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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun
Autoren: Andy Mangels
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den Canon anzuknüpfen, musste aus Sicht des Redakteurs im vorliegenden Fall zunächst ein wagemutiger Bruch – oder wenigstens ein vermeintlicher Bruch – mit der Serienvorgabe vollzogen werden, um die NX-01 wieder auf Warp zu bringen. Zweifellos ist das ein Novum. Das Rad wird bis zum Ausgang von
»Terra Prime«
zurückgedreht, und dann heißt es: So war es wirklich …

VORHANG ZU UND ALLE FRAGEN OFFEN Wie setzt man E NTERPRISE fort?
    von Julian Wangler
    Gerade dort, wo wesentliche Fragen am Ende einer Serie offen bleiben, gibt es Potenzial, die große Geschichte weiterzuspinnen und in eine neue Richtung laufen zu lassen. Wir versuchen eine Bestandsaufnahme möglicher Anknüpfungspunkte für neue fantastische Abenteuer der
Enterprise
.
Tod oder Auferstehung?
    NX-01-Chefingenieur Trip Tucker, sympathischer Durchschnittstyp, war wie kein anderer seiner Kameraden an Bord der
Enterprise
in den zurückliegenden Jahren zu einem verantwortungsvollen Offizier herangereift. Doch in
»Dies sind die Abenteuer«
starb er unvorhergesehen den Aufopferungstod für seinen Freund Jonathan Archer. Da Trips Tod kurz vor der Föderationsgründung stattfand, ergibt sich kein unmittelbares Problem für eine fünfte Staffel in Buchform, die an den
»Terra Prime«
-Zweiteiler anknüpft – oder eine Geschichte über den Krieg gegen die Romulaner. Einfach erst einmal weitermachen und so tun, als wäre nichts gewesen. Das wäre die erste Möglichkeit.
    Doch eine weitere Möglichkeit bestünde darin, ein wenig in Zweifel zu ziehen, was sich da in
»Dies sind die Abenteuer«
abspielte. Denn wie war das doch gleich? – Wir sahen eine Holodeckaufzeichnung im 24. Jahrhundert, nicht wahr? Vielleicht ist Trip ja nur augenscheinlich gestorben und gar nicht wirklich tot.
kabale und liebe?
    Ein nächster Punkt und überdies eng mit Trips Tod verknüpft, ist die in
»Dies sind die Abenteuer«
angedeutete Einstellung des romantischen Verhältnisses zwischen ihm und der Vulkanierin T’Pol. Hier ist es scheinbar eindeutiger: Nimmt man das im E NTERPRISE -Finale Gesagte für bare Münze, so ergibt sich tatsächlich eine Veränderung ihrer Beziehung, die womöglich von den Erfahrungen mit ihrem ungewollten Baby Elizabeth (
»Terra Prime«
) beeinflusst wurde.
    Es ginge aber auch anders: Wer sagt nämlich, dass die Datenbank eines Holodecks im 24. Jahrhundert über alle Intimitäten so genau Bescheid weiß? Das wäre ein – übrigens auch auf Trips Tod übertragbarer – Ansatz, gesetzte Fakten zu revidieren und einen neuen Weg einzuschlagen. Ein Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen bestünde vielleicht darin, diese Liebe in ganz neue Bahnen zu lenken, eine besondere Freundschaft aus ihr wachsen zu lassen.
Große Helden oder Zeit für die zweite reihe?
    Verlassen wir den unmittelbaren Einflussbereich von
»Dies sind die Abenteuer«
und widmen uns der Frage nach den Entwicklungsmöglichkeiten der anderen Personen, zunächst den Nebencharakteren. Gerade in den Folgen
»Exil«
und
»Beobachtungseffekt«
wurden ein paar persönliche Aussagen über Hoshi gemacht, die ein charakterliches Spannungsverhältnis konstituieren. Einerseits ihre oftmalige Einsamkeit und ihr Genie, andererseits die Tendenz zu offenbar leicht reizbarem und risikofreudigem Verhalten. Hier deutet sich eine weitere Entfaltungsmöglichkeit der Hoshi-Figur an.
    Für Phlox gilt Ähnliches. Zwar scheint kaum ein Gemüt gefestigter und abgeklärter zu sein als das des denobulanischen Bordarztes, aber hinter der Fassade gibt es durchaus Dinge, die ihn bewegen. In diesem Zusammenhang machen die Folgen
»Eine Nacht Krankenstation«
und
»Böses Blut«
auf das nicht immer einfache Verhältnis zu seiner großen Familie aufmerksam, insbesondere zu seinen Söhnen. Auch Denobula selbst bietet als Heimat des Arztes sicher einiges an Potenzial für neue Geschichten.
    Schwieriger als bei Hoshi und Phlox verhält es sich mit Travis Mayweather. Von ihm haben wir eigentlich nur seinen Hintergrund als »Weltraumnomade«: Er verbrachte seine Kindheit und Jugend an Bord eines ziemlich rustikalen Frachters, wo seine Familie weiterhin lebt und arbeitet. Wie von den Episoden
»Familienbande«
und
»Horizon«
präsentiert, verläuft hier auch die einzige innere Konfliktlinie für den jungen Mann: Einerseits war es immer sein großer Wunsch, eines Tages in der Sternenflotte zu dienen, andererseits hat er sein schlechtes Gewissen, dass er dafür seine Familie verlassen musste, nie ganz überwunden. Ansonsten
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