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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah
Autoren: Michelle Celmer
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vor der Tür wartete. Den Geräuschen nach zu urteilen war es Anne furchtbar schlecht. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Aber weswegen kam sie zu ihm? Sie kannten einander kaum.
    Endlich hörte er die Wasserspülung. „Soll ich Hilfe rufen?“, fragte er, als Anne blass und zittrig wieder herauskam.
    „Nein, mir geht es gut. Ist mir nur so wahnsinnig peinlich. Ich hätte vorher wirklich nichts essen sollen.“
    „Warum setzten Sie sich nicht einfach?“ Er streckte den Arm aus, um ihr zu helfen, aber sie winkte ab.
    „Ich kann das allein.“ Etwas wackelig auf den Beinen kehrte sie in sein Büro zurück und setzte sich wieder.
    Sam blieb vor ihr stehen. „Verzeihen Sie mir meine Unverschämtheit, Eure Hoheit, aber sind Sie krank?“
    „Sam, wir sind so intim miteinander gewesen, wie man es nur sein kann, also nenn mich bitte Anne. Und nein, ich bin nicht krank – zumindest nicht so, wie du vielleicht denken magst.“
    „Wie denn sonst?“
    Sie holte tief Luft. „Ich bin schwanger.“
    „Schwanger?“, wiederholte er, und sie nickte. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er hatte keine andere Frau ansehen können, ohne an Anne zu denken, aber sie schien kein Problem gehabt zu haben, sich einen neuen Lover zu suchen. Warum sollte sie auch? Vielleicht war diese Nacht ja gar nicht so fantastisch für sie gewesen, wie sie ihm vorgekommen war. Das wäre eine Erklärung dafür, dass sie keinen Versuch unternommen hatte, ihn hinterher zu kontaktieren. „Das habe ich nicht gewusst. Herzlichen Glückwunsch.“
    Sie bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. „Ich bin im vierten Monat.“
    Im vierten Monat? Ihre gemeinsame Nacht war genau vor …
    Plötzlich wurde ihm flau im Magen.
    „Ja, es ist dein Kind“, sagte Anne.
    Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Bist du sicher?“
    Sie nickte. „Es hat niemand anderen gegeben. Nicht danach und auch lange Zeit davor nicht.“
    „Hast du nicht gesagt, dass du verhütest?“
    „Vermutlich gibt es für nichts eine hundertprozentige Sicherheit.“
    Offensichtlich nicht.
    „Wenn du einen DNA-Test wünschst …“
    „Nein“, erwiderte er. „Ich vertraue dir.“ Warum sollte sie ihn anlügen? Er würde Vater werden. Er hatte immer vorgehabt, eines Tages eine Familie zu gründen, aber erst, wenn er mit seiner Karriere ein Stück weitergekommen wäre. Und nur mit der richtigen Frau.
    „Wahrscheinlich fragst du dich, warum ich es dir jetzt erst erzähle“, sagte Anne.
    Unter anderem. „Und warum hast du so lange gewartet?“
    „Ich habe dich nicht damit belasten wollen. Ich wollte nicht, dass du dich verpflichtet fühlst. Jetzt weiß ich, dass das unfair von mir gewesen ist. Und ich entschuldige mich dafür. Du sollst wissen, dass ich nichts von dir erwarte. Ich bin durchaus in der Lage, allein ein Kind großzuziehen. Ob du ein Teil seines Lebens werden möchtest, liegt ganz allein bei dir.“
    Was dachte sie von ihm? „Lass uns eine Sache mal klarstellen“, erwiderte er. „Das ist auch mein Kind, und ich werde ein Teil seines Lebens sein.“
    „Selbstverständlich“, beschwichtigte sie ihn. „Ich bin mir nur nicht sicher gewesen. Einige Männer …“
    „Ich bin nicht wie einige Männer“, unterbrach er sie. „Und ich hoffe, das ist kein Problem für dich und deine Familie.“
    „Nein, natürlich nicht. Ich finde es wundervoll. Ein Kind sollte Vater und Mutter haben.“
    Er lehnte sich im Sessel zurück und schüttelte den Kopf. „Ich bin … Wow … Das ist eine ziemliche Überraschung.“
    „Ich weiß nur zu gut, was du meinst. Ich hatte auch nicht vorgehabt, auf diese Weise eine Familie zu gründen.“
    „Ich schätze, wir werden es bekannt geben müssen.“ Er konnte sich schon vorstellen, was seine Freunde dazu sagen würden. Noch wochenlang nach dem Ball hatten sie versucht, aus ihm herauszulocken, was zwischen ihm und der Prinzessin an jenem Abend gewesen war, aber Sam hatte geschwiegen. Jetzt würde es jeder erfahren. Allerdings schämte er sich keineswegs dessen, was er getan hatte. „Du weißt, dass die Presse gemein sein kann.“
    „Ja. Sobald sie erfahren, dass du der Vater bist und wir kein Paar sind, wird man uns nicht mehr in Ruhe lassen.“
    Falls sie auf diese Weise eine mögliche gemeinsame Zukunft mit ihm andeuten wollte, würde er sie leider enttäuschen müssen. Keineswegs würde er all seine Träume, für die er so lange gearbeitet hatte, für einen One-Night-Stand aufgeben.
    Anne bedeutete ihm etwas, und er fühlte
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