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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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hat uns gesehen“, sagte Hawk wenige Sekunden später. „Glotzt ziemlich ungläubig zu uns herüber. Jetzt stopft er sich irgendwelche Papiere ins Hemd und stürmt los.“
    „Sie motivieren mich“, erwiderte Lace und begann sich wie eine Echse die restlichen Sprossen hinauf zu arbeiten.
    Er hörte jemanden über das Landefeld rennen.
    Zweifellos den Piloten.
    Zitternd und vollkommen außer Atem kam Lace auf dem Gitterrost auf. Hawk gab ihm noch einen Stoß, so dass er nicht in Gefahr geriet, wieder rückwärts zu kippen. Stattdessen stieß er sich die Knie, rappelte sich auf und rannte auf den Stutzen des Absaugschlauchs zu. Vergeblich bemühte er sich, die Verbindung zu lösen.
    „Was soll das?“, rief Hawk von hinten.
    „Helfen Sie mir!“
    Hawk packte zu, drehte und der Schlauch löste sich. Lace trat das lose Ende einfach von der Plattform. Wild kreiselnd fiel es nach unten und überschüttete alles mit Restwasser. Der Pilot, der schon die untersten Sprossen genommen hatte, wurde förmlich davon mit geschwemmt und man hörte ihn protestierend schreien.
    „Tja, das soll nicht bekömmlich sein“, sagte Lace. Er stieg über den Rand der Luke, winkte Hawk hinter sich her und schlug den Lukendeckel zu.
    „Und Sie können sowas fliegen?“, fragte Hawk.
    „Nö“, sagte Lace. „Aber Antoia hat mir erklärt, was ich machen muss, um das Schiff zu starten.“
    Hawk sank schnell auf den Sitz des Co-Piloten und sicherte sich.
    „Es beginnt mich ein wenig zu gruseln.“
    Lace zwang sich zu einem Lächeln. Dabei war ihm selbst ganz und g ar nicht gut. Wieder einmal befand er sich in einer Situation, in der er Mist bauen würde. Womöglich auch auf Kosten anderer.
    „Drücken Sie fest auf das blaue Feld da. Ich aktiviere den Antrieb. Derweil muss das blaue Ding gedrückt gehalten werden. Aber das kann ich mit nur einer Hand natürlich nicht.“
    „Evident“, sagte Hawk. Und plötzlich erkannte Lace, dass der Inspektor sich bei dem allen offenbar königlich amüsierte.
    „Zeigen wir es denen?“, fragte er ihn.
    Und Hawk nickte.
     
    Elester betrachtete unbehaglich das wenig vertrauenerweckende Innenleben des kleinen Kurierschiffs.
    „Wenn du meinst, Antoia. Aber wir hätten uns nicht teilen dürfen. Lace kann doch bestimmt kein Aqua-Stellata-Schiff  fliegen …“
    Antoia schob ihn vorwärts.
    „Eine klassische Strategie“, belehrte sie ihn. „Bilde zwei Gruppen. Es verdoppelt die Chance, dass es eins der beiden Teams schafft.“
    „Jetzt machst du mir aber wirklich Mut“, sagte Elester und klappte die altertümliche Sicherung über seinen Sitz.
     
    Die SquidIII ruckelte und bewegte sich dabei vorwärts.
    „Irgendwas stimmt nicht“, sagte Hawk.
    „Der Pilot stimmt nicht“, erwiderte Lace. „Aber ich muss es einfach schaffen. Können Sie bitte mal sehen, ob wir ein Bild auf diesen Schirm da bekommen? Ich steuere gerade ohne Sicht.“
    Bisher gab es keine Anzeichen dafür, dass die Hafenbehörden versuchen würden, sie aufzuhalten. Vielleicht starteten Aqua-Stella-Schiffe häufiger etwas ungelenk. Und die Papiere hatte der Hafenmeister ja eben abgezeichnet. Der Pilot würde natürlich Hilfe holen…
    Lace drängte den Gedanken zurück, versuchte stattdessen die Kürzel auf den Berührungsfeldern zu enträtseln und fuhr zusammen, als plötzlich eine Stimme aus einem Lautsprecher über ihm dröhnte: „Halt! Brechen Sie den Start sofort ab! Kehren Sie auf das Landefeld zurück!“
    „Sorry. Das würde ich niemals treffen“, sagte Lace, drückte den Touchpoint, den ihm Antoia als ultimativen Beschleuniger genannt hatte – rot, ganz links außen und eigens in einen kleine Rahmen gesetzt, damit man ihn nicht versehentlich aktivierte.
    Es gab einen vernehmlichen Knall. Die Squid III schoss vorwärts. Genau mittig durchquerten sie die Zange, verfehlten ein ankommendes Schiff um bestenfalls 20 Meter und hörten Proteste und Anklagen aus dem Lautsprecher.
    „So“, sagte Hawk dann. „Wir sind im freien Raum. Dann wollen wir mal sehen, ob Sie es auch schaffen, ein Ziel zu programmieren. Manuell geht da jedenfalls gar nichts.“
    Und Lace sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Wie programmierte man so ein Ziel? Wie wurde es bezeichnet? Und wie sollten sie jemals wieder heil irgendwo aufsetzen, selbst wenn es ihnen gelang, einen Hafen anzufliegen?
    Wie raumkrank hing er in seinem Sitz. Dann kam ihm eine Idee.
    „Kann ich mal Ihren Kommunikator benutzen?“, fragte er Hawk.
    Hawk schüttelte
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