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Was für ein Mann!

Was für ein Mann!

Titel: Was für ein Mann!
Autoren: Barbara Dunlop
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um, um dem Ryder-Team dabei zuzusehen, wie sie den Truck vorbereiteten. Breitbeinig stand er da, die Hände in den Vordertaschen seiner Jeans versenkt.
    Alec folgte seinem Blick und bemerkte, wie Stephanie ein Seil aufwickelte. Wesley schloss die Ladefläche. Sie würden jetzt bald aufbrechen.
    „Erzähl mir etwas über meine Schwester“, fuhr Royce nachdenklich fort. „Würdest du jeden Kerl fertigmachen, der sie anfasst?“
    „Ohne zu zögern“, sagte Alec.
    Royce schnalzte mit der Zunge. „So fängt es an.“
    Das klang nicht gerade nach einer neuen Erkenntnis. „Welcher Mann täte das nicht?“
    „Du ziehst also Plan A durch?“
    „Plan A?“
    „Du sorgst dafür, dass sie sich in dich verliebt.“
    „Kommt gar nicht infrage.“ Dieser Weg war voller Gefahren.
    Aber er würde auch Plan B nicht verfolgen … und monatelang aus ihrem Leben verschwinden.
    Was war unter den gegebenen Umständen am besten? Er wusste es nicht.
    „Ich verabschiede mich jetzt von ihr“, sagte er. Damit ließ er Royce stehen und ging über den Parkplatz zu Stephanie.
    „Wir sind fast startklar“, rief sie ihm zu, ein fröhliches Lächeln um die Lippen. Ihr Gesicht wirkte wie frisch gewaschen, und der Wind zerzauste ihr kastanienbraunes Haar.
    „Bist du sicher, dass du nicht doch lieber fliegen willst?“
    Sie legte kokett den Kopf schief. „Haben wir das nicht bereits besprochen?“
    „Das Ergebnis gefällt mir nicht.“
    „Ich bleibe bei Blanchard’s Run. Ich werde auf deine Investition aufpassen.“
    Der Hengst war nicht der wertvollste Teil der Ladung. „Du hast einen Stallburschen engagiert, der sich nur um ihn kümmert.“
    „Ich fahre nach Montana, Alec.“ Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich, das Lachen verschwand aus ihren klaren blauen Augen. „Und du?“
    „Zurück nach Chicago.“
    Sie nickte, lächelte wieder. Es wirkte ein bisschen gezwungen, aber er konnte sich täuschen.
    „Für eine Woche“, fügte er hinzu, während er sie aufmerksam fixierte. „Dann komme ich nach Montana.“
    Schweigend blickte sie ihn an.
    „Mein Bericht ist fast fertig.“
    „Ach ja. Richtig.“ Sie lachte leise. „Natürlich.“
    Er wollte noch etwas sagen. Wollte ihr sagen, dass er wegen ihr kam und nicht wegen des verdammten Berichts. Wollte ihr sagen, dass sie sich aufeinander einspielen würden, dass er dabei war, sich heftig in sie zu verlieben und sich ein Leben ohne sie kaum noch vorstellen konnte.
    Doch es war noch zu früh. Er konnte nicht riskieren, sie zu verletzen. Schließlich hatte er keine Ahnung, was sie empfand. Und dass ihnen gut ein halbes Dutzend Leute zusahen, half auch nicht gerade.
    Er hätte ihr die Frage letzte Nacht stellen sollen. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, fürchtete er sich vor der Antwort. Stephanie hatte Wesley erzählt, dass eine Zweckehe sie an ihn, Alec, band. Und das stimmte. Vielleicht würde sich das nie ändern.
    „Bis dann in Montana?“, fragte er.
    Sie nickte. Bis dann in Montana.

10. KAPITEL
    Stephanie wünschte, sie hätte wenigstens fünf Minuten allein mit Alec verbringen können, bevor die Teilnehmer des Meetings sich um den Tisch im Esszimmer des Haupthauses versammelten. Nach tagelanger Tour war sie gestern Abend mit Blanchard’s Run zu Hause angekommen. Nur sporadisch hatte sie auf dem einsamen Highway per Handy mit Alec gesprochen. Und auch für abendliche Gespräche hatte es kaum Gelegenheit gegeben, weil sie sich das Motelzimmer mit dem weiblichen Stallknecht teilte.
    Oh, wie sie Alec vermisste! Und sie begann, an ihren Erinnerungen zu zweifeln. Zwar versuchte sie, die Vertrautheit festzuhalten, die sie in Kentucky geteilt hatten. Doch die Tage vergingen, und allmählich fürchtete sie fast, dass sie sich alles nur eingebildet hatte.
    Vor dem Meeting hatte sie die Gelegenheit nutzen wollen, allein mit ihm zu sprechen, doch sein Flug hatte Verspätung. Es regnete heftig. Und ihr Pick-up war auf dem Weg hinunter von ihrem Haus an einer Stelle im Schlamm stecken geblieben, wo es keine Funkverbindung gab.
    Also kam sie als Letzte an, durchnässt bis auf die Haut. Das Haar hing ihr in Strähnen ums Gesicht, Schlamm klebte an ihren Stiefeln. Es war reine Zeitverschwendung gewesen zu duschen, und das Make-up, das sie nach dem Lunch aufgelegt hatte, war längst verblasst.
    „Da bist du ja“, begrüßte Royce sie, als sie in der Diele die Stiefel abstreifte.
    „Ich bin auf Moss Hill hängen geblieben“, erklärte sie und fuhr sich mit den Händen durch ihr
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