwalt Harold Wimbourne ihr überreicht hatte.
    „Ich wusste nicht, dass Tante George so reich ist“, flüsterte sie fassungslos.
    „Miss Prentice war eine äußerst clevere Investorin an der Börse“, erklärte der ältere Herr und räusperte sich. „Ich nehme an, sie hat auch ein Vermögen bei ihren Pferdewetten gewonnen. Ihre Tante hat Ihnen das Apartment in Pimlico vermacht und diverse andere Besitztümer, die in ihrem Testament aufgelistet sind. Außerdem hat sie einen Treuhandfond für Sie eingerichtet, der Ihnen entweder an Ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag oder im Falle ihres Todes ausgezahlt werden sollte. Und nun kommt mir die Aufgabe zu, Ihnen diesen Scheck zu überreichen.“ Er schmunzelte über Tahlias perplexe Miene. „Wie ich sehe, kommt es überraschend für Sie. Sicherlich wissen Sie noch nicht, was Sie mit so viel Geld anfangen sollen. Sollten Sie sich entscheiden, es zu investieren, so werde ich Sie gern beraten. Aber ich bin sicher, Georgina hätte sich gewünscht, dass Sie Spaß damit haben.“
    „Oh, ich weiß schon genau, was ich damit mache.“ Tahlia konnte sich zwar nicht vorstellen, dass sie je wieder Spaß haben würde, aber sie konnte sich zumindest ihren Selbstrespekt zurückkaufen.
    Sie schickte den Scheck über die Hälfte der Summe, die für Reynolds Gems gezahlt worden war, an Thanos. Die andere Hälfte, so teilte sie ihm mit, würde sie begleichen, sobald sie das Apartment verkauft hatte.
    Du hast für meinen Körper bezahlt und mich wie eine Hure behandelt. Nun kaufe ich mir mein Selbstwertgefühl zurück , kritzelte sie wütend auf eine Karte, die sie dem Scheck beifügte. Ich frage mich, wie du je deinen Selbstrespekt zurückerlangen willst, Thanos.
    Doch er hatte sie nicht wirklich wie eine Hure behandelt, gestand sie sich ein, als eine Woche in die nächste überging und sie Thanos mit jedem Tag mehr vermisste. Er hatte eingesehen, dass sie nichts von James Hamiltons Ehe mit seiner Schwester gewusst hatte. Und da somit kein Grund mehr für seinen Rachedurst existierte, ergab es auch keinen Sinn, dass er sich nicht an seine Zusicherung, Reynolds Gems zu übernehmen, hätte halten sollen.
    Zweifel begannen an Tahlia zu nagen, als sie sich in Erinnerung rief, wie entschieden er darauf beharrt hatte, Vantage die Anweisung zum Kauf gegeben zu haben. Doch nach ihrer Erfahrung mit James hatte sie nur noch daran denken können, dass er sie betrogen hatte. Außerdem hatte Thanos zugegeben, sie nur nach Antigua eingeladen zu haben, um mit ihr zu schlafen. Das konnte sie ihm allerdings nicht wirklich zum Vorwurf machen. Denn dass sie einem allgemein bekannten Playboy mit der Phobie vor festen Bindungen ihr Herz geschenkt hatte, war ganz allein ihre Schuld.
    Durch die Windschutzscheibe starrte Thanos in den Regen hinaus und fragte sich, wie lange er noch vor Tahlias Wohnung im Auto warten musste, bevor sie endlich nach Hause kam. Wenn nötig, würde er den Rest seines Lebens warten. Bei einem Blick auf seine Armbanduhr stöhnte er frustriert. Seit dem letzten Mal, als er auf die Uhr gesehen hatte, waren keine fünf Minuten vergangen.
    Vor einer Woche hatte er Tahlias Scheck erhalten, und seitdem brannte dieses Stückchen Papier ein Loch in seine Tasche. Vor allem die Notiz, die dabei gelegen hatte und in der sie ihn fragte, ob er sich je wieder selbst respektieren könnte. Eine maßlose Wut regte sich in ihm, doch er hielt sie im Zaum. Auch an dem Abend im Artemis, als Tahlia ihn beschuldigt hatte, sie getäuscht zu haben, war er
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