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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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Elliott Shawmut. Er suchte noch einmal den Verwundeten Mann aus Hickiwan im Haus des Arztes auf und ließ sich von ihm genau erklären, wo der Überfall auf das Aufgebot stattgefunden hatte.
    Warren Elliott verließ die Stadt. Bald umgab ihn nur noch Wildnis. Meile um Meile trug der Rotfuchs den Mann nach Südwesten. Um ihn herum erstreckte sich ein Gebiet zerklüfteter Hügel und dunkler Kämme, zwischen denen kleine Prärien mit braun verbranntem Büffelgras eingebettet lagen. In rauchiger Ferne ragten die blauen Konturen der Berge in ein Meer von weißen Wolken hinein.
    Und vor dieser Kulisse nahm Warren Elliott die schwarzen, kreisenden Punkte am Himmel wahr. Es waren Aasgeier – Todesvögel. Warren Elliott hatte angehalten und beobachtete sie. Lautlos zogen sie ihre Bahnen. Warren Elliott wusste, dass bei dem Überfall zwei Pferde getötet worden waren. Und er sagte sich, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Er trieb den Rotfuchs in eine schnellere Gangart.
    Die toten Pferde lagen in einer staubigen Mulde, in der kniehoch Kreosot wuchs. Einige der Geier hatten sich bei den Kadavern niedergelassen und rissen mit ihren scharfen Schnäbeln das Fleisch von den Knochen. Myriaden von Mücken hatten sich auf den leblosen Tierkörpern niedergelassen.
    Zwei der Geier stritten sich flügelschlagend und zornig krächzend um ein Stück Fleisch. Einige andere der hässlichen Vögel hatten ihr schauriges Mahl unterbrochen und beäugten misstrauisch den Reiter, der etwa zwanzig Yards entfernt den Rotfuchs pariert hatte. Das Tier schnaubte unruhig. Wahrscheinlich stieg ihm der faulige Geruch des Todes in die Nase.
    Henry Brewster hatte erzählt, dass die Banditen auf einem Hügel im Norden lauerten. Er zog das Pferd halb um die rechte Hand und spornte es an. Der Rotfuchs trabte auf den Einschnitt zwischen den steilen Abhängen zu. Aus den Hügelflanken erhoben sich Felsen in allen Größen und Formen. Dazwischen wucherten dorniges Gestrüpp und hartes Büschelgras. In der Hügellücke stieg Warren Elliott ab, band das Pferd an einen Strauch, zog die Winchester aus dem Scabbard und stapfte den Abhang hinauf.
    Der Anstieg war beschwerlich. Bald rann Warren Elliott der Schweiß über Stirn und Wangen. Sein Atem ging schneller, die Füße wurden schwer wie Blei. Die hochhackigen Reitstiefel mit den Sporen behinderten ihn.
    Warren Elliott kam oben an. Auch hier erhoben sich Felsen bis zu Mannshöhe. Der Boden war staubig und von Geröll übersät. Es gab kaum Schatten. Die Vegetation bestand in genügsamen Comas und Ocotillos.
    Atmung und Herzschlag nahmen bei Warren Elliott wieder den regulären Rhythmus an. Er ging weiter, trat zwischen zwei Felsen und richtete den Blick hangabwärts. In einer Entfernung von etwa hundert Yards lagen die toten Pferde. Das Krächzen der Geier erreichte selbst auf diese Entfernung Warren Elliots Gehör.
    Warren Elliott schaute sich um, und er bemerkte einige Patronenhülsen im Staub. Er hob sie auf und betrachtete jede einzelne von allen Seiten. Keine der Kartuschen wies irgendein besonderes Merkmal wie Kratzspuren oder kleine Dellen auf. Dennoch schob der Mann die Hülsen ein.
    Auf diesem Hügel hatten die Banditen die Posse aus Hickiwan erwartet. Und ohne jede Warnung und mit einer Brutalität sondergleichen hatten sie das Feuer eröffnet. Beim Gedanken daran kam bei Warren Elliott wieder der Hass – in rasenden, giftigen Wogen, kalt und stürmisch wie ein Blizzard.
    Warren Elliott begann nach Spuren zu suchen. Und er fand einige Hinweise, die ihm verrieten, dass sich die Bande nordostwärts gewandt hatte.
    Elliott fiel ein, dass sich die Banditen bei seinem Bruder bezüglich des Weges nach Maricopa Wells erkundigt hatten.

    *

    Die Schatten waren lang und von Osten her schob sich diesig die Dämmerung ins Land, als Warren Elliott zwischen die ersten Häuser von Maricopa Wells ritt. Auf der Straße und in den Gassen waren nur vereinzelt Menschen zu sehen. Vor dem Depot der Overland Mail Company saß ein bärtiger Mann auf einer Bank und saugte an seiner Pfeife.
    Warren Elliott lenkte den Rotfuchs zur Postkutschenstation, parierte das Tier und legte die Hände locker auf den Sattelknauf. „Guten Abend, Sir.“
    Der Stationer stieß eine Rauchwolke durch die Nase heraus, dann erwiderte er den Gruß und musterte den Reiter fragend.
    „Sind gestern oder heute vier Reiter in Maricopa Wells angekommen?“, fragte Warren Elliott. „Möglicherweise hatten sie einen kleinen Jungen – drei
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