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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2
Autoren: Der Kriegsgott
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dies anders hätte sein können. Und bei
vielen Sothôii schürte die Scham über ihre »Kapitulation« den Hass
nur noch glühender. Groll und Verblüffung hielten sich im Augen
blick unbehaglich die Waage, und der Hass unterstrich, was Tellian
zuvor gesagt hatte. Sehr viele Sothôii fürchteten die Bedrohung, die
die vereinigten Stämme der Blutklingen und der Pferdediebe dar
stellen könnten. Und der zerbrechliche Vertrag, den der Baron des
West-Geläufs und Bahzell ersonnen hatten, konnte jederzeit wieder
zerbrechen und einen neuen Krieg aufflammen lassen.
»Aye, ich bin mir sicher«, beantwortete der Pferdedieb nach einer
Weile Vaijons Frage und lächelte. »Jedenfalls so sicher man sein
kann.«
»Ich nicht!« erwiderte Vaijon ehrlich. Er blickte von Bahzell auf
einen Bewaffneten der Sothôii, der den Hradani mit zu deutlichem
Hass angesehen hatte. Der Bewaffnete schnappte Vaijons Blick auf
und wandte sich rasch ab. Vaijon schnaubte. »Du wirst eines Nachts
mit einem Messer im Rücken aufwachen, wenn du mit diesen Leu
ten mitgehst«, warnte er Bahzell. »Außerdem gefällt mir nicht, wie
sie unsere Jungs ansehen!«
»Unsere Jungs, hm?« neckte ihn Bahzell. Er schlug Vaijon auf die
Schulter, und der Mensch sah ihn lachend an, als er begriff, was er
da soeben gesagt hatte. Doch sein Humor verschwand schnell.
»Ja, unsere Schwertbrüder, und das nicht nur, weil sie zum Orden
gehören, Bahzell. Es sind gute Leute, allesamt. Einige der Besten, die
ich je kennen gelernt habe. Und ich bin stolz, dass sie mich als einen
der ihren betrachten.«
»Aye, dagegen ist nichts zu sagen«, antwortete Bahzell leise und
drückte die Schulter seines Freundes und Bruders.
»Wir schweifen vom Thema ab«, erklärte Vaijon.
»Welches Thema?«
»Dass du«, schoss Vaijon mit einem giftigen Blick zurück, »nicht
einfach ganz allein mit diesem Tellian losmarschieren kannst! Bevor
du etwas sagst, denk an deinen Vater und deine Mutter. Wie,
glaubst du, werden sie sich verhalten, oder schlimmer noch,
Marglyth, wenn ich nach Hause komme und beim Dessert verkün
de, dass du mutterseelenallein mit dem schlimmsten Feind deines
Volkes nach Balthar spaziert bist?«
»Ich denke, sie werden ein wenig über Idioten und Narren und
Kinder lamentieren, die nie hinsehen, bevor sie springen. Vater wird
sicherlich noch einige naturwissenschaftliche Feinheiten über Fels
brocken und Schädel einflechten, und zweifellos wird ihm Marglyth
dabei gekonnt zur Seite stehen. Danach werden sie sich beruhigen,
tief durchatmen, und dann, Vaijon, dann werden sie erkennen, dass
dies das Beste für unser und Tellians Volk ist.«
»Erwartest du, dass ich das glaube?« fragte Vaijon skeptisch. Bah
zell lachte.
»Beobachte einfach meinen Vater, Vaijon von Almerhas! Er hat
mehr Geist als Haare, und er wird einsehen, dass ich Recht habe.«
Vaijon war immer noch nicht überzeugt. Bahzell seufzte. »Sieh dich
an, Vaijon. Seit zwölf Jahrhunderten haben sich Sothôii und Pferde
diebe aus irgendwelchen Gründen gegenseitig abgeschlachtet, und
wir sind einem Ende dieses Blutvergießens keinen Schritt näher ge
kommen. Ich glaube, aye, und Tellian ebenfalls, denke ich, dass sich
uns jetzt eine Chance bietet, das endlich zu ändern.«
»Ich glaube nicht, dass irgendjemand die Kapitulation von viertau
send Kriegern vor achtzig Ordensrittern ernst nimmt. Oder glaubst
du das?«
»Nein«, gab ihm Bahzell Recht. »Falls Tellian und ich die Sache je
doch richtig anpacken, kann niemand etwas einwenden, ohne ent
weder Tellians Ehre zu besudeln oder den Orden zu beleidigen.
Deswegen, Schwertbruder, muss ich einfach mit ihm gehen. Denn
wenn er und ich nicht so handeln, als meinten wir es ernst, haben
wir keinerlei Handhabe, die Kritiker in Schach zu halten.«
»Aber …«
»Nein«, unterbrach ihn Bahzell leise. »Denk erst darüber nach,
Vaijon. Denk nach, dann begreifst du, dass ich Recht habe. Dass ich
ein Paladin des Tomanâk bin und ein Pferdedieb und ein Sohn des
Pferdediebes, der sich soeben Churnazhs Ohren an seinen Gürtel
hängt, ist genau das, was dieser Sache helfen kann. Wer sollte besser
unter den Sothôii für mein Volk sprechen als ein geweihter Paladin?
Welcher Sothôii würde wohl Tomanâk herausfordern? Zudem bin
ich der Sohn meines Vaters, was mich zu einem ausgezeichneten
Botschafter und Gesandten macht. Vergiss nicht, dass sowohl So
thôii als auch Hradani sehr wohl gewohnt sind, Geiseln als Frie
densunterpfand zu tauschen, Vaijon! Nein, Junge, wenn ich mich in
Balthar
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