Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was liest der Hund am Laternenpfahl

Was liest der Hund am Laternenpfahl

Titel: Was liest der Hund am Laternenpfahl
Autoren: Nicole Hoefs , Petra Führmann , Ute-Kristin Schmalfuss , Heinz Grundel
Vom Netzwerk:
das sie sich ja gelegentlich anpassen müssen, durchaus kompensieren: Tägliche körperliche Bewegung auch ohne Leine und geistige Auslastung machen gelassen in Anbetracht solcher Unbillen des Alltags. Problematischer verhält sich die Sache allerdings, wenn ein Hund aus Stress oder Angst an der Leine zieht: Viele Hunde, die keine ausreichende Stadtsozialisation erfahren haben, werden zeit ihres Lebens mit einem Besuch in der Innenstadt am verkaufsoffenen Sonntag völlig überfordert und daher wenig leinenführig sein.

Haben gähnende Hunde zu wenig Schlaf?
    …und 10 weitere Fragen zum faszinierenden Ausdrucksverhalten unserer besten Freunde.
    Müssen Hunde das
schwanzwedeln
erst lernen?
    Das Schwanzwedeln ist das uns vertrauteste und selbstverständlichste Körpersignal des Hundes. Kaum zu glauben, dass es Phasen in der Entwicklung von Hunden gibt, in denen sie dieses Verhalten überhaupt nicht zeigen. Und dennoch: Frisch geborene Welpen wedeln nicht mit dem Schwanz. Sie beginnen damit frühestens ab der Phase der Zuwendung zur Außenwelt. Dafür gibt es eine plausible Erklärung: In den ersten Lebenswochen besteht das Dasein der Welpen fast nur aus Schlafen und Trinken. Ihre Brüder und Schwestern interessieren sie zu diesem Zeitpunkt vor allem als Wärmequelle. Erst später, wenn die Tiere beginnen, untereinander und mit dem Menschen zu interagieren, werden auch Kommunikationsmittel erforderlich, und so wird auch erst dann mit dem Schwanz gewedelt. Das heißt aber nicht, dass Hunde dies erst lernen müssten. Sie setzen das Schwanzwedeln nur erst dann ein, wenn es sinnvoll ist.
    Ist ein schwanzwedelnder Hund immer
freundlich
gestimmt?
    Um ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Hund zu gewährleisten, ist ein fundiertes Grundwissen über die Sprache des jeweils anderen die beste Voraussetzung. Hunde meistern diese Aufgabe bravourös und kommenmit der Art, wie wir kommunizieren, bestens zurecht. Anders der Mensch. Er scheint die vereinfachende Tendenz zu haben, Hundesprache wie einstmals Lateinvokabeln in der Schule 1 : 1 übersetzen zu wollen. Der Hund, der knurrt = dominant, der mit dem Schwanz wedelt = freudig, der die Ohren zurücklegt = ängstlich. Möchte man Hunde tatsächlich verstehen und vor allem mögliche fatal ausgehende Missverständnisse vermeiden, muss man dem Glauben an eine eindimensionale Hundesprache jedoch abschwören. Hunde kommunizieren auf verschiedenen Ebenen: auf der optischen, der akustischen, der olfaktorischen (geruchlichen) und der taktilen Ebene. In jedem dieser Bereiche gibt es eine ungeheure und im Übrigen noch lange nicht vollständig erforschte Anzahl an Einzelsignalen. Diese Einzelsignale können nicht zusammenhanglos einem bestimmten Bedeutungsinhalt zugeschrieben werden. Erst die spezifische Situation und das Zusammenspiel mit weiteren Signalen aller Ebenen lassen einen Gesamtausdruck entstehen und erlauben eine Aussage über den emotionalen Zustand, die Motivationen und Verhaltensbereitschaften des Hundes. Da der Mensch in erster Linie ein Meister der optischen Wahrnehmung ist, steht ihm die Welt der mit den Augen wahrnehmbaren Hundesprache weitestgehend offen und so kann er aus Gestik, Mimik, Körpersprache und Blickkontakt des Hundes lesen. Dabei wird er schon allein bezüglich der Rute die verschiedensten Arten der Haltung, der Form (beides ist stark rasseabhängig) sowie der Bewegung in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation und im Zusammenspiel mit anderen optischen Signalen erkennen können. Nutzt also auch der Mensch die ihm gegebenen Wahrnehmungsmöglichkeiten sowie seine hervorragende Kombinationsgabe, steht einem gegenseitigen Verständnis nichts mehr im Wege: Heftige Schwanzbewegungen zeigen, dass ein Hund stark erregt ist, nicht immer aber muss diese Erregung eine freudige sein.
    Warum soll man fremde Hunde nicht
anstarren
?
    Durch einen tiefen Blick in die Augen in das Innerste eines Wesens einzudringen, dieser poetische Wunsch kann in gewissen Fällen buchstäblich ins Auge gehen. Innerhalb des hundlichen Drohverhaltens nämlich ist das starrende Fixieren des Gegners ein wesentlicher Bestandteil des Ausdrucksrepertoirs. Fühlt sich ein Hund insgesamt unsicher oder bedroht, so kann er ein festes Ansehen durchaus als Drohung, der womöglich ein Angriff folgt, empfinden. Hat ein solches Tier in der Vergangenheit noch gelernt, dass bestimmte Gesten des Menschen Schmerzen verursachen, so ist die Gefahr einer Attacke durchaus gegeben. Auch wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher