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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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herumgerissen.
    „Wird‘s bald?“, schnarrte die Stimme des Offiziers im Sprechkanal.
    „Negativ“, sagte Antoia, rammte einen Hebel nach vorne und das Fahrzeug schien nach unten durchzusacken.
    „Was machen Sie?“, schrie Hawk. „Sind Sie verrückt, Commander? Sie müssen Anweisungen der Flotte folgen!“
    „Diesmal nicht“, sagte sie und die Dragonfly raste auf die Unterseite der Station zu, ging in Tiefflug und rasierte einige Antennen.
    „Commander“, begann Hawk, aber Antoia schnitt ihm das Wort ab.
    „Ich weiß, was ich tue. Sie dürfen mir glauben, dass ich besser mit Flottenvorschriften vertraut bin als Sie. Und diese besagen, dass Impulsbeschuss auf ein Fahrzeug wie das unsere nur unter ganz bestimmten Umständen erlaubt ist. Umständen wie sie nicht vorliegen. Und außerdem können Schiffe im Hoheitsgebiet einer Station nicht abgebremst und übernommen werden. Das hätte die Starlight Dagger erst tun dürfen, wenn wir Wimpelpunkt 3b/764 passiert, und damit freien Raum erreicht hätten.“
    „Trotzdem muss man Anweisungen eines Flottenschiffes folgen.“
    Antoia grinste.
    „Stimmt. Aber in der gesamten Flotte gibt es kein Schiff namens Starlight Dagger. Und kein Flottenschiff würde sich identifizieren, ohne die korrekte Formel zu verwenden. In diesem Falle: S.O.R.D. Starlight Dagger unter Commander XY.“
    „Sind Sie da sicher?“, fragte Hawk, heiser vor Anspannung.
    Es gab ein raschelndes Geräusch.
    Auf dem Bord fielen Anzeigen aus. Auf dem Schirm sah man flüssiges Metall von der Unterseite der Station in den Raum spritzen.
    „Glauben Sie immer noch, das wäre die Flotte?“, rief Antoia und riss ihr Fahrzeug zur Seite.
    Hawk starrte den Schirm an.
    „Was machen die?“
    „D ie beschießen uns mit Kampflaser“, erklärte Antoia. „Und damit auch die Station. Das wäre nicht einmal im Kriegsfall eine erlaubte Vorgehensweise bei der Verfolgung eines flüchtenden Raumfahrzeugs.“
    Ihre Hände tanzten über die Kontrollen.
    „Ja, aber was …?“, fragte Hawk.
    Dann explodierte etwas am Kontrollbord, Rauch stieg auf . Die Dragonfly begann unkontrolliert zu trudeln.
    Man hörte Elester würgen.
    Unvermittelt beschleunigte das kleine Schiff wieder, schoss zwischen den zahllosen Antennen der Raumüberwachung hindurch und im Sprechkanal wurden plötzlich verschiedene aufgeregte Stimmen laut. Die Flugüberwachung unternahm vergebliche Versuche, das verfolgende Schiff zu kontaktieren. Leise war im Hintergrund eine Diskussion darüber zu hören, ob man Meteoritenabwehrlaser einsetzen dürfe…
    Antoia unterflog den Gürtel – einen vorgelagerten Hangar für Erzschiffe – und die Dragonfly verschwand im Gewirr der vielen Meteoriten.
    „Und jetzt?“, fragte Hawk.
    „Jetzt überdenken wir unsere Vorgehensweise neu“, erwiderte Antoia.
     
    Lace kauerte hinter leeren Wasserfässern und schätzte die Entfernung zur Luke.
    „Da kann ich jetzt aber nicht einfach so zusehen“, flüsterte Hawk ihm ins Ohr. „Das wäre ein glatter Rechtsbruch … ich würde Sie eine Straftat begehen lassen …“
    Lace drehte nicht den Kopf.
    „Wenn Sie das wirklich so sehen, warum flüstern Sie dann?“, fragte er ebenso leise.
    Hawk blieb die Antwort schuldig. Stattdessen sagte er: „Die Leiter wird ein ganz schön hartes Stück Weg mit Ihrem einen Arm.“
    „Dann bleiben Sie dich hinter mir und halten mich, wenn ich falle!“
    Hawk seufzte.
    „Da kommt unser Mann – 50 Meter bis zum Büro des Hafenmeisters. Gebühr von der Karte abbuchen lassen. Die fünfzig Meter zurücklaufen. Wie lange wird ihn das beschäftigen?“
    „Lang genug“, behauptete Lace.
    Dabei schwitzte er jetzt schon vor Angst, wenn er an die Leiter dachte. Der Pilot der SquidIII ging achtlos an der Tonne vorbei und lief direkt auf die Sicherheitsglastüren zu. Lace drückte sich aus der Hocke hoch.
    „Und los!“
    Die Sprossen waren rostig. Gut. So gaben sie dem Griff mehr Halt. Trotzdem wurde es mit jedem halben Meter schlimmer. Lace atmete angestrengt und mied den Blick nach unten. Dann kam ein Abschnitt mit neu eingefügten, vollkommen glatten Sprossen. Schon an der zweiten rutschten Lace die Finger ab. Er erwartete den Fall, doch sofort presste ihn ein Gewicht gegen die Leiter.
    „Hab Sie“, sagte Hawk. „Und ich an Ihrer Stelle würde jetzt mal die Beinmuskeln arbeiten lassen. Der Pilot kommt schon aus dem Büro.“
    Lace schnappte nach Luft, wischte die Handfläche am Hemd ab und zog sich mit mehr Elan nach oben.
    „Der
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