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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Autoren: Pete Hackett
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Jahre alt – bei sich.“
    „Es kommen täglich Reiter nach Maricopa Wells“, erklärte der Stationer. „Aber vier Reiter mit einem kleinen Jungen wären mir sicher nicht entgangen. Was hat es mit den Männern auf sich? Und weshalb sollten sie einen kleinen Jungen durch die Gegend schleppen.“
    „Es sind Mörder, Vergewaltiger und Kidnapper“, stieß Warren Elliott hervor. „Vielen Dank, Sir.“ Er tippte gegen die Krempe seines Hutes und ritt weiter. Beim Office des Town Marshals stieg er aus dem Sattel, leinte das Pferd an den Hitchrack und zog das Gewehr aus dem Scabbard. Gleich darauf betrat er das Office. In dem Raum war es düster. Muffiger Geruch stieg Warren Elliott in die Nase. Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann von etwa vierzig Jahren, dessen Mund von einem riesigen, schwarzen Schnurrbart verdeckt wurde. Vor ihm lag eine aufgeschlagene Kladde, in der rechten Hand hielt er eine Schreibfeder. Neben der Kladde stand ein geöffnetes Tintenglas.
    Warren Elliott murmelte einen Gruß und warf einen Blick auf das Ziffernblatt des Regulators, dessen Messingpendel gleichmäßig hin und her schwang und der ein monotones Ticken verbreitete. Es war 19 Uhr 30.
    „Was führt Sie zu mir?“, fragte der Town Marshal, nachdem er Elliotts Gruß erwidert hatte. Er legte die Feder weg und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
    Warren Elliott holte die Steckbriefe, die er in Shawmut vom Anschlagbrett der Postkutschenstation genommen hatte, aus der Westentasche, faltete sie auseinander, hielt sie dem Stadtmarshal hin und sagte mit verstaubter, heiserer Stimme: „Dave Lewis und seine zweibeinigen Wölfe haben der Ranch meines Bruders südlich von Gila Bend einen höllischen Besuch abgestattet. Sie haben meinen dreijährigen Neffen entführt. Und es deutet einiges darauf hin, dass sie nach Maricopa Wells geritten sind.“
    Der Marshal nahm die Steckbriefe. „Eine üble Geschichte. Haben die Kerle Ihren Bruder getötet?“
    „Ihn und meine Schwägerin. Ehe sie starb, ging Joan wahrscheinlich durch die Hölle. In der Nähe von Shawmut lauerte die Bande einem Aufgebot aus Hickiwan auf, wo sie die Bank überfallen und den Kassier niedergeschossen hat. Zwei Männer wurden getötet, einer wurde schwer verwundet.“
    Der Town Marshal studierte die Steckbriefe, dann heftete er den Blick auf Warren Elliott und sagte: „Die Steckbriefe liegen auch bei mir im Schreibtisch. Gila Bend liegt im Maricopa County. Haben Sie sich schon an den County Sheriff gewandt?“
    „Nein. Der County Sheriff sitzt in Phönix, und er kann mir sicher nicht helfen. Wenn er die Fangprämie für die Banditen erhöht nützt mir das nichts. Ich sagte es doch, Marshal: Diese Halsabschneider haben meinen kleinen Neffen entführt. Darum darf ich keine Zeit verlieren.“
    „Schon klar“, murmelte der Town Marshal und gab Warren Elliott die Steckbriefe zurück, schaute schweigend zu, wie dieser sie zusammenlegte und wieder einsteckte, dann zuckte er mit den hageren Schultern. „Die Kerle sind nicht in Maricopa Wells. Tut mir leid. Ich hätte es erfahren, wenn vier Reiter mit einem Knaben angekommen wären. Auch frage ich mich, wozu diese Banditen einen kleinen Jungen mit sich herumschleppen sollten. Das sind Gehetzte, Ausgestoßene, Verfemte. Jeder, der sie erkennt, darf ihnen ein Stück heißes Blei servieren. Der Junge wäre doch nur Ballast für diese Bastarde.“
    „Die Chiricahuas kaufen weiße Knaben, die sie zu Kriegern züchten. Auch in Mexiko kaufen sie Kinder …“
    Der Town Marshal lachte gallig auf. „Geronimo und seine rothäutigen Renegaten treiben sich irgendwo in der Sierra Madre herum und haben mit sich selbst genug zu tun. Der Stern dieser roten Heiden ist am Verglühen. Was Mexiko anbetrifft, so liegt es südlich von Gila Bend. Da Sie annehmen, dass die Outlaws nach Norden geritten sind, müssten sie sich immens in der Richtung geirrt haben.“
    Zuletzt klangen die Worte des Gesetzeshüters fast ein wenig spöttisch.
    In dem Moment waren draußen Stimmen zu hören. Ein Mann schien ziemlich aufgeregt zu sein. Die Tür flog auf und ein mittelgroßer, dürrer Bursche stolperte ins Office. Sein Gesicht war von einem dichten Bartgeflecht überwuchert, so dass nur noch die große, gerötete Hakennase und die kleinen, listigen Augen zu sehen waren. Der Mann sah abgerissen, um nicht zu sagen verwahrlost aus.
    Ihm folgte ein junger Bursche mit einem Sechszack an der linken Brustseite.
    Der Town Marshal verdrehte die Augen. „Was ist mit dir
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