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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah
Autoren: Michelle Celmer
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sie ausziehen, in ihr sein und sie auf den Gipfel der Lust katapultieren. Sie lieben, bis sie vor Verlangen aufschrie. So wie sie es in der Nacht in ihrem Schlafzimmer getan hatte. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, die so stark auf seine Berührungen reagierte und sich derart bereitwillig dem Rausch der Sinne hingab. Er fragte sich, ob ihre Schwangerschaft das wohl geändert haben mochte. Ihm war zu Ohren gekommen, dass einige Frauen in dieser Zeit sogar noch sensibler reagierten. Das stimmte möglicherweise, denn er sah, dass ihre Brustwarzen unter der Bluse hart geworden waren. Ihre Brüste sahen größer aus, runder und voller. Was sie wohl tun würde, wenn er eine ihrer Brüste mit dem Mund …? Er schluckte hart und drehte sich zu seinem Schreibtisch um, damit Anne nicht mitbekam, wie erregt er war. „Du hast von einer Ultraschalluntersuchung gesprochen. Weißt du, wann genau das sein soll? Dann kann ich gleich den Termin eintragen.“
    Sie nannte ihm die Daten, und Sam setzte sich hinter den Schreibtisch, wo er sich in Sicherheit wähnte, um alles zu notieren.
    „Vielleicht könnten wir am Freitag ja gemeinsam zu Abend essen“, schlug sie vor und fügte hastig hinzu: „Rein platonisch, versteht sich. Dann können wir darüber reden, wie wir die Dinge in Zukunft angehen wollen – etwa den Umgang mit der Presse und das Sorgerecht.“
    Damit würde er drei Tage lang Zeit haben, sich über alles in Ruhe Gedanken zu machen. Er zog es stets vor, einen gut durchdachten Plan zu ersinnen, bevor er sich auf Verhandlungen jedweder Art einließ. „Wie wäre es, wenn wir bei mir essen? Um neunzehn Uhr?“
    „Wenn es dir nichts ausmacht, dass dein Anwesen von Sicherheitsleuten überschwemmt wird. Wir haben zurzeit höchste Alarmstufe.“
    Er runzelte die Stirn. „Werdet ihr denn immer noch belästigt?“
    „Unglücklicherweise ja.“
    Was er wusste, hatte er in den Zeitungen gelesen. „Es ist also ernst“, sagte er.
    „Ernster als die meisten denken, schätze ich. Es hat Drohungen gegeben. Ich muss dich warnen: Es ist möglich, dass auch du ein Ziel wirst, sobald offiziell eine Verbindung zwischen uns besteht.“
    „Ich habe keine Angst. Was das Baby betrifft, nehme ich an, dass du der Presse erst Bescheid gibst, nachdem du mit deinem Vater gesprochen hast.“
    „Genau.“
    „Ich würde es gern meiner Familie erzählen – natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit.“
    „Ja, klar. Glaubst du, dass deine Eltern verärgert sein werden?“
    Der Ausdruck von Verletzlichkeit in ihrem Blick überraschte Sam. Er hätte nicht gedacht, dass Anne sich vor irgendetwas fürchtete. Oder darum scherte, was man von ihr hielt. Allerdings hatte er in der Nacht nach dem Ball erlebt, dass Anne längst nicht so tough war, wie sie vorgab zu sein. „Natürlich kommt es überraschend für sie, aber sie freuen sich bestimmt“, versicherte er. Er hoffte nur, dass das auch stimmte.
    Am selben Abend besuchte Sam seine Eltern, um ihnen die Neuigkeiten zu überbringen. Als er ankam, waren sie gerade mit dem Abendbrot fertig und saßen mit Cognacschwenkern auf der Veranda, um den Sonnenuntergang zu genießen. Trotz der politischen Ämter seines Vaters und der Karriere seiner Mutter, die Opernsängerin war, nahmen die beiden sich stets Zeit füreinander. Nach vierzig Jahren waren sie immer noch glücklich verheiratet und gut in Form. So eine Ehe hatte Sam sich auch für sich vorgestellt. Bisher war ihm allerdings noch keine Frau begegnet, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte. Außer Anne, dachte er widerwillig. Was für eine Ironie des Schicksals: Endlich hatte er diese eine Frau gefunden und durfte sie nicht haben. Er war nicht sicher, wie seine Eltern auf die Nachricht reagieren würden, Großeltern eines zukünftigen Thronerben von Thomas Isle zu werden, aber sie hielten sich recht wacker. Vermutlich, weil sie sich schon so lange nach Enkeln sehnten, doch Adam, Sams älterer Bruder, hatte ihnen bisher noch keine beschert.
    „Das klingt jetzt gewiss furchtbar altmodisch“, sagte seine Mutter. „Aber wir würden dich natürlich gern verheiratet sehen.“
    „Mom …“
    „Wie auch immer“, fuhr sie fort. „Wir verstehen, wenn du tust, was du für das Richtige hältst.“
    „Würde ich Anne heiraten, dann würde ich zum Königshaus gehören und könnte niemals Premierminister werden. Zu so einem Opfer bin ich nicht bereit.“ Daran hätte er ja eigentlich auch schon denken können, als er mit ihr
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