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Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Titel: Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)
Autoren: Robert Thul
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denen sich vermutlich die meisten Mythen ranken: Der Tod des Dr. Uwe Barschel. Ehemaliger Ministerpräsident des Landes Schleswig- Holstein wurde er am 11. Oktober 1987 in Genf tot aufgefunden. Ein Bild ging um die Welt: Uwe Barschel Tod in der Badewanne.

 

 
    Mord? Selbstmord? – Fragen, die bis heute nicht beantwortet werden konnten und die die Grundlage zahlreicher Spekulationen sind. Mysteriös ist daran nur, dass eine Spur nahezu ständig unverfolgt blieb. Eine Spur, die weder zum israelischen Geheimdienst Mossad noch zur DDR Sicherheitspolizei Stasi zeigt. Eine Spur, der wir später in diesem Buch nachgehen wollen und die einen vollkommen neuen Blick auf die Geschehnisse rund um das Schicksal und den Tod dieses Ministerpräsidenten frei gibt.
     
     
    Doch bevor wir uns näher damit auseinandersetzen, zuvor noch ein kurzer Blick auf den Aufstieg des Dr. Uwe Barschel.
     
    ***
     

 
    Uwe Barschel galt seit seiner Kindheit als Mensch, der es bevorzugte zu polarisieren. Geradlinig, provokativ und nicht selten als „ Advocatus diaboli “ – als Jemand, der sich bewusst auf die gegnerische argumentative Seite schlägt, um an Hand der gegnerischen Thesen deren Schwäche zu offenbaren. Rhetorisch galt der junge Uwe Barschel als geschickt und überzeugend. Eine Fähigkeit, die ihn den Posten als Schulsprecher und sogleich den ersten politischen Skandal seiner Geschichte einbrachte- Wohlgemerkt noch bevor er zwanzig Jahre alt war.
     
    In seiner Position als Schulsprecher lud er im Jahre 1963 den Hitler Nachfolger in der Position des Reichspräsidenten Karl Dönitz zu einer Schuldiskussion ein, um ihm dort die Möglichkeit zu geben über die Machtübernahme Hitlers und deren Folgen zu sprechen. Jener Karl Dönitz, der im Rahmen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. Diese Einladung und die Diskussion, welche eher verherrlichend als kritisch mit dem Nationalsozialismus umging, bewirkten ein europaweites Medienecho und einen politischen Skandal, der im Selbstmord des Schulleiters endete und der den Namen „Barschel“ in die Medien brachte. Die Umgebung des Gymnasiums und die Bürger der Region gaben der medialen Aufmerksamkeit um diese „harmlose Diskussion“ die Schuld an dem Selbstmord des Schulleiters und stellten sich demonstrativ auf die Seite der Veranstaltung und der Schule. Barschel setzte sich, als derjenige, der den umstrittenen Dönitz zu dieser Veranstaltung verantwortlich einlud, öffentlichkeitswirksam in Szene, in dem er rhetorisch geschickt dieses Feuer anheizte. Ein Schulsprecher wurde zum Vertreter der Dorfmeinung und der Regionalmeinung. Das noch junge Mitglied der CDU füllte diese Rolle mit dem ihm eigenen Geschick perfekt aus und machte sich in seiner Partei einen Namen und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sich dieser Umstand für ihn positiv in politischer Hinsicht auszahlen sollte.
     
    So wurde Barschel 1967 Landesvorsitzender der Jungen Union in Schleswig Holstein und 1969 stellvertretender Landesvorsitzender der CDU. Im Jahre 1970 schaffte er den Sprung in den Kreistag, von dem es direkt 1971 in den Landtag ging, dem er bis zu seinem Tode angehören sollte. Barschel war angekommen in der Welt der Politik und in dem Element, in dem er alle seine rhetorischen Talente und analytischen Fähigkeiten perfekt ausspielen konnte.
     
    ***
     
     

 
    Im Landtag fiel der junge Abgeordnete Barschel schnell auf. Er galt als zielstrebig, zuverlässig und loyal – gepaart mit dem ihm eigenen Talent, rhetorisch selbst die größten Zweifler auf seine Seite ziehen zu können. Ein Talent, welches ihm schnell für höhere Posten qualifizierte, die dann auch sehr schnell kamen. So wurde er im Jahre 1973 zum Vorsitzenden der CDU Fraktion im Landtag von Schleswig Holstein gewählt und überholte damit selbst langjährige Abgeordnete. Im Jahre 1979 wurde er vom Ministerpräsidenten und späteren Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg zum Finanzminister ernannt und nach der Landtagswahl wurde er am 01. Juli desselben Jahres Innenminister und war damit zuständig für die innere Sicherheit des Landes Schleswig Holstein. Auch hier glänzte er perfekt mit seinen Talenten und schaffte gleich in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Sprung zum Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, der alle Innenminister der Bundesländer angehörten. Der junge Barschel gewann mehr und mehr an politischem Profil. Ein Profil, dass schließlich dazu führte, dass der von dem
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