Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Titel: Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)
Autoren: Robert Thul
Vom Netzwerk:
sollte es dann einen Tag später weiter nach Kiel gehen. Barschel wusste also erst nach dem Anruf von der Notwendigkeit, umgehend nach Genf fliegen zu müssen. Einen Anruf, den er am Freitag erhielt, wie bewiesen ist. Ebenso wie der Umstand, dass die Rezeption gebeten wurde, einen entsprechenden Flug für den Folgetag zu buchen.
     
    Wie passt dieser Umstand zur Tatsache, dass bereits in der Donnerstag Nacht , am 08. Oktober, zwei Deutsche in dem Hotel Beau Rivage eincheckten. Zwei Deutsche, von denen bis heute an Hand der Aufzeichnungen angenommen wird, dass es sich um Mitarbeiter des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND handelt? Wie sollten diese beiden Agenten zum potentiellen Schutz Barschels nach Genf beordert werden, wenn dieser zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal selbst davon wusste, dass er in Genf übernachten müsse?
     
    Wurde hier bereits eingeleitet, was Samstag Nacht bittere Realität wurde? Dass Barschels Tod Fremdverschulden war steht inzwischen nach einhelliger Meinung fest. Er konnte sich die in seinem Magen und Blut gefundenen Substanzen nicht in den notwendigen Abständen selbst verabreicht haben. Zudem sprechen nicht identifizierte Fußspuren aus dem Hotelzimmer eine deutliche Sprache, dass Barschel nicht allein im Raum war. Ebenso wie die zerbrochene Weinflasche im Papierkorb, in der eine der giftigen Substanzen, die zum Tode geführt haben gefunden wurde. Deutschland verwickelt in den Tod des Uwe Barschel? Immerhin wurde alles versucht, dass er nicht wieder zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Als der Anschlag mit Hilfe des Flugzeuges scheiterte tauchte Pfeiffer auf, der rechtzeitig vor der Wahl aber zu spät um die Fakten nachzuprüfen den Spiegel informierte über jene Machenschaften, die er selbst initiierte. Wie wir heute wissen ohne das Barschel etwas davon wusste. Kohl als direkter und höchster Vorgesetzter des Bundesnachrichtendienstes und gleichzeitig Verantwortlicher für die Waffenlieferungen an den Iran, die letztlich über Israel abgewickelt wurden dürfte zumindest mehr gewusst haben, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Dem Mossad mag angelastet werden was immer sich finden lässt, nur warum sollte Israel verhindern wollen, dass ein Ministerpräsident wieder gewählt wird? Zumal die vom Bund genehmigten Waffenexporte nicht durch ein Bundesland gestoppt werden könnten und Bundesrecht das Landesrecht in jedem Fall bricht.
     
    Viel wahrscheinlicher dürfte vor diesem Hintergrund sein, dass Kohl nicht nur seine Kanzlerschaft gefährdet sah wenn Barschel tatsächlich wie angekündigt „alle Fakten auf den Tisch“ legen würde, sondern zudem noch die von ihm mit Israel geschlossenen Vereinbarungen gefährdet wären. Vereinbarungen die mit Kohl stehen und fallen würden. Es mag Unterstützung von externer Seite gegeben haben, doch die Grundmotivation, die auch das Flugzeugunglück und den Medienreferenten Pfeiffer erklärt, liegt mit ein wenig logischer Anstrengung innerhalb der Republik.
     
     
    ***
     
     

 
Teil IV – Fragen über Fragen

 
     
    Ein chinesisches Sprichwort sagt so schön „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. Benötigt es noch mehr Weisheit?
     
    Es bleiben im Fall Barschel zahlreiche Fragen unbeantwortet. Nur ein Fakt ist unbestritten: Unter der Kanzlerschaft Kohls gab es im Bereich der Nachrichtendienste ein Netzwerk, dass von jeglicher öffentlicher Kontrolle verschont blieb. Zufall oder gewollt? Ein Blick auf die Entwicklungen der „Nach – Kohl – Ära“ zeigen, wie unmöglich verdeckte Operationen bei parlamentarischer Kontrolle sind. Die Pannenserie bei der Mordserie im Neonazi Milieu, die Libyen Affäre des Nachrichtendienstes – Pannen über Pannen, von denen jeder schon einmal gehört haben dürfte. Unter Kohl kein Sterbenswörtchen. Jenem Patriarchen, der sich später eisern weigerte Spender und Geldgeber zu nennen und damit mehr als deutlich machte, dass er sich als jemand betrachtet, für den Gesetz und Regeln nicht gelten. In einer ihm eigenen Ignoranz der staatlichen Vorschriften erschuf er ein Netzwerk, das besser als „Staat im Staat“ zu bezeichnen ist. Ein Netzwerk aus undurchsichtigen Geldströmen, Waffenexporten ( man denke nur an den zum Spendenskandal der Union gehörigen Namen Schreiber, der als größter Waffenhändler der Nachkriegszeit gilt und Millionenbeträge an die CDU bezahlte, um Zustimmungen zu erkaufen ) und nicht zuletzt aus Gefolgsleuten, die ohne jede Kritik blind folgten. Ist es da so abwegig,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher