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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis
Autoren: Jason Dark
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genug hatte er.
    Bevor er anritt, warf er noch einen Blick zurück. Die Schlucht schwieg.
    Kein Geräusch drang aus der Tiefe nach oben, und auch der Wind war eingeschlafen. Es war die Stille des Todes, die sich über diese Gegend gelegt hatte.
    Waren wirklich alle tot?
    Es hatte den Anschein gehabt. So recht glauben wollte Philipp nicht daran. Den Grund dafür kannte er selbst nicht. Es war einfach ein Gefühl, und das hatte ihn selten getrogen.
    Dann ritt er an.
    Die Söldner folgten ihm und ließen die Schlucht des Todes ebenfalls hinter sich…
    ***
    Es waren eine Nacht und ein Tag vergangen, bevor Philipp seinen Vorsatz in die Tat umsetzen konnte. Keinen anderen hatte er in seine Pläne eingeweiht. Es war ihm gelungen, das Nötigste zu packen, es in Säcke zu stopfen, die er auf dem Rücken seines Pferdes befestigt hatte, das ihn über die Berge tragen sollte. Nach Norden hin, ins Heilige Reich Deutscher Nation. Bei Anbruch der Dunkelheit machte er sich auf den Weg und ließ die Festung hinter sich. Er hatte keinem Bescheid gesagt und sich bei Nacht und Nebel davongeschlichen. Sogar die Hufe des Pferdes hatte er mit Tüchern umwickelt, um nicht aufzufallen.
    Sosehr ihm daran gelegen war, das Land zu verlassen, zuvor mußte er noch etwas anderes durchziehen. Er glaubte nicht daran, daß andere denselben Gedanken gehabt hatten wie er, und wenn, dann waren sie bestimmt nicht so schnell.
    Sein Plan stand schon lange fest, und jetzt, da die Mauern hinter ihm von der Dunkelheit verschluckt wurden, ging es ihm besser. Da saß er auf seinem Tier und konnte wieder tief durchatmen.
    Ja, es ging ihm gut.
    Es würde ihm bessergehen, je weiter er sich von der Festung entfernte.
    Das Pferd lief ruhig. Es war ausgeruht, hatte Wasser und zu fressen bekommen. Die Einsamkeit der Berge verschluckte den Mann, und er dachte mit Schaudern daran, daß er die eisige Paßhöhe würde überqueren müssen. Um sich vor der Kälte zu schützen, hatte er das Fell mitgenommen und es sich über die Schultern gehängt. Den Helm trug er nicht. Bewaffnet war er nur mit seinem Schwert. Auf den Morgenstern und die Lanze hatte er verzichtet. Sie wären nur Ballast gewesen.
    Er dirigierte das Tier dorthin, wo die zwölf Schwarzen Apostel einmal gelebt hatten. Ein schmales Hochtal, umgeben von Wänden aus Fels, im Sommer mit grünen Matten bedeckt, doch jetzt lag dort noch Schnee.
    Die wenigen Hütten standen im Kreis. Sie waren aus Stein und Holz errichtet worden und standen dort, wo sich der kleine See mit dem eiskalten Wasser befand. Damit er im Winter nicht völlig zufror, hatten die Männer an einer bestimmten Stelle Stroh hineingestopft.
    Die Einsamkeit wartete auf den Reiter. Philipp hatte die Lappen längst von den Füßen seines Pferdes gelöst.
    Nun lauschte er auf dem steinigen Weg dem leisen Klirren der Hufe.
    Der Mann mit den langen, blonden Haaren ritt bis an das Ufer des Sees.
    Hier befand er sich in unmittelbarer Nähe der vier Hütten. Je drei dieser verfluchten Hundesöhne hatten jeweils in einer Hütte gelebt.
    Philipp zügelte sein Tier, das sofort stand. Dann schwang er sich hinab und blieb für einen Moment neben seinem Pferd stehen. Er wollte sich umschauen und runzelte dabei die Stirn. Er fror trotz des Fells auf seinen Schultern. Aber dieses Frieren hatte auch einen anderen Grund. Es gefiel ihm überhaupt nicht, daß er hier allein stand und die Hütten durchsuchen würde. Der Gedanke war ihm plötzlich gekommen. Er dachte daran, einen Fehler begangen zu haben. Alles war nicht in Ordnung. Er hatte die Gegend zwar verlassen vorgefunden, und trotzdem glaubte er, von irgendwoher beobachtet zu werden.
    Aber wer?
    Klar, er hatte Feinde, doch niemand hatte von seinem Plan gewußt, kein Freund und erst recht kein Feind. Er war nicht zum Spaß noch vor seiner Flucht hergeritten. Philipp ging einfach davon aus, daß diese Männer, die jetzt als Leichen in der tiefen Schlucht lagen, etwas besaßen, das er gebrauchen konnte. Wenn sie tatsächlich mit dem Teufel im Bunde standen, hatten sie bestimmt versucht, Vermögen zu scheffeln, und dabei dachte er besonders an Gold.
    Aus Lehm Gold zu machen. Der große Traum aller Menschen. Die Schwarzen Apostel konnten es geschafft haben.
    Vielleicht gab es auch noch etwas anderes in den Hütten zu entdecken.
    Juwelen, Geschmeide, Perlen, kostbare Dinge, die sie irgendwo gestohlen hatten. Diese Mär hatte sich schon immer gehalten, nur er wollte herausfinden, ob sie auch den Tatsachen entsprach.
    Er
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