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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten
Autoren: David Weber
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an Energie, die der Laserstrahl auf eine gegebene Entfernung transportierte. Bordgestützte Energiewaffen mit ihren starken Gravitationslinsen konnten die Strahldivergenz auf einen Wert senken, der für jeden Lasergefechtskopf unerreichbar blieb. Die für solche Linsen erforderlichen Generatoren ließen sich nicht derart miniaturisieren, dass sie in einen Lasergefechtskopf passten, der trotz vieler Verbesserung in der Konstruktion letzten Endes aus einem einfachen, zum Verbrauch bestimmten Laserfilament bestand, das jeder Physiker aus der Zeit vor der Diaspora sofort als solches erkannt hätte.
    In der aktuellen Lenkwaffe Typ 23 waren die Lasergefechtsköpfe (die Baugruppen, die die Laserfilamente enthielten) grob fünf Meter lang mit einem Durchmesser von vierzig Zentimetern. Sie enthielten die fadendünnen Hafniumfilamente, die in einem gelartigen Medium trieben. Die Lasergefechtsköpfe umfassten außerdem die Wolter-Spiegel zur Verstärkung des Strahlwegs, Schubdüsen, viel Treibstoff, Energiespeicher, Telemetrieanlagen und Sensoren. Sie befanden sich in Schächten auf allen Seiten des Waffenträgers und wurden ausgeworfen, sobald die Rakete den endgültigen Zielanflugvektor erreicht hatte. Jeder Gefechtskopf besaß sein eigenes Schubdüsensteuersystem, erfasste das Ziel mit eigenen Sensoren, glich sich an dessen Vektor an und manövrierte sich rasch in eine Position einhundertfünfzig Meter vor der Rakete. Sobald sie erreicht war, entstand die Gravitationslinse, der Gefechtskopf detonierte, und das Ziel bekam Probleme.
    Die entscheidenden Faktoren waren die Filamentabmessungen, die Strahlungsausbeute der Detonation und – in vielerlei Hinsicht am wichtigsten – die verfügbare Verstärkung durch die Gravlinse. Letzter Faktor war der Hauptgrund, weshalb die Raketen von Großkampfschiffen eine so viel höhere Vernichtungskraft besaßen als die kleineren Raketen an Bord von Kreuzern und Zerstörern. Bei der Konstruktion des Gravlinsengenerators war nach wie vor eine Masse-Volumen-Beschränkung zu berücksichtigen, und eine größere Rakete konnte einfach einen stärkeren Generator tragen und längere – und folglich wirkungsvollere – Laserfilamente, die eine größere Entfernung vom Ziel erlaubten. Daher bestand die große Herausforderung darin, in die neue LAC-Abwehrrakete »Viper« überhaupt einen Lasergefechtskopf zu quetschen, auch wenn er nur Leichte Angriffsboote auszuschalten brauchte. Der Schacht für das eine Laserfilament, das der Viper-Gefechtskopf besaß, lief über zwei Drittel der Raketengesamtlänge, und überhaupt eine Stelle zu finden, in die er hineingepresst werden konnte, war alles andere als einfach gewesen.
    Der allgemeine Technologievorsprung Manticores gegenüber der Republik Haven wurde auch in der Konstruktion der Lasergefechtsköpfe deutlich. Manticoranische Gravitationsgeneratoren waren auf den beanspruchten Raum bezogen immer stärker gewesen, manticoranische Sensoren und Zielerfassungssysteme stets überlegen. Das versetzte das Sternenkönigreich in die Lage, kleinere Gefechtsköpfe und größere Linsenverstärkung zu verwenden, um Lasergefechtsköpfe zu schaffen, die den Anforderungen gewachsen waren, zumal es darauf zählen konnte, dank seiner überlegenen Feuerleit- und Zielerfassungssysteme eine größere Trefferzahl zu erzielen. Die Republik hingegen war gezwungen gewesen, nach der Holzhammermethode vorzugehen und beträchtlich größere Gefechtsköpfe mit schwereren Laserfilamenten einzusetzen, weshalb havenitische Raketen stets einen höheren Raumanspruch hatten als ihre manticoranischen Entsprechungen.
    Doch nun hatten die ständigen Anstrengungen des Sternenkönigreichs, seine überlichtschnelle Gravimpulskommunikation zu verbessern, auch auf die Waffentechnik ihre Auswirkungen, und BuWeaps hatte soeben die Erprobung einer neuen Generation wesentlich stärkerer Gravitationsgeneratoren für die Kreuzerlenkwaffe Typ 16 abgeschlossen und mit der Serienproduktion begonnen. Es war gelungen, den Verstärkungsfaktor der Gravlinse fast zu verdoppeln und gleichzeitig die Strahlungsausbeute des Gefechtskopfes zu erhöhen, was aufgrund der Skalierungsverhältnisse mindestens genauso viel Erfindungsgabe erforderte wie die neuen Verstärkergeneratoren. Einige Baugruppen hatten anders als im Originaltyp 16 angeordnet werden müssen, damit alles ins Gehäuse passte; dadurch waren einige Waffenträgerkomponenten ins Heck gewandert, doch Helen glaubte nicht, dass irgendjemand Einwände
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