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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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will.“
    Es zuckte um ihre Mundwinkel, auch wenn sie sich bemühte, gelangweilt zu wirken. „Dann werde ich sie nicht beantworten.“
    „Gut. Du warst schon immer ein Sturkopf.“
    „Du kennst mich nicht gut genug, um zu sagen, wie ich war.“
    Die Bemerkung ignorierte er. „Also, Evangeline, was tust du im Moment so?“
    „Ich bin Neurochirurgin. In meiner Freizeit fliege ich Kampfjets und löse Kriminalfälle.“
    „Wow. Sehr ambitioniert. Das gefällt mir. Gibt es einen Mann in deinem Leben?“
    Sie verdrehte die Augen. „Nein. Und was ist mit dir, Rafe? Immer noch verheiratet? Ein Haus voller Mini-Tycoons?“
    „Ich bin nicht verheiratet.“
    Ihre distanzierte Fassade fiel in sich zusammen, als sie sich zu ihm vorbeugte. „Was ist schiefgelaufen?“
    Er erkannte den Augenblick, in dem ihr einfiel, dass sie sich eigentlich nicht dafür interessieren sollte. Sofort war der etwas gelangweilte Gesichtsausdruck wieder da.
    Er nutzte ihr Interesse und erzählte ihr die Wahrheit. „Wir haben uns vor Jahren scheiden lassen. Aber es gibt eine andere Frau. Sie treibt mich in den Wahnsinn.“
    „Ich mag sie schon jetzt.“
    „Du würdest dich gut mit ihr verstehen. Sie züchtet Ziegen und stellt Käse her, und wenn sie lächelt, ist es, als würde die Sonne aufgehen.“
    Ungläubig schaute seine Schwester ihn an. „Oh, oh. Dich hat es ganz bös erwischt.“
    „Das fürchte ich langsam auch.“
    Mit der frischen Milch kehrte Heidi in den Vorraum zurück, wo May bereits auf sie wartete. Heidi war ihr seit Tagen aus dem Weg gegangen, hatte sich immer nur vorsichtig auf die Ranch und wieder fortgeschlichen, ja sogar ein wenig ihrer Milch weggeschüttet, nur damit sie May nicht gegenübertreten musste. Doch jetzt stapelten sich die Aufträge, und sie musste Käse machen, also hatte sie sich ins Haus gewagt - und stand nun prompt Rafes Mutter gegenüber.
    „Guten Morgen.“ Sie stellte die Milcheimer auf den langen Tisch.
    May stemmte die Hände in die Hüften. „Wenn du hier fertig bist, kommst du bitte in die Küche. Du wirst diese Ranch nicht verlassen, bevor wir nicht miteinander gesprochen haben, ist das klar?“
    Glen war stets ein liebevoller Großvater gewesen. Er hatte es vorgezogen, die Bestrafungen anderen zu überlassen. Trotzdem erkannte Heidi an Mays stählernem Ton, dass Rafes Mutter keinen Widerspruch dulden würde.
    „Ja, Ma‘am“, murmelte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte.
    „Gut.“ May verschwand in der Küche.
    Heidi füllte die Milch in Flaschen um und stellte diese in den Kühlschrank. Dann wusch sie die Eimer und den Trichter aus. Das Sterilisieren kann warten, dachte sie. Es war besser, die Unterhaltung so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Sie hatte bereits einen Plan. Obwohl sie sich noch nicht dazu hatte durchringen können, den Mietvertrag für das Haus zu unterschreiben, schwor sie sich, sich darum zu kümmern, sobald sie hier fertig war. Die Küche war groß genug, um darin arbeiten zu können, und das zweite Schlafzimmer war perfekt, um ihre Bestellungen zusammenzustellen und zu verschicken.
    Die Miete war sehr viel geringer als die Darlehenszahlungen für die Ranch, sodass sie jeden Monat einen ordentlichen Betrag zur Seite legen könnte. In zwei, vielleicht drei Jahren, je nachdem, wie ihr Geschäft sich entwickelte, könnte sie sich ein neues Stück Land kaufen und ganz von vorn anfangen.
    In der Tür zur Küche blieb sie stehen. Rafe war fort. Sie musste sich nicht dagegen wappnen, ihn zu sehen. Und obgleich es schwierig war, sich May zu stellen, würde sie ihr Leben neu ordnen können, sobald sie das hier hinter sich gebracht hatte. Rita hatte recht - sie war stark. Anders als Melinda käme es ihr gar nicht in den Sinn, sich das Leben zu nehmen. Egal wie sehr es schmerzte, in Rafe verliebt zu sein und zu wissen, dass er diese Liebe nicht erwidern wollte, sie würde den Tag überstehen. Und den nächsten und übernächsten. Und irgendwann würde es ihr wieder gut gehen.
    Sie betrat die vertraute Küche und verkündete: „Ich bin fertig.“
    „Gut.“ May bedeutete ihr, sich zu ihr an den Tisch zu setzen. Dort lagen verschiedene Papiere.
    Heidi nahm an, dass sie ein paar Unterschriften würde leisten müssen. Das Urteil der Richterin bedeutete, dass May jetzt für die Kreditraten und alles andere, was die Ranch betraf, zuständig war.
    Sie setzte sich. „Ich möchte noch mal betonen, wie leid es mir tut, was ich getan habe. Ich hätte niemals die
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