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Was für ein Mann!

Was für ein Mann!

Titel: Was für ein Mann!
Autoren: Barbara Dunlop
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zerzaustes Haar.
    „Bin auch gerade erst angekommen“, murmelte McQuestin, der sie offenbar trösten wollte.
    Stephanie ließ den Blick über den langen Tisch wandern. Jared, Melissa, Royce, Amber, McQuestin und … ach, endlich … Alec am anderen Ende. Sie konnte sich ein verliebtes Lächeln nicht verkneifen. Er sah so gut aus in seinem makellosen Anzug, frisch rasiert und mit kurz geschnittenem Haar.
    Alec erwiderte ihr Lächeln, allerdings deutlich zurückhaltend. Stephanie setzte eine sachliche Miene auf und wählte einen Platz an der Längsseite des Tischs.
    „Zunächst möchte ich Alec für seine gründliche Arbeit danken. Wir wissen, dass es nicht leicht werden wird. Und wir wissen auch, dass uns nicht alles gefallen wird, was er uns empfiehlt. Doch ich möchte im Namen meiner Familie sagen, dass wir ernsthaft über deine Vorschläge nachdenken werden.“
    Alec nickte knapp. „Vielen Dank, Jared.“ Er schob einen Stapel Papier zur Seite. „Vielleicht fange ich mit der Ranch an.“ Sein Blick heftete sich auf McQuestin. „Die Rinderfarm schreibt seit Jahren rote Zahlen.“
    McQuestin verzog das wettergegerbte Gesicht, und seine Augen wurden schmal.
    „Allerdings“, fuhr Alec fort, „steigen die Preise für Rindfleisch, während die Bodenwerte sinken. Es hat also keinen Sinn, zu verkaufen …“
    „Natürlich nicht“, knurrte McQuestin.
    „Wenn das Management gestrafft wird“, fuhr Alec fort, „sollte die Ranch wieder kostendeckend arbeiten können.“
    „Straffen?“, fragte McQuestin in herausforderndem Ton.
    „Die Zahlung des Schweigegeldes habt ihr eingestellt“, sagte Alec. „Aber die Arbeitsmethoden stammen aus der Zeit vor dreißig Jahren. Ich schlage vor, einen Agrarwissenschaftler zu engagieren und …“
    „Einen Akademiker?“, fauchte McQuestin.
    „McQuestin“, warf Jared warnend ein. „Wir haben versprochen, ihm zuzuhören.“
    Alec schmunzelte. „Wenn Sie nicht selbst aufs College gehen wollen.“
    Der ältere Herr zog die buschigen Augenbrauen hoch, während alle anderen leise zu lachen begannen.
    „Die Details stehen im Bericht.“ Alec blätterte um. „Nun zur Immobilienabteilung. Wie ihr alle wisst, hat sie in den letzten Jahren den höchsten Profit gemacht. Doch das könnte sich bald ändern. Die Mieten in Chicago sind rückläufig, und es wird mehr Leerstände geben.“
    Stephanie sah Jared an, doch sein Gesichtsausdruck blieb undurchdringlich.
    „Ihr habt die Wahl“, sagte Alec. „Ihr könnt es durchstehen, oder ihr verkauft das Gebäude in der Maple Street und noch ein paar andere. Allerdings würde ich dringend empfehlen, alles zu behalten, was in der Innenstadt liegt. Wenn der Markt sich erholt, steigen die Preise hier zuerst.“
    Jared nickte anerkennend, bemerkte aber nichts dazu.
    „Nun zum Windy City Bizz “, ging Alec zum nächsten Punkt über. „Verkauft das Blatt so schnell wie möglich.“
    Royce fuhr hoch. „Nein. Es ist Ambers …“
    „Schon gut, Royce.“ Amber legte ihm die Hand auf die Schulter. „Stoßt es ab.“
    Ein Seufzen auf den Lippen, blickte Stephanie ihre Schwägerin forschend an. Die wirkte zwar ein wenig traurig, aber nicht besonders aufgeregt. Stephanie dagegen fühlte sich von Minute zu Minute unbehaglicher.
    Solange sie denken konnte, war Ryder International ein starkes und ständig wachsendes Unternehmen gewesen. Jared war ein hervorragender Unternehmer, und Royce verstand sich glänzend auf Firmenübernahmen. Sie konnte nicht glauben, dass sie in solchen Schwierigkeiten steckten.
    „Was ist mit dem Firmenjet?“ Ein leichtes Zucken um seine Mundwinkel verriet, wie angespannt Royce war.
    „Den braucht ihr“, erwiderte Alec. „Ich weiß, es wirkt ein bisschen dekadent, aber ihr verfügt über Unternehmensbeteiligungen in sechs Staaten. Ihr müsst beweglich sein.“
    Amber drückte Royces Arm.
    „Nun zum Testament eures Vaters.“ Flüchtig blickte Alec in Stephanies Richtung. „Ich empfehle euch, Stephanie einen Anteil ohne Stimmrecht zu überlassen.“
    Stephanie glaubte, sich verhört zu haben.
    „Sie hat keine Zeit, sich um Firmenangelegenheiten zu kümmern …“
    „Augenblick mal“, platzte Stephanie heraus. Ihr Blick wanderte von Jared zu Royce und dann zu Alec. „Ich soll kein Stimmrecht kriegen?“
    „Ich will nicht, dass du mitbestimmen musst. Es gibt unzählige Dinge, von denen du …“
    „Wo ist da der Unterschied?“, unterbrach sie ihn scharf. Was war nur los mit ihm? Warum stellte er sie einfach
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