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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Erschöpfung kaum klar denken konnte.
    „Oh, da wäre einmal ein Antrag für die Rautavaara-Stiftung.“
    „Wozu?“
    „Sie möchten eine Menge Geld für dich ausspucken, das ohnehin ja bereit lag, nur brauchen sie irgendwann auch mal deine Unterschrift.“
    „Nein “, sagte Lace, wollte sich aufsetzen, aber das gab seine Kraft einfach nicht her.
    „Doch“, widersprach Kilian. „Und dann musst du ja in die Operation einwilligen. Und hier ist ein halbes Dutzend von Verträgen mit Mediafirmen, die deine alten Aufnahmen sofort auf den Markt werfen wollen. Wenn möglich gestern schon. Du bist unendlich populär, Brian. Fanseiten, Sendungen … der ganze Zinnober. Der Geldzähler tickt.“
    „Kilian “, versuchte es Lace noch einmal.
    Kilian schnalzte tadelnd.
    „Sei ein braver Junge! Sonst muss ich mir von einer Menge Leuten den Kopf abreißen lassen. Es ist alles bereits gebucht. Die Operation kann in zwei Wochen stattfinden. Dann wirst du nochmal 36 Stunden in Tiefschlaf gelegt und ein spezieller Neuocomputer stimuliert derweil die Nervenenden und so weiter – ich verstehe nichts davon. Jedenfalls sorgt das Ding dafür, dass du den Arm sofort gebrauchen kannst. Üben wirst du natürlich trotzdem müssen.“
    „Übernimmst du jetzt die Rolle von Tossadori?“, fragte Lace ärgerlich.
    „Muss ich wohl. Der arme Kerl wollte sich vom Templeton Tower werfen, blieb irgendwo hängen und liegt jetzt auch in einer Klinik. Aber ich arbeite ja nicht für die Bösen, Brian, sondern für deine Freunde, die alle anderweitig beschäftigt sind. Professor Otto hält Vorträge vor den Studenten, die vor dem Regierungssitz herumtoben. Die junge Velkede wird von einer Talkrunde in die nächste weitergereicht. Antoia fliegt Wasser und Mira von Moran gründet irgendeine Hilfsorganisation, die neben Wasser auch Bildung zu den Meteoriten tragen soll. Elester Major soll diese Organisation leiten und lässt sich entsprechend ein paar großstädtische Kleider anmessen. Und der Vater deines kleinen Terrel wurde heute offiziell zum neuen Vorstandvorsitzenden von Aqua Stellata berufen. Er soll die Zerschlagung des Konzerns in Angriff nehmen.“
    Das raubte Lace vorerst die Sprache.
    „Ja“, sagte Kilian heiter. „Er kam mir immer schon recht geschäftstüchtig vor.“
    „Hat er die Kaution für mich bezahlt?“, fragte Lace.
    „Nein, irgendein Musikfreund, den Mira von Moran gut kennt.“
    „Das Ganze ist eine verdammte Verschwörung“, sagte Lace wütend. „Du und Antoia und Cornelsen …“
    „Genau“, erwiderte Kilian. „Gegen so viele Leute hast du gar keine Chance. Inspektor Hawk hat gesagt …“
    Lace fuhr hoch und der Schmerz war so schlimm, dass ihm übel wurde.
    „Wie geht es ihm?“, brachte er mühsam heraus.
    „Gut“, sagte Kilian. „Sie sind zur Stunde dabei, ihm eine neue Ohrkrempe zu basteln. Alles andere sieht schon prima aus, sagen die Ärzte. Jedenfalls meint er auch, du solltest endlich mal aufhören, dich wie ein Narr aufzuführen. Er sagt, er will dich spielen hören. Und das nicht auf alten Aufnahmen.“
    Lace lag und atmete. Atmen war so schwierig und so schmerzhaft. Und so köstlich.
    Und er würde sich gleich aufsetzen müssen, um all diese verdammten Unterschriften zu leisten.

Im weißen Hemd
     
    Lace lag auf weißen Laken und starrte an die Decke. Schon seit 54 Minuten lag er wach. Seit 54 Minuten vermied er den Blick auf das Etwas an seinem Arm. Versuchte, nicht nach einem Körpergefühl zu forschen, wo vorher nicht s gewesen war.
    Dann hörte er Antoias Stimme draußen auf dem Gang.
    Zitternd atmete er ein.
    „Feigling?“, murmelte er, wie in ihrer ersten gemeinsamen Nacht. „Wollen wir doch mal sehen!“
    Und er schloss die Hand zur Faust.
    Er spürte Fingerkuppen die Handfläche berühren. Ganz langsam ließ er sie vom Handballen weiter nach innen wandern. Er hatte wieder eine Hand! Eine rechte Hand. Adrenalin schoss ein , wie eine berauschende Droge.
    Als Antoia endlich ins Zimmer kam, saß er auf der Bettkante und betrachtete seinen Arm. Antoia blinzelte ihm nur kurz zu und begann in ihrer großen Sporttasche zu wühlen.
    „Der Arm …“, sagte Lace heiser. „Willst du nicht sehen, wie …“
    Dann erkannte er, was Antoia zwischen Trainingsanzügen und blauen Hemden hervorkramte und seine Stimme versandete ganz.
    Antoia ließ zwei Verschlüsse aufschnappen. Lace stand auf.
    Dann legte sie ihm den Bogen auf die Handfläche.
    „Master Lace“, sagte sie zeremoniell. „Ihr erstes
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