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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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auf.“
    „Die Bande hat mindestens vierundzwanzig Stunden Vorsprung“, gab der Deputy zu bedenken. „Wenn sie zur Überlandstraße geritten ist, verliert sich spätestens dort ihre Spur. Du bist nicht gerüstet für einen längeren Ritt, Warren. Aber selbst wenn du die Bande einholst – was dann? Du bist – im Gegensatz zu deinem Bruder - kein Kämpfer, Warren.“
    „Ich bin Gunsmith, und ich weiß mit einer Waffe umzugehen. Egal ob Revolver oder Gewehr – ich treffe damit jedes Ziel. Wenn es mir gelingt, die Mörder meines Bruder und meiner Schwägerin einzuholen, werde ich sie zur Rechenschaft ziehen. Und ich werde sie nach dem Verbleib meines kleinen Neffen fragen.“
    „Das hört sich an wie ein Schwur“, murmelte der Deputy.
    „Das ist ein Schwur“, stieg es dumpf aus Warren Elliotts Kehle. „Ich werde nicht ruhen, bis der letzte der Mörder bezahlt hat.“

    *

    Zwei Stunden später gelangte Warren Elliott nach Shawmut. Die Stadt lag fünfzehn Meilen östlich von Gila Bend an der Postkutschenstraße, die bis nach Yuma in der südwestlichen Ecke des Arizona-Territoriums führte. Zwischen den beiden Häuserzeilen verbreitete sich die Straße zur Main Street. Hinter den Wohnhäusern mit den oftmals falschen Fassaden hatten die Bewohner der Ortschaft Schuppen, Scheunen und Stallungen errichtet. Außerdem gab es Corrals, Koppeln und Pferche, in denen die Nutztiere der Einwohner weideten.
    Warren Elliott war schon einige Male in der Stadt und kannte sich aus. Vor dem Hoftor des Mietstalls schwang er sich vom Pferd, führte das Tier am Kopfgeschirr in den Hof und strebte dem offen stehenden Stalltor zu. Nachdem er die Lichtgrenze unter dem Tor überschritten hatte, empfingen ihn Düsternis und scharfer Stallgeruch. Am Ende des Stalles stand das Tor zum Freigelände offen.
    Warren Elliott schlang den langen Zügel lose um einen Querbalken und stapfte steifbeinig zu diesem Ausgang. In einer Fence weideten über ein Dutzend Pferde. Der Stallmann hockte auf dem Gatter und schnitzte an einem Stock herum.
    „He, Dexter!“
    Die Stimme entfernte sich von Warren Elliott und erreichte den bärtigen Burschen auf der oberen Corralstange. Er riss den Kopf herum, sprang auf den Boden und kam schnell heran. „Hallo, Elliott. Lange nicht gesehen in Shawmut.“
    „Guten Tag, Dexter. Sind in den vergangenen vierundzwanzig Stunden mehrere Reiter in die Stadt gekommen?“
    Der Stallbursche nickte. „Es war Deputy Sheriff Forrester aus Hickiwan, der auf der Fährte eines höllischen Quartetts geritten kam. Einige Meilen weiter südlich legten die Banditen dem Aufgebot einen Hinterhalt. Zwei der Reiter aus Hickiwan wurden getötet, einer schwer verwundet, zwei weitere trugen nur leichtere Blessuren davon. Forrester hat den Schwerverletzten in Shawmut zurückgelassen und hat sich mit dem Rest seiner Truppe wieder auf die Fährte der Bande gesetzt. Weshalb interessieren dich diese Leute, Warren?“
    „Sie nahmen den Weg über die Ranch meines Bruders. Als sie weiterritten, waren mein Bruder und meine Schwägerin tot. Mein dreijähriger Neffe ist spurlos verschwunden.“
    „Allmächtiger!“ Der Stallmann bekreuzigte sich. „Ich – ich kannte Nelson sehr gut“, stammelte er dann. „Er – wurde - ermordet?“
    „Ja, eiskalt und skrupellos. Wo finde ich den Verwundeten?“
    „Bei Doc Canby.“
    „Okay, Dexter. Mein Pferd steht im Stall. Ich bitte dich, das Tier zu versorgen. Ich hole es in einer Stunde wieder ab.“
    Warren Elliott ging vor Joshua Dexter her in den Stall, zog die Winchester aus dem Scabbard und machte sich dann auf den Weg zum Haus des Arztes. Zehn Minuten später stand er am Bett des verwundeten Mannes, der mit dem Gesetzeshüter von Hickiwan geritten war. Sein Name war Henry Brewster.
    Brewster berichtete mit stockender Stimme: „Es handelt sich um Dave Lewis, Jim Strother, Jack Willard und Sam Higgins. Sie haben in Hickiwan die Bank überfallen und den Kassierer niedergeschossen. Wade Forrester hat ein Aufgebot zusammengestellt. Auch ich habe mich gemeldet. Als säße uns der Leibhaftige im Nacken sind wir hinter der Bande hergeritten.“
    Brewster machte eine Pause. Das Sprechen strengte ihn offensichtlich an. Schweiß perlte auf seiner Stirn. In seinen Zügen und auf dem Grund seiner Augen wühlte der Schmerz von der Schusswunde in seiner rechten Brustseite.
    Warren Elliott drängte den Verwundeten nicht. Dieser fuhr schließlich fort: „Wenige Stunden nach Lewis und seinen Sattelwölfen waren
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