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Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)

Titel: Was wäre wenn... Barschel zu viel wusste? (German Edition)
Autoren: Robert Thul
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zusätzliche Ölfelder verfügen und damit die Versorgung sicher stellen. Man ging davon aus, dass die Waffenarsenale der verfeindeten und im Krieg befindlichen Golfstaaten bereits nach einem, maximal zwei Jahren aufgebraucht sein würden und spätestens dann eine Einigung erzielt sein würde. Das Hemd sitzt näher als die Jacke, warum also in diesem Konflikt offen Partei ergreifen, wenn es auch zu Hause Probleme zu bewältigen gab?
     
    Doch es kam anders, als es von der Weltgemeinschaft noch zu Beginn angenommen wurde. Zwar waren die Waffenarsenale der verfeindeten Nation  bereits ein Jahr nach dem Ausbruch des Krieges leer, doch jetzt wurde der Krieg zum wirtschaftlichen Faktor, dem sich keine der Nationen verschließen wollte und bei dem jeder ein Stück vom Kuchen abhaben wollte. Warum nicht die Nachfrage nach Waffen stillen und zudem die bestehenden Verträge über Rohstofflieferungen zu eigenen Gunsten verändern? Vorgemacht hat diesen Schachzug Ägypten, das kurzer Hand beide Nationen mit militärischem Gerät belieferte und im Gegenzug von beiden Ländern Zugeständnisse darüber erhielt, für die Zeit nach dem Krieg verbilligtes Öl zu erhalten. Ab diesem Zeitpunkt begann der Wettlauf der waffenexportierenden Nationen um ähnliche Verträge. Ein Wettlauf der soweit ging, dass sich die Frachtschiffe mit Kriegsgerät in den Häfen gegenseitig berührten und man nahezu blind alles was schießen konnte und gepanzert war an die verfeindeten Nationen lieferte. Nicht selten wurden die Kaufsummen gestundet und in spätere Öllieferungen umgewandelt. Gleich wer auch als Sieger hervor gehen würde, bei diesen Konditionen konnte kein Land verlieren. So belieferte man fleißig beide Seiten der verfeindeten Parteien und blickte großzügig darüber hinweg, wenn diese es mit dem Einsatz übertrieben. So stieß der Einsatz des Irak von Giftgas nur auf sehr geringes mediales Interesse in der westlichen Welt. Warum auch, kam das entsprechende Gerät doch genau aus dieser. Insgesamt wurden an beide Nationen in den Jahren 1981 bis 1985 Waffen für über 30. 000. 000 .000 Dollar   (30 Milliarden Dollar) verkauft und im Jahr 1984 war der Irak der größte Rüstungsimporteur weltweit mit einem Waffenimport im Wert von nahezu zehn Milliarden Dollar. Auch Deutschland beteiligte sich sehr fleißig an dieser Jagd nach billigen Ölverträgen. War man doch aus der Ölkrise zum Ende der siebziger Jahre nur mit einem Schock herausgegangen. Eine Krise, die zu autofreien Sonntagen führte und in der das Öl merklich knapp wurde. Warum also nicht die Zukunft sichern und dafür die deutsche Waffenindustrie mit Aufträgen bescheren? Deutschland setzte offiziell auf den Irak als Gewinner dieser Auseinandersetzung und belieferte als eine der wenigen Nationen nur diese eine Kriegspartei. Im Gegenzug gab es nicht nur verbilligte Ölmengen als Zahlung, sondern auch lukrative Aufträge für die Bauwirtschaft für den Wiederaufbau nach dem Krieg. 
     
     
    Im Gegensatz zu weiteren Staaten konnte sich Deutschland in den Augen der Öffentlichkeit nicht leisten, dass bekannt würde, beide Kriegsparteien mit eigenem Gerät auszustatten. Es erschien schon schwierig genug, sich auf eine der Konfliktparteien zu einigen und zudem die Kriegspartei beliefert zu haben, welche später ungehemmt vom Einsatz von Giftgas Gebrauch machte. Nicht nur in jenem Krieg, sondern auch später die Restbestände an der eigenen kurdischen Bevölkerung leerte. Als Problem erwies sich in dieser Zeit auch Israel, das den zum „Schurken“ ernannten Iran belieferte und gleichzeitig enger Verbündeter Deutschlands war. Somit war man in diesem Konflikt, der durch die Waffenlieferungen ein weiteres Mal die Welt in zwei Lager teilte, auf der Seite, welche abgewandt von einigen der deutschen Verbündeten war. Dennoch bemühte man sich um ein entspanntes Verhältnis. Dass in diesem ersten Golfkrieg die Meinungen der befreundeten Staaten Deutschland und Israel auseinandergingen sollte das gegenseitige Verhältnis nicht trüben und beeinflussen.
     
    ***
                

 
    Israel selbst verfügte zu jener Zeit über eine kaum nennenswerte eigene Rüstungsproduktion und betätigte sich in diesem Konflikt eher als etwas, das wir als „Makler“ oder „Wiederverkäufer“ bezeichnen würden. Israel selbst konnte seine Waffenarsenale in der gesamten Welt fleißig zu guten Preisen füllen, schließlich wollte kein Staat der „geschundenen Nation“ die notwendige
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