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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah
Autoren: Michelle Celmer
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Anne vermutlich noch mehr anstacheln, ihn aus ihrem Leben zu verbannen. Sie konnte so stur sein.
    Er griff nach den Papieren und überflog die erste Seite. Sein Anwalt hatte ihm versichert, dass alles in bester Ordnung war. Seufzend nahm Sam einen Stift, als das Handy abermals zu klingeln begann.
    „Verdammt!“ Wütend klappte er das Telefon auf. „Was wollen Sie?“
    „Sam?“, fragte sein Bruder Adam bestürzt.
    „Ja.“
    „Wo bist du gewesen? Wir versuchen, dich seit einer Stunde zu erreichen.“
    „Zu Hause. Ich bin nicht ans Telefon gegangen, weil ich mit niemandem reden möchte.“
    „Ich habe gedacht, dass du vielleicht im Krankenhaus bist.“
    „Warum sollte ich im Krankenhaus sein?“
    „Hast du die Nachrichten nicht gesehen?“
    „Welche denn?“
    „Es hat eine Schießerei gegeben. Der König und Anne waren vor einem Krankenhaus bei einer Eröffnungsfeier, als ein Anschlag auf sie verübt wurde.“
    Herr im Himmel! Sam schaltete den Fernseher ein. „Geht es Chris gut?“
    „Man sagt, dass er nicht verletzt worden ist. Anne hat ihn im letzten Moment aus der Schusslinie geschubst. Sie hat ihm das Leben gerettet, aber … Sam …“
    Sam hörte nicht, was sein Bruder sagte, denn in diesem Moment verkündete die Schlagzeile im Fernsehen: „Prinzessin Anne ins Krankenhaus gebracht!“ Die Fernbedienung entglitt ihm und fiel auf den Fußboden. Das konnte nicht sein! Er nahm die Berichterstattung kaum wahr. Wie von der Tarantel gestochen sprang er vom Sofa auf und rannte zur Tür. Als er auf dem Weg nach draußen nach seinem Mantel und den Schlüsseln griff, bemerkte er erst, dass er immer noch das Mobiltelefon in der Hand hielt. Adam rief seinen Namen.
    „Ich melde mich später“, sagte Sam und unterbrach die Verbindung. Er musste unbedingt ins Krankenhaus. Das wäre nicht passiert, wenn er bei Anne gewesen wäre – wo er eigentlich hingehörte. Er würde sich niemals verzeihen, wenn ihr oder den Babys etwas zugestoßen sein sollte.

14. KAPITEL
    Anne saß im Bett eines Zimmers im privaten Flügel des Krankenhauses der königlichen Familie. Sie trug eines dieser Krankenhaushemdchen, die den Rücken freiließen, und fragte sich, warum man einen ungehinderten Blick auf ihren nackten Po benötigte, wenn sie doch nur ein paar Prellungen davongetragen hatte. Man hatte sie lediglich ins Krankenhaus gebracht, weil Anne ohnmächtig geworden war und man sich Sorgen machte, dass die Babys bei dem Sturz zu Schaden gekommen waren. Und obwohl alles in bester Ordnung war, bestand man darauf, sie über Nacht zur Beobachtung hier zu lassen. Aber das war es wert gewesen, denn Chris war nichts geschehen. Die Polizei hatte Anne versichert, dass sie ihrem Bruder durch den Stoß das Leben gerettet hatte. Ihr Timing war genau richtig gewesen, sodass weder sie noch ihr Bruder von der tödlichen Kugel getroffen worden waren.
    Der Gedanke daran ließ sie immer noch zittern. Das Beste an der Sache war, dass Richard Corrigan endlich verhaftet worden war. Er hatte noch nicht einmal zu fliehen versucht, da er erst Chris und dann sich hatte umbringen wollen. Man hatte ihn gerade noch rechtzeitig davon abhalten können, sich das Leben zu nehmen.
    Endlich hatte der schreckliche Albtraum ein Ende, und die königliche Familie war wieder frei.
    Sobald die Ärzte grünes Licht gegeben hatten, war ihre Familie zu Anne in das Zimmer gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass Anne unversehrt war. Chris machte ihr erst Vorhaltungen, ihr und das Leben der Zwillinge für seins aufs Spiel gesetzt zu haben. Danach umarmte er sie heftig, und sie hätte schwören können, dass er Tränen in den Augen hatte.
    Gern hätte sie Sam angerufen, damit er nicht die Nachrichten sah und das Schlimmste befürchtete. Doch in dem Chaos war ihr Handy abhandengekommen. Alle hatten versucht, Sam zu erreichen, doch er ging nicht ans Telefon.
    „Er kommt bestimmt hierher, wenn er die Nachrichten sieht“, versicherte ihr ihre Mutter.
    Alle waren da – alle außer Sam. Vielleicht machte er sich auch gar nichts mehr aus Anne. Sie verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Auch wenn er sich nichts mehr aus ihr machte, um die Kinder sorgte er sich bestimmt.
    Eine Viertelstunde später betrat Gunter das Zimmer und schüttelte den Kopf, als Anne ihn hoffnungsvoll ansah. „Wir haben jemanden vorbeigeschickt, aber er ist nicht da gewesen.“
    „Wo zur Hölle steckt er bloß?“
    „Er kommt schon noch“, beruhigte Louisa sie.
    Während sie gemeinsam
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