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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah
Autoren: Michelle Celmer
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geschlafen hatte, oder? Vermutlich dachte seine Mutter das auch.
    „Das Kind würde dann aber deinen Namen tragen“, wandte sein Vater ein.
    „Dafür brauche ich nicht verheiratet zu sein. Es trägt seit dem Moment seiner Zeugung meinen Namen.“
    „Vielleicht kann ich die Prinzessin zum Tee einladen“, überlegte seine Mutter und fügte hinzu, als sie Sams misstrauischen Blick bemerkte: „Ich werde ja wohl das Recht haben, mehr über die Mutter meines zukünftigen Enkels zu erfahren.“
    Das stimmte. Anne würde ihrem Wunsch sicher gern nachkommen. Liebten schwangere Frauen es nicht, mit anderen Frauen über ihre Schwangerschaft zu sprechen? „Ich schlage es ihr vor.“
    „Du weißt schon, dass es kompliziert ist“, sagte sein Vater. „Sie denken anders als wir.“
    „Sie?“
    „Die Royals.“
    „Sie sind gar nicht so anders als wir“, erwiderte Sam. „Zumindest Anne nicht. Sie ist sogar ziemlich bodenständig.“
    „Sie soll ja ganz reizend sein“, meinte seine Mutter.
    Obwohl sie es nicht aussprach, wusste Sam, was sie dachte. Was seine Eltern dachten. Sam konnte nicht leugnen, vor seiner Nacht mit Anne derselben Meinung gewesen zu sein. „Vermutlich hast du schon das ein oder andere Gerücht über sie gehört. Nicht sehr schmeichelhafte Dinge. Aber sie ist anders, als man erwarten könnte. Sie ist intelligent und bezaubernd.“ Und darüber hinaus fantastisch im Bett …
    „Das klingt ja so, als wärst du sehr angetan von ihr“, bemerkte seine Mutter wenig taktvoll.
    Das stimmte. Vermutlich mehr, als gut für ihn war. Er hoffte nur, dass man Anne ihre Schwangerschaft bald stärker ansehen würde. Wenn das Baby erst einmal auf der Welt war, würde es bestimmt leichter für Sam, in Anne lediglich die Mutter seines Kindes und nicht mehr die aufregende Sexpartnerin zu sehen.
    „Ich bin guter Dinge, dass Anne und ich um des Kindes willen gute Freunde sein werden – mehr jedoch nicht.“
    Er wusste, dass er seine Eltern damit enttäuschte. So hatten sie sich seine Zukunft bestimmt nicht vorgestellt – und Sam erging es nicht anders. Vielmehr hatte er sich gewünscht, dass es ihm so erging wie seinen Eltern. Er hatte eine Frau kennenlernen und über eine gewisse Zeit treffen, sie heiraten und eine Familie gründen wollen. Später würde er Premierminister werden, was seiner Frau ermöglichen würde, neben ihrer verantwortungsvollen Aufgabe als Gattin des Ministers auch noch die Familie in den Mittelpunkt zu stellen.
    So viel also zu diesem Plan.
    „Solange du glücklich bist, sind wir es auch“, sagte seine Mutter.
    Sam hoffte, dass sie es wirklich auch so meinte. Obwohl seine Eltern sich nichts anmerken ließen, wurde er das Gefühl nicht los, sie enttäuscht zu haben – dass er sogar von sich selbst enttäuscht war.
    Und was noch schlimmer war: Wäre er eine Enttäuschung für sein Kind?
    Es war ein Unfall gewesen, doch allein das Baby würde darunter zu leiden haben. Die Presse würde sich erbarmungslos auf das Kind stürzen. Als Angehöriger des Königshauses würde ihm seine uneheliche Herkunft ein Leben lang anhängen. War es wirklich fair, das Schicksal des Kindes Sams eigensüchtigen Zielen zu opfern?
    Darüber würde er noch nachdenken müssen.
    Als er am Abend wieder bei sich zu Hause war, rief ihn die persönliche Assistentin von Prinz Christian auf seinem Handy an, um ihm eine Nachricht des Prinzen zu übermitteln. „Seine Hoheit Prinz Christian wünscht Ihre Anwesenheit morgen um dreizehn Uhr dreißig in den Privaträumen der königlichen Familie im Thomas-Bay-Jachtclub“, erklärte die Assistentin.
    Ach, wünschte er das? Für ein Geschäftstreffen war das ein ungewöhnlicher Treffpunkt. Es sei denn, es handelte sich nicht um etwas Geschäftliches. „Worum geht es denn?“, fragte er nach.
    „Um eine private Angelegenheit.“
    So viel also zu der Hoffnung, dass es eine Angelegenheit zwischen Anne und Sam bleiben würde. Das hätte er sich denken können. Prinz Christian betrachtete es vermutlich als seine Pflicht, auf seine Schwester aufzupassen. Allerdings würde Sam sich nicht von ihm einschüchtern oder herumstoßen lassen.
    „Richten Sie dem Prinzen bitte aus, dass ich mich gern mit ihm um fünfzehn Uhr treffe.“
    Eine kurze Pause entstand. Offensichtlich war der Assistentin nicht in den Sinn gekommen, dass jemand die Einladung eines Prinzen abschlagen könnte. Schließlich sagte sie: „Könnten Sie bitte einen Moment warten?“
    „Selbstverständlich.“
    Nach einigen
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