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Was liest der Hund am Laternenpfahl

Was liest der Hund am Laternenpfahl

Titel: Was liest der Hund am Laternenpfahl
Autoren: Nicole Hoefs , Petra Führmann , Ute-Kristin Schmalfuss , Heinz Grundel
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sicherlich die Mehrzahl der Hunde in einem solchen Fall versuchen würde auszuweichen, ist es aus Sicherheitsgründen wenig ratsam, fremden Hunden, die sich nicht in eindeutig freundlicher Absicht nähern, in die Augen zu starren. Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass am häufigsten aus extremer Angst zugebissen wird.
    Was bedeutet es, wenn Hunde „
mucken
“?
    Das Wort „mucken“ ist schon seit dem 15.Jahrhundert nachweisbar, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber noch wesentlich älter. Die Bedeutung dieses Wortes gibt bereits eine erste Vorstellung davon, was sich hinter ihm verbirgt: „Mit halb geöffnetem Mund Laute von sich geben, murren, aufbegehren, sich leise oder unwillkürlich bewegen.“ So weit das etymologische Wörterbuch des Deutschen. Würde man nun naheliegenderweise vermuten, hieraus wäre ein Fachterminus entstanden, der freches Benehmen umschreibt, wäre man auf der falschen Fährte. Bereits seit den 30er-Jahren bezeichnen Forscher eine ganz bestimmte Form infantiler Lautäußerungen mit diesemWort. Mucken meint kurze, tiefe und relativ leise Töne, die aufeinanderfolgen. Es hat im Hundelautrepertoire eine kurze Lebensdauer und kann nur während der ersten drei bis vier Lebenswochen gehört werden. Danach verschwindet es gänzlich. In der Kynologie gilt das Mucken im Gegensatz zum Winseln als Behagenslaut, den die Welpen gegenüber der Mutterhündin äußern.
    Warum „singen“ Hunde bei
sirenengeheul
mit?
    Das Mitsingen sowie die Begeisterung einiger Zweibeiner bei Plastikdosen-Popmusik erscheint vielen lediglich als schlechte, aber äußerst harmlose Angewohnheit, kaum der Beachtung wert. Anders beim Musikgeschmack unserer Hunde, die sich mitunter verleiten lassen, in das Geheul von Sirenen, in Glockengeläut oder Ähnliches mit einzustimmen; ein Verhalten, das man schwerlich mit mangelnder Kenntnis besserer Alternativen wie Beethovens Neunter oder Mozarts Requiem wird erklären können. Prinzipiell gilt zunächst, dass es sich beim Heulen um eine der ursprünglichsten Lautäußerungen der Caniden handelt. Den Wölfen dient es zur Kommunikation innerhalb des Rudels sowie zur Kontaktaufnahme und Identifizierung über weite Entfernungen. Wie so viele Verhaltensweisen wölfischen Ursprungs hat das Heulen beim Hund keine zentrale Bedeutung mehr und kommt außerdem deutlich seltener vor. Manche Hunde heulen gar nicht mehr. Wissenschaftler nun haben festgestellt, dass Hunde selten initiativ heulen, sondern – anders als Wölfe – vor allem als Reaktion auf bestimmte Laute. Ansteckend kann das Heulen anderer Hunde sein, ein Wolfsheulen oder eben künstliches Heulen wie das eines Feuerwehrwagens. Manche Hunde lassen sich auch vom Menschen animieren: Auf einem Symposium trat vor einigen Jahren ein Referent mit seinen Chihuahuas auf. Um zu beweisen, dass es sich bei diesen sympathischen Kleinhunden um ebensolcheWolfsnachkömmlinge handelt wie bei großen Hunden, stimmte er ein täuschend echtes Wolfsgeheul an, in welches die kleinen Kerlchen unmittelbar und auf beeindruckende Weise mit einfielen.

    Kennen auch Hunde
angstpipi
?
    In Situationen der Anspannung und Aufgeregtheit, etwa vor Prüfungen oder unangenehmen Terminen, meldet sich beim Menschen die Blase oft im unpassendsten Moment: Angstpipi! In der Regel sieht man sich in solchen Lebenslagen mit bestimmten Autoritäten konfrontiert, von denen man sich just zu diesem Zeitpunkt abhängig fühlt: davon, dass die Prüfer die richtigen Fragen stellen, das Auditorium den im Schweiße des Angesichts verfassten Vortrag gnädig aufnimmt, die freundlichen Polizisten bei der Verkehrskontrolle die abgelaufene ASU-Plakette nicht bemerken. Bestimmte, besonders unterwürfige Hunde zeigen ganz ähnliches Verhalten. Bei der Begrüßung durch den Menschen, den diese so gearteten Hunde offenbar als Furcht einflößend empfinden, ducken sie sich ab oder werfen sich auf den Rücken und urinieren. Beim Hund„fließt“ hier einiges zusammen: Das demütige „Auf-dem-Rücken-Verharren“ wird auch als passive Unterwerfung bezeichnet und ist dem Hund seit frühester Kindheit bekannt. In den ersten drei Wochen seines Lebens erfolgt das Urinieren genau in dieser Körperhaltung, und zwar rein reflektorisch ausgelöst durch das Anregen der äußeren Anogenitalorgane. Die Mutter beleckt den Bauch der Jungen so lange, bis diese sich entleeren. Die Rückenlage gehört weiterhin als Unterwerfungsritual zum natürlichen Ausdrucksverhalten von Hunden jedweden
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