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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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den Hundekörper, dann lag er still.
    Joan Elliott rannte aus dem Haus, das Gesicht vom Entsetzen und von der Fassungslosigkeit gezeichnet. Bei ihrem Mann ließ sie sich auf die Knie niedersinken. „Nelson“, entrang es sich ihr. „Mein Gott, Nelson …“ Erschüttert starrte sie in das reglose Gesicht des Mannes. Die Augen waren halb geöffnet. In ihnen spiegelte sich nur noch die absolute Leere des Todes.
    Die Frau hob das Gesicht und starrte nach Norden. Ihre Lippen zuckten, ihre Nasenflügel vibrierten leicht. Das alles überstieg ihr Begriffsvermögen. Es gelang ihr nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Ihre Brust hob und senkte sich unter keuchenden Atemzügen. Es war, als würde sie von einer unsichtbaren Hand gewürgt.
    Und jetzt sah sie vier Reiter. Sie lenkten ihre Pferde eine Hügelflanke hinunter und näherten sich der Ranch.
    Wie von Schnüren gezogen erhob sich Joan Elliott …

    *

    Die Ladentür wurde geöffnet und die Glocke bimmelte durchdringend. Warren Elliott, der sich in der kleinen Werkstatt neben dem Verkaufsraum befand und einen Revolver zusammensetzte, erhob sich und begab sich in den Laden. Es roch nach Bohnerwachs. Am verstaubten Fenster tanzten einige Fliegen auf und ab. Einige krochen auf der Scheibe herum.
    Auf der anderen Seite der Theke stand Deputy Sheriff Dale Roberts. Sein Gesicht mutete an wie versteinert, der Blick seiner Augen war ernst.
    „Ah, Dale“, sagte Warren Elliott freundlich. „Hast du wieder einmal dein Gewehr ruiniert, oder ist es dieses Mal deine Gürtelkanone, die ich reparieren muss.“
    Der Deputy atmete durch.
    Das Lächeln in Warren Elliotts Zügen gerann. Unvermittelt spürte er, dass es um mehr ging als nur um ein kaputtes Gewehr oder einen Revolver. „Vorhin war ein Bote von der Langdon Ranch bei mir“, begann der Gesetzeshüter. Seine Stimme klang kehlig. Sein Blick irrte ab. „Drei Cowboys, die zufällig auf die Ranch deines Bruders kamen …“
    „Verdammt, Dale, was ist los? Wenn drei Cowboys von der Irving Langdon auf der Ranch meines Bruders waren, dann ganz sicher nicht zufällig. Raus mit der Sprache, was ist geschehen?“
    „Sie haben deinen Bruder und Joan gefunden – tot.“
    Warren Elliotts Züge entgleisten regelrecht. Der Mann war wie vor den Kopf gestoßen. Sekundenlang brachte er keinen Laut über die Lippen. Er schluckte, räusperte sich, griff sich an die Stirn und würgte schließlich hervor: „Nelson und Joan sind tot? Gütiger Gott. Was – was ist mit Barry?“
    „Der Kleine ist spurlos verschwunden. Dein Bruder und deine Schwägerin wurden ermordet, Warren. Joan hat man darüber hinaus …“
    Der Deputy brach ab. Alles in ihm weigerte sich, den Satz zu Ende zu führen.
    „Was?“
    Warren Elliott übte mit seinem fragenden, geradezu zwingenden Blick Druck auf den Deputy aus.
    „Sie haben Joan vergewaltigt, ehe sie sie töteten.“
    „Es waren also mehrere?“ Die Stimme des Gunsmith’ von Gila Bend klang rau und belegt, seine Stimmbänder wollten ihm kaum gehorchen. Unter seinem linken Auge zuckte ein Nerv. Mit einer fahrigen Geste seiner rechten Hand strich er sich über das Gesicht.
    „Den Spuren nach zu schließen – ja. Mehr weiß ich auch nicht. Ich kann dir nur sagen, was der Langdon-Reiter zu berichten wusste. Ich werde ein Aufgebot zusammentrommeln und nehme an, dass du mitkommst, Dale.“
    „Sicher, ja“, murmelte Warren Elliott. Er war erschüttert und fassungslos, das Begreifen war von schmerzhafter Schärfe, sein Innerstes war aufgewühlt und seine Gedanken begannen zu wirbeln.
    „Wir treffen uns in einer halben Stunde vor dem Office“, gab der Deputy zu verstehen.
    Ein Ruck durchfuhr Warren Elliott. „So lange kann ich nicht warten. Darum werde ich vorausreiten, Dale. Bei allen Heiligen …“
    Eine Viertelstunde später verließ Warren Elliott Gila Bend. Er schonte das Pferd nicht und benötigte für die fünf Meilen bis zur Ranch seines Bruders eine gute halbe Stunde. Am Haltebalken vor dem Ranchhaus standen ein halbes Dutzend Pferde. Die Haustür stand offen. Warren Elliott sah den toten Schäferhund vor seiner Hütte liegen. Der Anblick schnürte ihm den Hals zu.
    Warren Elliott saß ab. Er ließ das abgetriebene Pferd einfach stehen. Es prustete und trottete zum Wassertrog beim Brunnen. Aus dem Haus drangen Stimmen. Warren Elliott trat ein. Im Schlafzimmer traf er auf die Männer, denen die Pferde am Holm gehörten. Es waren Irving Langdon und einige seiner Reiter. Die beiden Toten hatten
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