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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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Barry. Neugierig fixierte der Junge den fremden Mann mit dem Stern an der Brust.
    „Meine Frau Joan“, sagte Nelson Elliott.
    Der Deputy erhob sich und lüftete seinen Stetson. „Guten Tag, Ma’am. Ich hoffen, wir bereiten Ihnen keine Unannehmlichkeiten.“
    Eindringlich musterte er die Frau. In seinen Augen blitzte es auf. Einen Moment lang glaubte Joan den Ausdruck von Habgier in seinem Blick zu erkennen. Sie fühlte Beklemmung.
    Der Deputy ließ sich wieder nieder und zeigte ein verkniffenes Grinsen.
    „In keiner Weise“, antwortete die junge Frau und lächelte. Im nächsten Moment aber wurde sie ernst, und sie sagte: „Ich konnte durch das offene Fenster alles hören. Mir waren die vier Kerle gleich nicht geheuer. Dass es sich aber um eine Bande von gewissenlosen Mördern handelt …“
    „Auf Lewis’ Kopf sind tausend Dollar Fangprämie ausgesetzt – tot oder lebendig. Von den anderen Kerlen ist jeder fünfhundert wert.“
    „Eine Menge Geld“, murmelte Nelson Elliott versonnen und starrte mit leerem Blick in die Ferne.
    Der Deputy erhob sich und reckte die Schultern. „Zu wenig, um von den Schuften in Stücke geschossen zu werden. Sobald die Pferde getränkt sind und wir uns ein wenig die Beine vertreten haben, reiten wir weiter. Und sollten sich Lewis und seine Sattelwölfe hier noch einmal blicken lassen, dann schießen Sie erst und stellen dann die Fragen.“
    Nelson Elliott nickte.
    Der Gesetzeshüter stakste zum Fluss.
    Wieder schaute Nelson Elliott grüblerisch in die Richtung, in die am Morgen die vier Banditen geritten waren.
    Joan, die ihn beobachtete, sagte: „Du denkst an das Geld, Nelson, nicht wahr? Zweitausendfünfhundert Dollar. Sicher, wir könnten es gut gebrauchen. Dennoch solltest du nicht weiter darüber nachdenken. Ich lasse nicht zu, dass du den Schuften folgst. Barry und ich brauchen dich. Also vergiss es.“
    Nelson Elliotts Backenknochen mahlten. Er hatte die Augen ein wenig zusammengekniffen. „Mit zweitausendfünfhundert Dollar wären wir endgültig aus dem Schneider, Joan“, murmelte Nelson Elliott. „Ich …“
    Mit harter, klirrender Stimme fiel ihm Joan ins Wort: „Denke nicht mehr daran, Nelson. Als du vor über vier Jahren den Stern des Town Marshals zurückgegeben hast, legtest du mir gegenüber einen Schwur ab. Du hast geschworen, niemals wieder einen Revolver zu tragen und niemals mehr einen rauchigen Job – welchen auch immer -, auszuüben. Wir haben gemeinsam diese Ranch gegründet. Vor drei Jahren kam Barry und wir sind eine Familie. Ich lasse nicht zu, dass du deinen Schwur brichst und deine Haut zu Markte trägst.“
    „Schon gut, Darling, schon gut“, murmelte Nelson Elliott. „Ich werde den Schwur nicht brechen. Keine Sorge. Der Colt bleibt in der Truhe.“
    Niemand ahnte in dieser Minute, dass sich über der Ranch bereits die dunklen Wolken des Unheils zusammenballten. Die Würfel des Schicksals rollten …

    *

    Es war die Zeit des Sonnenuntergangs. Die runde Scheibe der Sonne stand über dem bizarren Horizont im Westen und brachte einige Wolkenbänke zum Glühen. Die Schatten waren lang und wuchsen immer schneller über den heißen Hof der Elliott Ranch. Nelson Elliott hatte an diesem Tag die Corrals ausgebessert und ein Rudel Pferde ausgesondert, das er in einigen Tagen nach Gila Bend zum Verkauf bringen wollte. Das Gewehr hatte sich immer in greifbarer Nähe befunden. Er hatte einer Bande von Mördern die Gastfreundschaft verweigert. Und nun fürchtete er ihre Rache. Dabei war Nelson Elliott alles andere als ein furchtsamer Mann. Er war vorsichtig und argwöhnisch – Eigenschaften, die ihm während der Zeit als Town Marshal zur zweiten Natur geworden waren. Das war so. In diesem gnadenlosen Land, in dem das Gesetz auf sehr schwachen Beinen stand und oftmals auch versagte, lernte man seine Lektionen entweder schnell – oder man verschwand in einem einsamen Grab.
    Nelson Elliott schritt über den Hof. Linus lag vor seiner Hütte im Staub, hatte den mächtigen Schädel zwischen seine Vorderläufe gebettet, und beobachtete den Pferdezüchter fast gelangweilt.
    Als Nelson Elliott sich in der Hofmitte befand, peitschten Schüsse. Der Rancher bäumte sich auf, ließ das Gewehr fallen und griff sich mit beiden Händen an die Brust. Im nächsten Moment brach er zusammen. Linus, der sich mit einem Ruck erhob, wurde mit dem erneuten Krachen einiger Gewehrschüsse herumgeschleudert, heulte gequält auf und fiel dann auf die Seite. Ein Zittern durchlief
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