Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
liegenden braunen Augen, und er gebot über eine großartige Singstimme. Außerdem schien er recht gut in seinem Job zu sein.
    »Und was kann ich heute Morgen für den Commodore tun, Ms. Zilwicki?«, fragte er.
    »Der Commodore hat mich gebeten, Ihnen das hier zu bringen, Sir«, sagte sie und legte einen Chipordner auf die Ecke seines Schreibtischs. »Es geht um einige Gedanken, die er sich um die neuen Modifikationen der Lasergefechtsköpfe gemacht hat.«
    »Verstehe.« Lynch zog den Ordner zu sich, ohne ihn anzusehen. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und musterte Helen mit seinen scharfen braunen Augen. »Und wäre es möglich, dass er einige dieser Gedanken mit Ihnen erörtert hat, ehe er Sie zu mir schickte?«
    »Das ist richtig, Sir, er hat etwas darüber gesagt«, antwortete Helen ein wenig vorsichtig.
    »Dachte ich’s mir doch.« Helen weitete leicht die Augen, und Lynch lachte leise auf, dann wies er auf einen Stuhl mit einem hohen Stapel aus taktischen Handbüchern der einen oder anderen Art. »Schmeißen Sie das Zeug runter und setzen Sie sich, Ms. Zilwicki«, sagte er.
    Helen räumte gehorsam den Stuhl leer und nahm Platz, während er sich zurücklehnte und sie versonnen betrachtete. Helen fragte sich, was er dachte, aber der Commander wäre ein großartiger Pokerspieler gewesen. Sein Gesicht gab so gut wie nichts preis, und sie versuchte, nicht allzu angespannt und starr vor ihm zu sitzen.
    »Also, erzählen Sie, Ms. Zilwicki – Helen. Was halten Sie von den neuen Lasergefechtsköpfen?«
    »Ich glaube, sie sind eine großartige Idee, Sir«, antwortete sie nach kurzem Zögern, dann verzog sie das Gesicht. »Verzeihen Sie, Sir. Das klang ziemlich dämlich, oder? Natürlich sind sie eine großartige Idee.«
    Vielleicht zuckten Lynchs Lippen ein klein wenig, doch wenn dem so war, so unterdrückte er den Ansatz seines Lächeln gekonnt.
    »Ich glaube, wir können uns darauf einigen, dass das eine gute einleitende Bemerkung ist«, sagte er. »Aber nachdem wir das nun erledigt haben, was halten Sie von ihnen?«
    Das leichte Funkeln, das Helen in seinen Augen entdeckt zu haben glaubte, linderte ihre Anspannung ein wenig, und sie merkte, wie sie eine etwas bequemere Sitzhaltung einnahm.
    »Ich glaube, sie werden im taktischen Bereich großen Eindruck machen, Sir«, sagte sie. »Der Typ 16 ist für sich schon ein großer Vorteil gegen andere Kreuzer und Schlachtkreuzer, aber mit den neuen Lasergefechtsköpfen ist er sogar in der Lage, echte Großkampfschiffe zu treffen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass die Haveniten sie sehr mögen werden.«
    »Wohl kaum«, stimmte Lynch zu. »Aber ich darf Sie doch wohl nicht so verstehen«, fuhr er fort, »dass Sie glauben, es wäre mit den neuen Lasergefechtsköpfen eine gute Idee für einen Schweren Kreuzer, einen Superdreadnought anzugreifen?«
    »Nein, Sir. Selbstverständlich nicht«, beeilte sich Helen zu antworten. »Ich habe wohl nur gerade an Monica gedacht, Sir. Wenn wir dort die neuen Lasergefechtsköpfe gehabt hätten, wären die Schlachtkreuzer gar nicht erst auf ihre Gefechtsentfernung an uns herangekommen. Und wenn doch, dann hätten sie schon bei der Annäherung erheblich größere Verluste erlitten.«
    »Das, Ms. Zilwicki, halte ich für eine sehr zutreffende Feststellung«, sagte Lynch.
    »Außerdem glaube ich, dass das neue Waffensystem zumindest ein paar Auswirkungen für ausgewachsene Mehrstufenraketen haben wird«, fuhr sie fort. »Ich meine, ich sehe keinen Grund, wieso die gleichen Modifikationen nicht auch auf größere Lasergefechtsköpfe anwendbar sein sollten.«
    Diesmal nickte Lynch nur.
    Dafür, dass es so lange gedauert hatte, bis der Lasergefechtskopf den nuklearen Kontaktgefechtskopf als Weltraum-Langstreckenwaffe der Wahl ersetzt hatte, gab es einen guten Grund. Das Konzept des Lasergefechtskopfs war tatsächlich relativ einfach; man hatte es auf Alterde bereits vor der Diaspora gekannt. Grundsätzlich wurde ein haarfeines, zylindrisches Filament aus geeignetem Material (die Royal Manticoran Navy benutzte Hafnium als Medium) dem Röntgenstrahlenimpuls einer Kernexplosion ausgesetzt, was es veranlasste, kohärente Röntgenstrahlung auszusenden, bis der thermische Impuls der Detonation das Filament erreichte und es vernichtete. Das Problem lag stets im inhärenten, außerordentlich geringen Wirkungsgrad des Vorgangs. Unter normalen Umständen gelangten nur wenige Prozent der Milliarden Megajoule, die ein nuklearer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher