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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis
Autoren: Jason Dark
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brauchte Beute, um sich das Leben zu erleichtern. Sicher, er konnte sich auch holen, was er benötigte, doch er wollte nicht auffallen.
    Für eine Weile blieb Philipp neben seinem Pferd stehen. Er wollte eins mit der Natur werden, wollte sich an sie gewöhnen und seine Sinne dabei schärfen. Unter Umständen war es nötig, denn mit einem plötzlich auftauchenden Feind mußte er immer rechnen.
    Es tat sich nichts.
    Die Umgebung blieb still. Selbst die Tiere hatten sich verkrochen, als wollten sie nicht gesehen werden.
    Die vier Hütten schwiegen ihn an. Krumme Bauten, die keinesfalls wetterfest zu sein schienen.
    Philipp ging auf die erste Hütte zu. Wie die anderen war auch sie so niedrig gebaut, daß er den Kopf einziehen mußte, wenn er sie betreten wollte. Er hatte sicherheitshalber sein Schwert gezogen und hielt den Griff mit der rechten Hand umklammert. Es war keine lange Waffe, die Schneide war eher kurz und kompakt. Philipp gehörte zu den Menschen, die damit perfekt umzugehen wußten. Er trat die schmale Tür auf, wobei er sich über das dabei entstehende Geräusch ärgerte. Es war zu laut.
    Geduckt ging er in das Dunkel der Hütte hinein. Er spürte, wie es durch die Ritzen zog. Es roch nach kaltem Rauch, nach altem Stroh und Feuchtigkeit.
    Er brauchte Licht, denn das Lager und auch den kleinen Kamin sah er nur schattenhaft.
    Zündsteine fand er am Kamin, Holz ebenfalls. Es würde sehr lange dauern, bis in den Hütten die Feuer brannten, und für einen Moment dachte er daran, alle niederzubrennen, wenn er nichts fand.
    Sein Mund verzog sich. Ein Zeichen seiner Wut. Er trat gegen einen Schemel, der dumpf gegen die Wand polterte.
    Dann hörte er das Wiehern seines Pferdes.
    Schrill und alarmierend. Philipp kannte das Tier genau. Er ritt es jetzt seit zwei Jahren, und er wußte auch, wann ihn das Pferd vor einer Gefahr warnen wollte.
    Dann klang das Wiehern so wie jetzt!
    Der Mann fuhr herum, und noch in der Bewegung verstummte das schrille Geräusch.
    Es war wieder still, was Philipp keineswegs freute, denn dieses plötzliche Verstummen seines vierbeinigen Begleiters war auch nicht normal gewesen. So etwas konnte passieren, wenn jemand dem Pferd mit einem Schlag den Kopf abhackte.
    Philipp fröstelte. Er hatte sich so gedreht, daß er zur Tür schauen konnte, die noch offenstand. Viel sehen konnte er allerdings nicht.
    Der Mann wußte nicht, was er unternehmen sollte. Er war unsicher geworden. Ging er nach draußen, lief er womöglich in eine Falle, blieb er in der Hütte, war das auch nicht gut. Egal, was er tat, es konnte unter Umständen immer das Falsche sein. Er wußte allerdings auch, daß er die Stunden der Nacht nicht unbedingt in dieser Hütte verbringen mußte, und so gab er sich einen Ruck, um auf die Tür zuzugehen. Zwischen seiner rechten Handfläche und dem Schwertgriff hatte sich Schweiß angesammelt.
    Wenn er kämpfen mußte, würde er die Waffe wohl mit beiden Händen führen müssen. Er würde sich auf seinem Weg in die Freiheit von nichts und niemandem aufhalten lassen. An der Tür stoppte er noch einmal und schaute nach draußen.
    Leere und Dunkelheit hatten sich vereinigt. Er sah auch nichts von seinem Tier, nicht mal einen Schatten, und dies wiederum sorgte bei ihm für eine weitere Unsicherheit.
    Mit dem Schwert drückte er die Tür weiter auf, damit er ins Freie gehen konnte.
    Sehr vorsichtig ging er die ersten Schritte. Die kühle Luft erwischte ihn wieder, sie puderte sein Gesicht, sie roch nach Schnee und ließ ihn schaudern.
    Wenig später – er stand jetzt direkt vor der Hütte – schauderte der Mann noch mehr.
    Philipp sah sein Pferd.
    Es lag auf dem Boden wie hingeworfen. Aber es schlief nicht, es war tot, denn jemand hatte dem Tier brutal den Kopf abgehackt!
    ***
    Philipp hörte nichts, ausgenommen seinen eigenen Atem, der scharf und zischend aus seinem Mund drang. Er war traurig über den Tod des Tieres, doch er mußte nun mehr an sich selbst denken. Irgend jemand mußte sich in der Nähe aufgehalten und ihn beobachtet haben. Es gab also einen Feind, der zuerst seinem Tier das Leben genommen hatte und sicherlich auch versuchen würde, ihn zu töten. Philipp fühlte sich allein.
    Es war so kalt geworden. Seine Augen funkelten wie dunkles Glas.
    Der Kopf des Tieres lag in einem ungewöhnlichen Winkel vom Körper entfernt, und unter ihm breitete sich eine dunkle Lache aus, über der Dampf schwebte. Das warme Blut des Tieres, das penetrant roch.
    Der Mann mit dem Schwert, das er
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