Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Titel: Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)
Autoren: Lindsay Gordon
Vom Netzwerk:
wollte ihr nichts tun, aber sie ist gestolpert und böse gestürzt. Es ist meine Schuld, dass sie sich verletzt hat, und ich habe dir deine Freundin genommen. Als ich dich gestern Abend sah, wurde mir klar, wie einsam du jetzt ohne sie sein würdest.«
    Seine Sprachmelodie war formell, und einige Wörter, die er gebrauchte, waren veraltet. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass das Wort, das ich in Gedanken mit Freundin oder Gefährtin übersetzte, wahrscheinlich eher Liebhaberin bedeutete.
    Trotz seines feierlichen Tons lächelte ich. Dann verneigte ich mich. »Meister Kitsune«, sagte ich und versuchte mich an meine besten förmlichen Manieren zu erinnern, wie sie sich in Japan gehörten. »Ich nehme Eure Entschuldigung an. Es tut mir leid, dass Akiko sich verletzt hat, aber ich glaube auch, dass Ihr ihr vielleicht das Leben gerettet habt, als Ihr sie zwangt, die Insel zu verlassen. Ein ungeschickter Mensch sollte nicht auf Klippen herumklettern, und ich habe täglich um sie gefürchtet. Und wenn Euch das hilft, Akiko war meine Arbeitskollegin, aber nicht meine Liebhaberin oder eine enge Freundin. Mir wird jemand fehlen, mit dem ich reden kann, aber irgendwann wird ein anderer kommen, um zusammen mit mir die Vögel zu beobachten.«
    Ich schwöre, dass ich im Licht der Taschenlampe sah, wie der Kitsune leichter atmete und sein Körper sich entspannte.
    »Aber ich muss Wiedergutmachung leisten«, beharrte der Kitsune. »Ich wollte sie nur ein wenig erschrecken, aber sie weder verletzen noch dich ohne Gesellschaft lassen. Darf ich dir … Konversation anbieten?«
    Meine Taschenlampe verlosch und flammte dann auf ebenso geheimnisvolle Art wieder auf.
    Dort, wo der Fuchs gelegen hatte, stand jetzt ein gut aussehender Mann in altmodischer, aus vielen Lagen bestehender Kleidung. Unter seinem Gewand lugte ein Fuchsschweif hervor. Es war der Mann, den ich glaubte, in meiner erotischen Fantasie erfunden zu haben, nur dass er in Fleisch und Blut weit aufreizender war. Viel anziehender, als ein Mensch das von Rechts wegen sein durfte.
    »Ich hoffe, meine Erscheinung ist dir angenehm«, sagte er. »Anscheinend bin ich nicht in der Lage, die Art Kleider, die man heute trägt, zu erschaffen. Ach, sei’s drum.« Er zuckte elegant die Achseln. »Selbst wenn, würde mein Schweif nicht hineinpassen.«
    Dann berührte er meinen Arm, und ich spürte, wie Hitze durch meine eilig übergeworfenen Kleidungsstücke drang.
    Er trat näher. Seine Augen waren nicht braun, sondern von purem Gold wie die eines Fuchses, und er war vollkommen männlich und doch auf eine Weise, wie es Männer für gewöhnlich nicht waren – jedenfalls keine heterosexuellen Männer des 21. Jahrhunderts –, wunderschön und elegant. Maskuliner und erwachsener als diese androgynen Bishonen -Knaben aus den Animés, aber mit dem gleichen seidigen Reiz.
    »Konversation?«, fragte ich und stellte fest, dass meine Stimme neckisch und kokett klang und fast so sehr vor Honig triefte, wie es meine Pussy plötzlich tat. »Ich vergaß … Ist das noch so ein Wort mit mehr als einer Bedeutung?«
    Als er mich küsste, passierte etwas, von dem ich bisher nur in besonders schlechten Büchern gelesen hatte: Mir schwanden die Sinne. Feuer, Erde, Wachstum und pure tierische Lust überwältigten mich, und eine Sekunde lang konnte ich buchstäblich weder sehen noch atmen.
    Er fing mich auf, als ich zusammenzubrechen drohte. »Verzeih mir noch einmal«, sagte er. »Es ist zu lange her. Ich darf nicht vergessen, mich zu … mäßigen. Lass mich dich in mein Heim einladen.«
    Es war eine Höhle und auch wieder nicht. Das heißt, ich wusste, wo wir uns befanden, und ich wusste, dass ich eine kleine Höhle, einen Riss im Lavagestein, betrat. Doch als wir eintraten, lag ein wunderschöner Raum im alten japanischen Stil vor uns, bis hin zu Wandschirmen aus Reispapier, die unmöglich da sein konnten. Er war warm, gut beleuchtet und genauso elegant wie mein schöner Freund, der Kitsune.
    Eigentlich hätte es mich immens beunruhigen sollen, dass nichts hiervon möglich war und ich anscheinend drauf und dran war, in einem Haus, das nicht existieren konnte, mit einem mythischen Wesen zu schlafen.
    Mit jeder Sekunde fiel es mir schwerer, mich an die Überzeugung zu klammern, dass ich träumte. Alles war zu lebendig, zu detailliert und jedem Traum, den ich je gehabt hatte, zu unähnlich. Entweder wurde ich verrückt, oder der Kitsune warf mit Pheromonen um sich, denen mein Körper nach der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher