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Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Titel: Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)
Autoren: Robert Thul
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militärische Abwehr gegen die zahlreichen Bedrohungen verweigern.
     
    So verwundert es auch nicht, dass Israel in den Jahren dieses Konfliktes am Golf in Deutschland zahlreiche Waffen und schwere Artillerie sowie Minen bestellte. Nahezu ohne zu hinterfragen wurden jene Anträge auf Waffenexporte in der zuständigen Kammer des Parlaments in Deutschland durchgewunken und die Bestellung akzeptiert. Israel wollte die Waffen jedoch nicht für eigene Zwecke nutzen, sondern direkt weiter an den Iran senden, der bereits großzügiges Entgegenkommen ankündigte. Noch heute liegen über 16 Millionen Landminen auf einer Fläche von 600.000 Hektar im Iran- Irakischen Grenzgebiet und kosten täglich mindestens drei Menschen das Leben. Minen, die zu einem nicht unerheblichen Teil aus deutscher Produktion stammten und in den achtziger Jahren dem damaligen größten Produzenten von Landminen, dem Daimler Konzern erhebliche Gewinne bescherten. Jenem Konzern, der sich für diesen Auftrag jahrelang bis hinein in die neunziger mit beträchtlichen Parteispenden in Richtung Union dankbar zeigte.
     
    ***
     
     

 
    Die achtziger Jahre in Deutschland waren aber auch jene Jahre, in denen die Friedensbewegung in der Bevölkerung immer stärkeren Rückhalt fand. „Anti Atom“ und „Ami go home “ waren moderne Slogans, die „Grünen“ erreichten es mit diesen markigen Parolen derart starken Zuspruch zu erhalten, dass sie in die Parlamente einzogen und damit der Friedensbewegung zu parlamentarischer Mitbestimmung verhalfen. Es begann eine Zeit, in der die etablierten Volksparteien um Wähler fürchten mussten und nicht zuletzt eine Zeit, in der die etablierten Parteien einen Beobachter vorgesetzt bekamen. Final zogen die Grünen schließlich 1983 in den Bundestag ein und bewiesen damit endgültig, dass sie in der Lage waren, mit Frieden und Umwelt genug Menschen zu bewegen, das Kreuz bei ihnen zu machen.
     
    ***
     

 
    Mit dem Einzug der Grünen in den Bundestag kam ein Schock bei den etablierten Parteien an und man fand sich plötzlich in einem vier Parteien System wieder. Galt jahrelang der noch von Ludwig Erhard ausgegebene Grundsatz bei der Union, dass rechts von ihr keine Partei entstehen dürfe, schien dieser Grundsatz auf der anderen Seite nicht funktioniert zu haben, kam doch links von der SPD jetzt eine neue Partei in den Bundestag. Zudem noch eine Partei, die ihr Augenmerk jetzt auf jene Punkte richtete, die bislang von der Öffentlichkeit eher unbeobachtet blieben: Auf Energiepolitik und auf bewaffnete Konflikte, bei denen Deutschland direkt oder indirekt involviert sein könnte. Vor dem Hintergrund der aktiven Beteiligung Deutschlands durch die Waffenlieferungen an dem Irak- Iran Konflikt also eine gefährliche Konstellation, die sich abzeichnete, zumal für Waffenexporte der Bundessicherheitsrat zuständig ist, dessen Entscheidungen jetzt von dieser Friedensbewegung eingesehen werden könnten. Im Jahre 1984 verließ der letzte, noch im Jahre 1983 vor der Bundestagswahl genehmigte Rüstungsexport in Richtung Irak die Bundesrepublik. Eine direkte Reaktion auf die neuen unbequemen Beobachter oder Zufall?
     
    ***
     

 
    Doch wie lässt sich durch die Entwicklung zu Beginn der achtziger Jahre eine Brücke zu Uwe Barschel und dem Jahr 1987 schlagen? Lassen Sie mich diesen Versuch im Folgenden unternehmen.
     
    Ab dem Jahre 1984 stiegen die Rüstungsexporte und Waffenausfuhren aus der Bundesrepublik sprunghaft an. Der jetzige Besteller hieß jedoch nicht mehr Irak sondern Israel und es war gegen jede politische Linie, Anfragen nach Waffen für die Verteidigung des von allen Seiten bedrohten israelischen Staates abzulehnen. Galt doch die Richtlinie, dass die Freundschaft zwischen Israel und Deutschland nicht in Frage gestellt werden darf, gleich welcher politischen Couleur man angehören mag.
     
    Wie sich jedoch inzwischen zeigte, ist Israel in dieser Zeit als stärkster Waffenlieferant für den Iran in Erscheinung getreten und lieferte ungeöffnet die weltweiten Waffeneinkäufe direkt an den Golfstaat, der mit dem Irak noch immer im Konflikt lag. Die gekauften Waffen verließen Deutschland in der Regel auf den Seeweg über einen der Nordseehäfen, die nahezu vollständig in Schleswig Holstein lagen und damit in der Verantwortlichkeit des Uwe Barschel, der gerade seine erste eigene Wahl zum Ministerpräsidenten gewonnen hat. Zudem fing Israel in seiner ersten Legislaturperiode an, iranische Piloten auf Anlagen in
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