Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
anderen dem Teufel geopfert, bin selbst am Leben geblieben und werde auch leben, um meiner Aufgabe nachzugehen. Als ersten habe ich mir dich vorgenommen. Du wirst dafür bezahlen müssen, was du uns hast antun wollen, du Knecht der Geistlichkeit. Du hast dich kaufen lassen. Du wolltest im Namen des großen Todfeindes des Teufels morden, aber das wird dir nicht gut bekommen, ich schwöre es dir. Schon jetzt bist du tot, richtig tot. Du weißt es nur nicht.«
    »Ich werde kämpfen. Ich werde gegen dich antreten, wenn du dich zeigst!« Philipp riß sein Schwert hoch, um anzudeuten, daß er kampfbereit war. »Los, verlasse dein Versteck!«
    Santerre lachte.
    Dann reagierte er.
    Die Antwort erfolgte anders, als Philipp es sich vorgestellt hatte. Etwas sirrte aus der Dunkelheit auf ihn zu. Er hörte noch das Geräusch und wußte in dem Augenblick, als er getroffen wurde, daß es ein von einem Bogen abgeschossener Pfeil gewesen war.
    Der Pfeil erwischte ihn wuchtig in den rechten Oberschenkel, und der harte Mann konnte einen Schrei nicht vermeiden, als er mit dem rechten Bein wegknickte.
    Er fiel zu Boden. Der Pfeil steckte noch im Fleisch. Fast armlang ragte der Schaft hervor. Philipp zog sein zuckendes Bein an den Körper und preßte beide Hände um den Pfeil. Sein Gesicht war wie ein Spiegel, auf dem sich die Schmerzen zeigten, die er spürte. Bitter und scharf zuckten sie durch sein Bein.
    Er traute sich nicht, den Pfeil aus der Wunde hervorzuzerren. Sollte die Spitze mit Widerhaken versetzt sein, wäre dies grausam und schlimm gewesen, dann hätte er nur noch mehr Schaden anrichten können. Er wußte auch, daß er verletzt erst recht nicht über die Berge fliehen konnte. Und niemand war da, der sich um seine Wunde kümmerte.
    Philipp versuchte, das Bein zu strecken. Es war unmöglich, der Schmerz brannte zu stark. Er würde entweder auf dem Boden liegenbleiben müssen oder mußte versuchen, den nahen Stein zu erreichen, der hoch genug war, um ihm als Stütze zu dienen.
    Er entschloß sich zu dieser Möglichkeit und kroch wie ein Wurm über den Boden. Auf der Erde war es kalt wie in einem Grab. Sein Schwert zog Philipp mit der rechten Hand nach. Er dachte daran, wie wehrlos er war. Sein Feind brauchte ihm nur einen zweiten Pfeil in den Rücken zu schießen, damit war dann alles vorbei.
    Das tat Santerre nicht. Er wartete ab, und er war auch nicht zu hören, denn der kriechende Philipp vernahm keine Tritte. Ein wenig Hoffnung kam auf, als er den Stein erreichte. Sein Bein schmerzte zwar noch, aber nicht mehr überall. Genau dort, wo ihn das Geschoß getroffen hatte, war es taub geworden.
    Philipp zog sich mit der linken Hand am Stein hoch. In der rechten hielt er noch seine Waffe. Er würde sie noch brauchen, er würde sich nicht kampflos ergeben, und selbst auf die Oberfläche des Steins kroch er langsam zu.
    Auf dem Bauch blieb er liegen, bevor er sich langsam drehte und es dann tatsächlich schaffte, sich hinzusetzen.
    Sein rechtes Bein hielt er ausgestreckt. Es war ihm auch nicht mehr möglich, es anzuziehen, es war steif geworden, und die Wunde hatte sich bestimmt schon entzündet. Er würde Fieber bekommen, dann würde sein Körper verseucht werden, und er würde sterben.
    Er gab trotzdem nicht auf. Sein Schwert holte er mühsam heran und hob es so weit hoch, daß er es quer und über sein Knie legen konnte. So war er wenigstens etwas kampfbereit. Gekrümmt blieb er hocken, schaute nach vorn, während ihm der Schweiß in die Augen rann und ein Sehen beinahe unmöglich machte.
    Mit einer müden Bewegung wischte er seine Augen wieder klar, doch er sah den Feind nicht, denn der stand in seinem Rücken!
    Philipp vereiste, als er das leise Lachen hörte. Der andere hatte ihn kriechen lassen und hatte nur einen kleinen Bogen zu schlagen brauchen, um in Philipps Rücken zu gelangen. Dort stand er und drückte dem sitzenden Mann die kalte Schwertklinge gegen den Nacken.
    »Spürst du es? Spürst du die Kälte des Todes, die von meiner Waffe ausgeht? Sie hält dich schon umfangen, sie wird auch weiterhin dein Begleiter sein. Du wirst vor Angst vergehen, denn du weißt nicht, wann ich dir den Kopf abschlagen werde.«
    Philipp atmete schwer. Er jammerte. Er wollte noch immer nicht aufgeben. »Dann stell dich zum Kampf!«
    »Du willst mich tatsächlich sehen?«
    »Ja, Auge in Auge!«
    »Gut, ich werde mich dir zeigen!« Die kalte Berührung des Metalls verschwand aus Philipps Nacken, dafür kehrte die Gänsehaut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher