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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun
Autoren: Andy Mangels
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müssen wir alle erst lernen, hinter die Masken zu schauen«, sagte er.
    »Vielleicht will der Umgang mit anderen Völkern an sich auch erst gelernt sein«, fügte Travis hinzu.
    Archer fürchtete, dass Mayweather damit recht hatte. Doch bevor er zu einer entsprechend optimistischen Antwort ansetzen konnte, unterbrach ihn das Zirpen seines Kommunikators. Die
Enterprise
rief ihn. Er zog den kleinen Apparat aus der Tasche und ließ das Metallgitter mit einem geübten Ruck seines Handgelenks aufspringen. »Archer hier. Sprechen Sie,
Enterprise

    »O’Neill, Sir«
, drang Lieutenant Donna »D. O.« O’Neills ernste Stimme mit leicht metallischem Klang aus dem winzigen Lautsprecher des Kommunikators. Sie hielt inne, offensichtlich um ein plötzliches Husten zu unterdrücken, und fuhr dann fort:
»Die
Enterprise
ist binnen einer Stunde bereit, den Orbit zu verlassen und nach Vulkan aufzubrechen. Wir erwarten Ihre Befehle.«
    Vulkan. Dort würde Archer endlich wieder mit Trip und T’Pol zusammentreffen. Und ungeachtet T’Pols emotionaler Kontrolle würde er noch immer den Schmerz auf ihrer beider Gesichter sehen. Einmal mehr wünschte sich Archer, dass die beiden hier bei ihm wären, um voller Hoffnung auf die Zukunft zu blicken, statt voller Verzweiflung auf die Vergangenheit.
    »Verstanden, D. O.«, sagte Archer. »Raumfähre eins wird in ungefähr fünfundvierzig Minuten an der
Enterprise
andocken. Und dann geht’s mit Höchstgeschwindigkeit nach Vulkan. Archer Ende.« Er ließ den Kommunikator zuschnappen.
Und wir wollen hoffen, dass, während wir fort sind, nichts diese Delegierten so verschreckt, wie es Terra Prime geschafft hat
, fügte er im Geist hinzu.

DREI

Donnerstag, 30. Januar 2155 Der Glühofen, Vulkan
    Der raue, trockene Wind setzte seiner ungeschützten Haut zu, und obwohl es dämmerte – ein Umstand, für den er höchst dankbar war –, herrschte noch immer eine furchtbare Hitze vor Ort. Commander Charles »Trip« Tucker III. fragte sich, wie die Vulkanier bloß mit diesen Temperaturen fertigwurden, insbesondere angesichts ihrer schweren, aus mehreren Stoffbahnen bestehenden Kleidung. Trip hatte sich ebenfalls eine ihrer zeremoniellen Roben ausgeliehen. Es schien dem Anlass angemessen, auch wenn er darunter schweißgebadet war.
    Der Vulkanier, der ihm dabei geholfen hatte, sich anzukleiden, hatte ihm auch ein passendes Stück Stoff gegeben, das es ihm erlaubte, unauffällig die neurotherapeutische Schlinge zu bedecken, die Phlox ihm angelegt hatte. Der Treffer, den Trip in der vorigen Woche während des Kampfes gegen Terra Prime auf dem Mars an der Schulter erlitten hatte, mochte nur einen oberflächlichen und zum Glück heilbaren Nervenschaden an seinem linken Arm verursacht haben, dennoch würde er die Schlinge noch mindestens eine Woche lang tragen müssen.
    T’Pol befand sich irgendwo im Inneren des weitgehend wieder aufgebauten T’Karath-Heiligtums. Trip nahm an, dass sie alle Vorbereitungen traf, die getroffen werden mussten. Er hatte bislang nicht an vielen vulkanischen Beerdigungen teilgenommen, und während des nur wenige Tage dauernden Fluges mit einem schnellen coridanischen Diplomatenschiff war ihm weder die Zeit geblieben noch hatte er das Bedürfnis verspürt, seine Wissenslücken diesbezüglich zu schließen.
    »Commander Tucker?« Die Stimme klang ruhig und klar. Er wusste bereits, bevor er sich umdrehte, dass sie einer Vulkanierin gehörte. Vor ihm stand eine Frau, die etwas kleiner war als er, und obwohl sie ihr normalerweise ungebändigtes braunes Haar unter einem hohen Kopfputz verbarg, erkannte er sie sofort.
    »Ministerin T’Pau«, erwiderte er und deutete eine Verbeugung an. Er nahm an, dass sie soeben von der Erde zurückgekehrt war, wo die jüngste Runde der Koalitionsverhandlungen stattgefunden hatte.
    »Ich hoffe, dass hier alles zu Ihrer Zufriedenheit war – soweit möglich unter den gegenwärtigen Umständen«, sagte sie mit einem höflichen Nicken. »Unsere Arbeiter haben sich Tag und Nacht darum bemüht, diese Verwüstung einmal mehr in ein Heiligtum zu verwandeln.«
    »Zu meiner vollsten Zufriedenheit, Ma’am«, sagte Trip. »Ihre Arbeiter haben in den letzten sechs Monaten wirklich Unglaubliches geleistet.« Er kannte das ursprüngliche T’Karath-Heiligtum nur von Hologrammen. Wie so viele der Rückzugsorte, an denen sich die Vulkanier ihrem Glauben oder der Philosophie widmeten, war auch dieses Heiligtum so entworfen und errichtet worden, dass es mit den
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