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Summer Heat - An einem heißen Sommertag

Summer Heat - An einem heißen Sommertag

Titel: Summer Heat - An einem heißen Sommertag
Autoren: Ewa Aukett
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An einem heißen Sommertag
    Rumpelnd bog der rote Pickup auf den staubigen, ausgefahrenen Weg zur Ridgley-Ranch. Ian, der einige lose Bretter an der Scheune festgenagelt hatte, schob seinen Hut in den Nacken und sah dem näherkommenden Wagen neugierig entgegen. Die Farm seines Bruders befand sich zweihundert Meilen nördlich und Tom rief normalerweise vorher an, wenn er vorbei kommen wollte. Ein unangekündigter Besuch, noch dazu mit einem Pferdeanhänger im Schlepptau, war ungewöhnlich.
    Als der Wagen fünf Minuten später vor dem großen Scheunentor hielt, grinste Tom ihm schon breit aus dem Fahrerhaus entgegen.
    „Was verschlägt dich hierher?“, wollte Ian wissen und trat näher. Die Wagentür gab ein leises Quietschen von sich, als Tom sie öffnete. Mit einem Lachen stieg er aus und schlug seinem großen Bruder auf die Schulter.
    „Ich hab doch gesagt, den ersten Schimmel, den ich dieses Jahr züchte, bekommst du“, gab er zurück. Ian runzelte die Stirn und folgte Tom zum hinteren Ende des Pferdeanhängers. Gemeinsam öffneten sie die Ladeluke.
    „Du hast auch gesagt, dass du mir dafür den doppelten Preis abknöpfen willst“, erwiderte Ian. Tom lachte laut auf.
    „Natürlich, es trifft schließlich keinen armen Mann.“
    Sie ließen die Klappe zu Boden und Ian betrachtete die Mutterstute. Es war eins von Toms besten Zuchtpferden, eine wunderschöne reinweiße Schimmelstute, der man den arabischen Einschlag ansah, den Tom in den letzten Jahren hinein gezüchtet hatte. Das kleine Hengstfohlen, das danebenstand, mochte vielleicht ein paar Tage alt sein.
    Ian betrachtete ihn prüfend.
    Der Kleine war kräftig und von großer Statur. Rabenschwarz und mit einem deutlichen Kranz weißen Stichelhaaren, der um seine Augen lag, beäugte er Ian neugierig.
    Das Fohlen besaß hervorragende Gene. Es würde Zeit und Geduld kosten, ihn aufzuziehen und auszubilden, aber in ein paar Jahren wäre er ein starker und ausdauernder Begleiter für Ian.
    „Glaub nicht, dass ich dir Marra auch verkaufe“, warf Tom ein, ehe Ian etwas sagen konnte. „Sie bleibt nur so lange hier, bis der junge Mann groß genug ist, um seine Mutter zu verlassen.“ Ian fing seinen prüfenden Blick auf. „Du musst dir noch einen Namen für ihn überlegen.“
    „Buster“, entschied Ian spontan.
    Tom grinste breit.
    „Okay, dann würde ich sagen, du solltest Buster sein neues Zuhause zeigen.“
    Lachend und scherzend luden sie die Stute und ihr Fohlen aus, um die beiden in den Stall hinüber zu bringen, wo Ian ihnen eine der großen Boxen zuteilte. In einem oder zwei Tagen würde er sie auf die Weide zu den Anderen schicken, aber vorher sollten sie sich einleben.
     
    Während Marra sich augenblicklich über das Heu hermachte, probte Buster ein paar unbeholfene Bocksprünge. Zufrieden sah Tom das erfreute Grinsen im Gesicht seines Bruders.
    „Ist Mom da?“
    Ian schüttelte den Kopf.
    „Die Frauen sind zur Ranch der Martinez‘ hinüber gefahren. Rosa hat heute Morgen angerufen, wegen irgendeiner eingetroffenen Lieferung.“ Tom stöhnte.
    „Oh je, davon hat Henny auch schon erzählt“, gab er zurück. „Weitere lebensnotwendige Haushaltsartikel. Als ob die Schränke nicht bereits voll genug wären. Ich war geradezu froh, dass Henny sich noch schonen muss, sonst wäre von ihr wahrscheinlich auch nur noch ein Kondensstreifen zu sehen gewesen.“
    Ian lachte leise.
    „Wie geht es den beiden?“
    Tom grinste seinen Bruder an.
    Vor zwei Monaten hatte seine Frau ihre Tochter entbunden. Henny erholte sich zwar nur langsam von dem Kaiserschnitt, mit dem man das Kind hatte holen müssen, aber es ging aufwärts.
    „Es wird besser. Henny hat die OP gut überstanden und die Wunde ist gut verheilt. Glücklicherweise haben wir diesmal ein pflegeleichtes Baby abbekommen. Penny schläft gut, ist schnell zufriedenzustellen und ein ausgesprochen ruhiges Kind. Kein Vergleich zu Jamie vor drei Jahren. Der hat uns in den ersten Wochen ständig die Ohren voll gebrüllt.“
    „Tu nicht so, als ob du deshalb schlaflose Nächte gehabt hättest“, frotzelte Ian.
    „Hey, ich bin immer der Erste, der aufsteht“, hielt Tom dagegen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Die Hitze macht mich fertig.“
    Ians Lächeln verschwand und Besorgnis machte sich in seinem Gesicht breit.
    „Ja, dieser Sommer ist schlimm. Man kann der Erde regelrecht beim Verbrennen zusehen.“
    Tom nickte.
    Sie hofften alle auf den erlösenden Regen, der seit Wochen auf sich
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