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Weg damit

Titel: Weg damit
Autoren: Rita Pohle
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viel - und doch nie das Richtige!
    Ihr Kleiderschrank quillt über vor Klamotten, und doch haben Sie »nichts anzuziehen«? Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie es den meisten von uns geht: Wir haben zu viel und doch nicht das Richtige. Vielleicht lassen wir uns von Schnäppchen blenden und kaufen ewas, weil es billig ist, und nicht, weil es uns wirklich gefällt. Danach hängt es unbenutzt im Schrank herum. Spontan- oder Frustkäufe bestimmen unser tägliches Kaufverhalten. Viel zu spät stellen wir uns die Frage, wozu und ob wir das Teil wirklich brauchen. Macht es Sinn? Stimmt die Qualität? Wie wichtig ist es uns wirklich? Und: »Brauche ich das?«
    Dass wir bestimmte Dinge nicht immer parat haben, damit müssen wir uns abfinden. So ist das Leben. Man scheint oft das zu brauchen, was man nicht hat. Ein Bekannter, der lange Zeit in der ehemaligen DDR lebte, antwortete auf meine Frage, wie er denn klargekommen sei, damals, so ohne Bananen und andere für uns alltägliche Güter: »Was es nicht gab, das brauchten wir auch nicht.« Er vereinfachte sein Leben, indem er sich die entsprechende Einstellung zulegte.
Unnütze Dinge kosten Zeit und Energie
    Wie viel Zeit verbringen wir damit, Dinge aufzuräumen, beiseite zu räumen, zu sortieren? Wenn wir diese Dinge einfach nicht hätten, hätten wir auch mehr Zeit. Die dekorativen Figuren, die auf den Regalen stehen, müssen bei jedem Hausputz einzeln in die Hand genommen und abgestaubt werden. Diese Dinge kosten uns Zeit und somit Energie. Sie blockieren uns. Wir packen sie auch beim Umzug wieder ein, obwohl wir sie jahrelang nicht mehr gebraucht haben; im neuen Heim packen wir sie wieder aus, um sie auch dort wieder nicht zu gebrauchen. Wir transportieren, verstauen und verwalten sie.
    Sind Sie schon einmal mit dem Fahrrad verreist? So richtig mit Gepäck? Dann wissen Sie, was Ballast bedeutet: spätestens an der ersten Steigung. Ballast kostet Energie. Als Studentin war ich in Frankreich mit dem Fahrrad unterwegs. Was jeder von uns in den Satteltaschen hatte, war genauestens überlegt. Den Ballast in Form eines Pullovers, der doch nie angezogen wurde, oder eines
ausgelesenen Buches haben wir unterwegs per Post nach Hause geschickt. Wie schwer wir an unserem Besitz tragen, merken wir, wenn wir die Koffer zum Taxi schleppen. Bei Flugreisen sind nicht mehr als zwanzig Kilo Gepäck erlaubt - alles andere ist Übergewicht und kostet.
Wie innen, so außen
    Das äußere Erscheinungsbild von Räumen spiegelt die Befindlichkeiten der Bewohner oder Nutzer wider. Ein Unternehmen, das sich in seinen Räumlichkeiten nach außen vollkommen unordentlich und chaotisch präsentiert, wird bei den Kunden nicht gerade auf viel Vertrauen stoßen. Wie kann eine solche Firma gute Arbeit leisten, wenn sie nach außen hin so chaotisch auftritt? Wie kann ein unordentliches Anwaltsbüro für eine korrekte Abwicklung der ihm anvertrauten Fälle sorgen? Wie kann ein Maler sauber arbeiten, wenn sein Auto ungeputzt ist und die Angestellten in bekleckerten Arbeitsanzügen erscheinen? Wie kann ein Unternehmen, das in unrenovierten Räumen sitzt und schäbig möbliert ist, für die neuesten Technologien stehen?
    Sie als Chef können Ihren Angestellten schlecht klarmachen, warum sie ihre Schreibtische in Ordnung halten sollten, wenn Sie selbst im Chaos leben. Unordnung als »kreatives Chaos« geht allenfalls noch bei Künstlern durch. Ein heruntergekommenes Erscheinungsbild der Räumlichkeiten wirkt sich kontraproduktiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus, ein schönes Ambiente fördert dagegen die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und steigert somit die Produktivität.
    Von einer Arztpraxis erwartet man Ordnung, Hygiene, im Idealfall auch noch eine angenehme Atmosphäre. Aber im Falle einer radiologischen Praxis, die ich als Patientin besuchte, fehlte alles!
    Das Wartezimmer war noch einigermaßen im grünen Bereich, obwohl auch dieser Raum seit den Siebzigerjahren nicht renoviert wurde - er schien etwas abgeschabt und muffig. Das Sprechzimmer der Ärztin jedoch war die reinste Müllhalde mit dem Charme einer Abstellkammer. Der einst beigefarbene Teppichboden wellte sich, war voller Flecken und weckte die Befürchtung in mir, mit
einer Krankheit mehr nach Hause zu gehen. Das Chaos setzte sich noch fort: Im ganzen Raum lagen Verpackungskartons herum, in denen lose Krankenakten steckten. Aus anderen Kisten quoll der reinste Kabelsalat, und verschiedene Plastikkörbe waren mit
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