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Weg damit

Titel: Weg damit
Autoren: Rita Pohle
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lassen.
    Dennoch ist ein Umzug immer noch die beste und für manche Menschen die einzige Gelegenheit, um sich überhaupt von unnützem Plunder zu trennen: Beim Packen der Kisten »mistet« man aus. »Dreimal umgezogen ist so gut wie einmal abgebrannt«: So lautet eine Volksweisheit. Ich selbst bin in meinem bisherigen Leben dreißigmal umgezogen, also so gut wie zehnmal abgebrannt. Ballast hat jeder von uns, und Keller, Speicher und Garagen sind voll davon. Wir heben die Dinge auf, weil wir sie vielleicht irgendwann noch einmal gebrauchen können oder weil sie jemand anders noch einmal irgendwann gebrauchen kann. So trennen wir
uns nicht von altem Geschirr, obwohl es Sprünge hat, oder von alten Kleidern, obwohl sie längst aus der Mode gekommen, zu klein oder unansehnlich geworden sind.
    Aus irgendeinem Grund brauchen wir die Dinge, halten sie fest. Einer Freundin können wir schnell den Rat geben: »Wirf das doch weg, das ist vollkommen überflüssig!« Aber aus irgendeinem Grund ist für sie das lebensnotwendig, was wir als überflüssig ansehen. Was der eine braucht und was nicht, ist zunächst einmal Ansichtssache. Ich besitze beispielsweise kein Waffeleisen, weil ich es für unnötig halte. Aber für eine Familie mit Kindern, die Waffeln mögen und oft essen, ist dieses Gerät durchaus sinnvoll. Ich für meinen Teil wiederum könnte mir mein Leben ohne Handy schlecht vorstellen, während es für andere ein Spielzeug sein mag, auf das man auch gut verzichten könnte.
    Ähnlich ist es mit dem Ballast. Jeder von uns interpretiert für sich Ballast auf eigene Weise. Für den einen ist schon der Besitz eines Erbstückes zu viel und somit belastend, während ein anderer mit einem Haufen von Dingen lebt und ständig noch neue dazu kauft. Das Spektrum dessen, was als Ballast bezeichnet wird, ist sehr breit; so gehört dazu:
    • Gerümpel, Plunder, Müll, Kram, Krempel, Schrott,
    • Erbstücke, Antiquitäten, Trödel,
    • Schnickschnack
    • was Sie ganz persönlich stört,
    • was Sie für jemand anderen aufbewahren, aber nicht selbst besitzen,
    • was Sie überhaupt nicht brauchen,
    • unnütze Geschenke,
    • Sammelsurien,
    • was Sie lange nicht gebraucht haben,
    • was nicht (mehr) funktioniert,
    • was Sie persönlich nervt und ärgert,
    • schäbige Dinge,
    • »obdachlose Dinge«,
    • energetischer Ballast,
    • bestimmte Personen,

    • jedes »Zuviel« im Leben,
    • geistiger »Müll«.
    Ballast, Krempel, Kram, Gerümpel: Dahinter verbergen sich Dinge, über die wir ständig stolpern, die im Weg stehen und in den Ecken vergammeln, uns an der Weiterentwicklung hindern und uns blockieren. Was Ballast wirklich bedeutet, merkt man meistens erst, wenn er weg ist. Wie viel leichter fühlt sich dann alles an!
    Ballast ist aber auch das in Ihrer unmittelbaren Umgebung, was Ihnen persönlich nicht gefällt und was Sie somit stört. Es können die Dinge sein, die bei Ihnen zu Hause stehen, aber einer anderen Person gehören, alte Dinge, die Sie sich haben aufschwatzen lassen, oder Geschenke, die aufzubewahren Sie sich verpflichtet fühlen. Andere Dinge hat man sich zwar selbst gekauft, aber man könnte im Nachhinein auch problemlos darauf verzichten. Wieder andere Dinge benutzt man nicht mehr, sie sind defekt oder funktionieren nicht mehr richtig. Ballast sind auch die Dinge, die abgenutzt sind, alt oder schäbig aussehen. Manchmal kann auch eine Antiquität, ein Stück vom Trödelmarkt oder ein Erbstück belastend sein.
    Neben diesen Dingen sind wir zusätzlich von energetischem Ballast umgeben: Ihn müssen wir besonders vermeiden beziehungsweise entsorgen. Belastend können aber auch schon die Wohnumgebung oder die Räumlichkeiten sein. Hinzu kommen aber auch bestimmte Personen. Sie kennen bestimmt auch Menschen, vielleicht aus der Verwandtschaft, vielleicht Bekannte oder Kunden, die Sie immer nur nerven oder Ihnen Ihre Zeit stehlen.
    Überhaupt alles, was in Ihrem Leben »zu viel« ist, kann Ballast sein: die tausend Aufgaben, Pflichten, Erledigungen; Ämter, zu denen man sich nötigen ließ, Verabredungen, die einem eigentlich »zu viel« sind. Diese Belastungen sind nicht zu unterschätzen. Auch mit »geistigem Müll« werden wir ohne Unterlass zugeschüttet: mit schwachsinnigen Filmen und Fernsehsendungen, mit Informationen, auf die wir eigentlich verzichten könnten, mit negativen Nachrichten und Darstellungen von Gewalt. All dies fällt ebenfalls unter Ballast, da es uns schwächt.

Wir besitzen zu
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