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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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sie auf die Betten gelegt. In Joans weit aufgerissenen Augen spiegelten sich noch das letzte Entsetzen ihres Lebens und die Verzweiflung wider, die sie in ihren letzten Minuten empfunden hatte.
    Das Herz Warren Elliotts raste. Einen Moment lang wurde ihm schwindlig. Der Raum und die Männer von der Langdon Ranch verschwammen vor seinen Augen. Aber dann klärte sich sein Blick wieder. Sechs Augenpaare waren auf ihn gerichtet, Ernst prägte jeden Zug im Gesicht der Männer. Irving Langdon, ein fünfzigjähriger, grauhaariger Mann mit kantigem Gesicht, stieß hervor: „Es gibt eine Reihe von Spuren, Warren. Ein Rudel Reiter ist von der Ranch aus nach Norden geritten. Die Kerle haben die Tiere vorher am Fluss getränkt. Schätzungsweise waren es sieben oder acht.“
    „Elliott und Joan sind tot“, entrang es sich Warren Elliott. „Was ist aus Barry geworden? Haben ihn die Kerle mitgenommen? Was haben Sie gegebenenfalls mit dem Jungen vor?“
    Irving Langdon zuckte mit den Schultern. „Wir wissen es nicht. Dein Bruder und Joan sind seit mindestens vierundzwanzig Stunden tot. Es war Zufall, dass drei meiner Reiter …“
    „Zufall!“ Warren Elliott schrie das Wort geradezu hinaus. „Dir war doch die Ranch meines Bruders seit langem ein Dorn im Auge, Langdon!“
    „Was willst du damit zum Ausdruck bringen, Elliott?“, kam es grollend von dem Rinderzüchter. Sein Blick war hart, dieser Mann kannte kein Entgegenkommen. Seine Stimme klang drohend.
    Sekundenlang presste Warren Elliott die Lippen zusammen, so dass sie nur noch einen dünnen, blutleeren Strich bildeten. Schließlich aber winkte er ab und sagte: „Nichts, Langdon, ich will damit nichts zum Ausdruck bringen.“
    Die Atmosphäre im Raum war plötzlich angespannt. Finstere Blicke taxierten Warren Elliott. Von den Langdon-Männern ging eine stumme Drohung aus.
    „Denk nicht mal mehr an so etwas, Warren“, knurrte Irving Langdon. „Niemand von der Langdon Ranch hat etwas mit diesem scheußlichen Verbrechen zu tun. Es ist richtig: Ich habe mehrmals versucht, deinen Bruder zum Verkauf seiner Ranch zu überreden, weil ich sein Land gut als Weideland gebrauchen hätte können und ich meinen Rindern einen weiteren Zugang zum Fluss geschaffen hätte. Dein Bruder hat abgelehnt, und ich begann es zu akzeptieren.“
    „Schon gut, Langdon, schon gut. Ich wollte weder dir noch einem deiner Männer zu nahe treten.“
    Warren Elliott konnte den Anblick der beiden Toten nicht länger ertragen und ging nach draußen. Tief atmete er durch. Die Luft war heiß und seine Lungen füllten sich wie mit Feuer. Sein Pferd stand beim Tränketrog und äugte zu ihm her. Mit dem Schweif schlug es nach den blutsaugenden Bremsen an seinen Seiten. Aber die lästigen Biester ließen sich nicht vertreiben.
    Warren Elliott begann, die Ranch zu umrunden. Er registrierte die Spuren von mehreren Reitern, die sich der Ranch von Süden genähert hatten. Und er sah die Fährte, die sich deutlich im verstaubten Gras abzeichnete und die nach Norden führte. Einige Hufabdrücke wiesen jedoch in südliche Richtung.
    Und aus dieser Richtung näherte sich nun ein Pulk Reiter. Der Stern an der Brust Dale Roberts’ reflektierte das grelle Sonnenlicht. Eine Staubfahne wallte hinter den Reitern her. Am Rand des Hofes traf Warren Elliott mit dem Aufgebot zusammen. Die Männer aus Gila Bend zerrten ihre Pferde in den Stand. Gebissketten klirrten, Sattelleder knarrte, die Pferde stampften und scharrten mit den Hufen, eines der Tiere wieherte hell.
    „Irving Langdon ist mit fünf seiner Reiter im Haus“, erklärte Warren Elliott.
    „Warum bist du nicht drin, Warren?“, wollte der Deputy wissen.
    „Ich habe mich nach Spuren umgeschaut, bevor sie nicht mehr wahrzunehmen sind. Sieht so aus, als wäre ein Rudel Reiter von Süden gekommen und nach Norden weitergezogen. Einige Spuren führen aber auch nach Süden. Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll.“
    „Wenn das Rudel, das du gesehen hast, die Richtung nach Norden beibehalten hätte, dann müsste es in Gila Bend angelangt sein. In der Stadt sind aber keine Reiter angekommen.“
    „Ich folge der Fährte“, murmelte Warren Elliott und ein entschlossener Zug hatte sich in seinen Mundwinkeln festgesetzt. „Ich werde mich nicht selbst drum kümmern können, Dale. Darum bitte ich dich, zu veranlassen, dass mein Bruder und meine Schwägerin in die Stadt geschafft und dort angemessen beerdigt werden. Für die Kosten komme ich natürlich
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