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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun
Autoren: Andy Mangels
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Regierung dazu bewogen hat, sich aus der Koalition zurückzuziehen. Ihnen war es gleich, was ich gesagt habe, um sie davon abzuhalten. Und die Rigelianer waren nicht die Einzigen, Phlox.«
    Phlox zuckte mit den Schultern. »Es hätten sich noch mehr zurückgezogen, wenn Sie nicht gesprochen hätten, Captain. Und diejenigen, die sich entschieden haben zu gehen, werden eines Tages zurückkehren. Hören Sie auf meine Worte.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich hoffe nur, dass ich es nicht noch schlimmer gemacht habe, indem ich den Mund so weit aufgerissen habe.«
    Phlox bedachte ihn mit einem belustigten Schnaufen, das eindeutig darauf abzielte, Archers Zweifel als absurd zu zerstreuen. »Im Gegenteil, Captain. Soweit ich das beurteilen kann, haben Ihre Worte die verbleibenden Delegierten vielmehr dazu angetrieben, umso härter dafür zu kämpfen, dass diese neue Koalition nicht in sich zusammenfällt, bevor sie auch nur das Licht der Welt erblickt hat. Tatsächlich sind Sie womöglich der Hauptgrund dafür, dass diese Leute heute hier versammelt sind, statt mit Warpgeschwindigkeit auf dem Weg nach Hause zu sein, um ihren jeweiligen Regierungen die Gründe für ihren Rückzug zu erklären.«
    Archer wurde der Verlauf des Gesprächs zunehmend unangenehm, und seine Wangen fühlten sich entschieden zu warm an. Er machte eine Handbewegung, wie um Phlox’ überschwängliche Lobpreisungen beiseitezuwischen. »Ihr Job ist sicher, Phlox. Sie müssen mir wirklich nicht dermaßen Honig ums Maul schmieren.«
    Doch der denobulanische Arzt zeigte sich davon unbeirrt. »Sie werden sich daran erinnern, dass es Botschafter Soval war, der den recht eindrucksvollen Applaus im Anschluss an Ihre Worte einleitete. Sie wissen ebenso gut wie ich, dass er kein Mann ist, den man leicht beeindrucken kann.«
    Archer nickte, während sein Blick kurz zu dem silberhaarigen Admiral Sam Gardner hinüberhuschte, der in der ersten Reihe der Zuschauermenge stand. An seiner Seite befanden sich der ernst wirkende Admiral Gregory Black sowie General George Casey, der Kommandant der MACOs, ein Mann mit Bürstenhaarschnitt und kerzengeradem Rücken. Archer erinnerte sich daran, dass Soval vor vier Jahren Admiral Forrest durchaus unverblümt geraten hatte, Archer bei der Vergabe des Kommandos über die
Enterprise
zu übergehen. Stattdessen sollte er Gardner den Vorzug zu geben, der damals seine Captainsstreifen noch nicht gegen einen Admiralsschreibtisch eingetauscht hatte. Noch bis vor einem halben Jahr hatte Soval selten eine Gelegenheit verstreichen lassen, Archer daran zu erinnern, dass er sowohl seinem Amt als Captain als auch seiner Urteilskraft skeptisch gegenüberstand.
    »Ich muss zugeben, dass Soval ein harter Brocken ist, selbst für einen Vulkanier«, gestand Archer.
    Phlox’ Lächeln wuchs für einen kurzen Moment unnatürlich weit in die Breite, bevor es zu normalen menschlichen Proportionen zurückkehrte. »Genau, Captain.«
    »Die Delegierten wollen also im Kielwasser des Terra-Prime-Angriffs all die Punkte, in denen sie übereinstimmen, hervorheben und ihnen zusätzlichen Nachdruck verleihen«, sagte Archer. »Das ergibt Sinn. Was für mich keinen Sinn ergibt, ist der Umstand, dass sie dafür Publikum brauchen. Sie müssen bereits Verhandlungen hinter verschlossenen Türen geführt haben, um die Kernaussagen dessen, was sie heute hier verkünden wollen, festzuklopfen.«
    »Zweifelsohne, Captain«, pflichtete Phlox ihm bei. »Aber die Öffentlichkeit hat durch die Taten von Terra Prime ein starkes, psychologisches Trauma erlitten. Und obwohl die tatsächlichen Opferzahlen der Terroristen zum Glück gering waren, hat der Vorfall einige der tiefen Wunden, die die Xindi vor annähernd zwei Jahren geschlagen haben, teilweise wieder geöffnet.«
    »Sieben Millionen Tote lassen sich nicht so einfach vergessen«, knurrte Archer und seine Stimmung verdüsterte sich unter dem Ansturm der grausamen Erinnerungen. Archer schätzte, dass für das, was die Xindi getan hatten, erst dann Vergebung möglich war, wenn niemand mehr auf der Erde lebte, der sich unmittelbar der Schrecken des 22. März 2153 erinnerte.
Das ist eine Wunde, die erst zukünftige Generationen heilen können
, dachte er. Einen Moment lang sehnte er sich nach dieser utopischen Zukunft, die er selbst nicht mehr erleben würde.
Noch ein Grund, warum die Koalition der Planeten ein Erfolg werden
muss.
    »Wie jeder Demagoge hat sich Paxton die grundlegendsten Ängste Ihres Volkes
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