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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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    Zwar hatte sie keine körperlichen Beschwerden, doch innerlich spürte sie eine gewisse Unruhe.
    Außerdem störten sie die Laute aus dem Haus.
    Eine hellhörige Nacht.
    Besonders für jemanden, der allein im Bett lag, denn Shaos Partner Suko trieb sich mit seinem Freund John Sinclair in Schottland herum, wohin sie Cursano, einem Geschöpf aus Mandragoros Reich, gefolgt waren. Die beiden hatten noch nichts von sich hören lassen, und das beunruhigte Shao ebenfalls, auch wenn sie es offen Suko gegenüber nie zugeben würde.
    Und wieder zuckte sie zusammen, als irgendwo auf dem Flur eine Tür zuschlug. Dann hörte sie hastige Schritte. Dem Klang nach zu urteilen, eilte eine Frau auf den Fahrstuhl zu.
    Wenig später war es wieder ruhig.
    Auch in ihrem Zimmer, in dem die Luft schon stickig geworden war. Shao trug nur einen knappen Slip, trotzdem schwitzte sie.
    Sie wälzte sich auf die linke Seite, weil sie einen Entschluß gefaßt hatte, dann schwang sie sich aus dem Bett und ging auf das Schlafzimmerfenster zu. Shao wußte nicht, ob sie es ganz öffnen oder kippen sollte. Sie entschied sich für die zweite Möglichkeit.
    Mit der Ruhe im Zimmer war es vorbei. Überdeutlich hörte sie das Heulen des Windes. Es hatte draußen stark aufgefrischt. Von zwei Seiten her fegte er in den Raum und spielte mit den Gardinen.
    Er wühlte sie hoch und ließ sie wie feine Schleier in der Luft tanzen. Manchmal wehten sie auch in den Raum hinein, dann glichen sie den hellen, dünnen Armen bleicher Gespenster, die überall hinfassen wollten, um gewisse Dinge zu ertasten.
    Shao legte sich wieder hin.
    Mit einem Seitenblick erfaßte sie das Zifferblatt der Digitaluhr. Es war schon nach Mitternacht, die Zeit rann wieder wie im Flug dahin. Jetzt liege ich schon über zwei Stunden im Bett, bin hundemüde und zugleich aufgewühlt.
    Shao wollte einfach nicht glauben, daß es nur am Wetter lag. Da mußten auch andere Faktoren eine Rolle spielen, aber sie kam nicht darauf, welche das sein könnten.
    Innere Nervosität!
    Das kannte sie kaum. Sie gehörte zu den ruhigen, ausgeglichenen Menschen, aber sie war auf eine gewisse Weise auch ungeduldig. Immer dann, wenn sie nicht herausfand, warum dies oder das geschehen war, und so verhielt es sich auch mit ihrer Nervosität.
    Es gab keinen Grund!
    Oder …?
    Shao fand sich damit nicht ab. Es mußte einen Grund geben, einen, der nicht mit dem Wetter zu tun hatte. Sie ging dabei nicht so weit, ihren Zustand als böse Vorahnung anzusehen, aber so ganz wollte sie es auch nicht ausschließen.
    Shao lag auf dem Rücken. Die Arme hielt sie auf dem Kopfkissen verschränkt, und die Hände lagen dabei unter ihren Haaren verborgen.
    So konnte sie ihren Körper betrachten. Sie sah ihre hochkant stehenden Füße, bewegte dabei die Zehen, als wollte sie an der Wand damit ein Schattenspiel veranstalten.
    Richtig dunkel wurde es nie im Raum. Der Widerschein der nächtlichen Lichter draußen drang durch das Schlafzimmerfenster.
    Ein Geräusch!
    Shao setzte sich ruckartig hin, denn es hatte ungewöhnlich geklungen. Hinzu kam noch etwas anderes: Das Geräusch hatte sich angehört, als läge die Quelle in der Wohnung.
    Die Chinesin lauschte. Sie war voll konzentriert. Auch glaubte sie nicht an einen Irrtum, denn es war schließlich ziemlich laut gewesen und hatte selbst das Geräusch des Windes übertönt.
    Doch ein Irrtum? Eine Einbildung, da es sich nicht wiederholte? Shao wußte es nicht, aber sie wartete ab, ob es sich nicht doch wiederholte.
    Sie hatte Glück.
    Da war es wieder.
    Urplötzlich und wirklich nicht zu überhören. Ein leises, aber aufdringliches Summen.
    Kam es aus der Küche? Nein. Aus dem Bad? Auch nicht. Blieb der relativ große Wohnraum, den Shao, seit sie sich intensiv mit dem Computer beschäftigte, zu ihrem Arbeitszimmer gemacht hatte.
    Also stimmte dort etwas nicht.
    Innerhalb weniger Augenblicke war ihre Mattheit verschwunden. Shao wirkte jetzt ungemein konzentriert, als sie ihre Beine aus dem Bett schwang und die Füße in die flachen Pantoffeln schob.
    Neben dem Bett hing ein dünner Morgenrock, leicht wie eine Feder, und Shao streifte ihn geschickt über.
    Sie ging mit langsamen Schritten durch das Schlafzimmer auf die Tür zu, wo sie noch einmal stehenblieb und ihre Ohren spitzte. Jetzt war wieder alles ruhig, aber sie traute dem Frieden nicht. Zudem schossen ihr zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Noch immer überlegte sie, ob es eine fremde Person geschafft hatte, sich in die
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