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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt
Autoren: Stephanie Laurens
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Gästeliste aufzuzählen; kein Politiker, der etwas auf sich hielt, würde der Versuchung widerstehen können, sich unter diese Menschen zu mischen.
    Er tat gar nicht erst so, als hätte er vor abzulehnen, sondern lächelte nur freundlich. »Es ist mir eine Freude, dir behilflich zu sein.«
    »Danke.« Sie schenkte ihm ihr allerbestes Lächeln; sie war vielleicht ein wenig aus der Übung, aber es schien immer noch zu funktionieren.
    Ein Rattern und Hufschlag auf der kiesbestreuten Auffahrt erreichten sie; sie schauten beide hin, dann erhoben sie sich, als Hardacre Henry, der wieder vor ihr Gig gespannt war, um die Hausecke führte.
    Hardacre sah sie und verbeugte sich kurz. »Er scheint mir jetzt wieder ganz in Ordnung zu sein - Sie dürften keine Schwierigkeiten mehr mit ihm haben.«
    Caro hob ihr Retikül auf und ging um den Tisch herum. Michael nahm ihren Arm und geleitete sie die Terrassenstufen hinunter. Sie dankte Hardacre und gestattete Michael dann, ihr auf den Sitz zu helfen. Sie ergriff die Zügel und lächelte ihn an. »Um acht Uhr dann - ich verspreche dir, du wirst dich nicht langweilen.«
    »Da bin ich mir sicher.« Michael hob zum Abschied eine Hand und trat zurück.
    Sie schnalzte mit den Zügeln, und Henry gehorchte; schwungvoll fuhr sie über die Auffahrt.
    Michael schaute ihr nach - und wunderte sich, woher sie gewusst hatte, dass er hier war, um ihn um Hilfe zu bitten. Heute war das erste Mal seit Monaten, dass er zu Hause war, aber ... einfach nur Glück? Oder - berücksichtigte man, dass es sich um Caro handelte - sorgfältige Planung?
    Neben ihm räusperte sich Hardacre. »Vor Mrs. Sutcliffe wollte ich nichts sagen - hätte keinen Sinn. Aber das Pferd ...«
    Michael sah ihn an. »Was ist damit?«
    »Ich schätze, der Grund für das Durchgehen sind Steinchen, die ihn getroffen haben. Ich habe drei wunde Stellen auf seiner linken Hinterseite gefunden, die aussehen, als ob jemand mit einer Steinschleuder auf ihn geschossen hätte.«
    Eine steile Falte erschien auf Michaels Stirn. »Lausbuben? War es nur ein Streich?«
    »Ein gefährlicher, wenn es so wäre, und ich muss sagen, ich glaube nicht, dass es einen Jungen hier gibt, der so einfältig und leichtsinnig wäre.«
    Hardacre hatte Recht, alle Menschen hier lebten mit Pferden - sie würden wissen, was wahrscheinlich nach einer solchen Dummheit geschehen würde. »Vielleicht sind Besucher aus London in der Gegend. Burschen, die es nicht wissen.«
    »Ja, das wäre schon möglich«, räumte Hardacre ein. »Aber egal, ich kann mir nicht vorstellen, dass es wieder geschehen könnte, wenigstens nicht Mrs. Sutcliffe.«
    »Nein, in der Tat. Das wäre, als ob der Blitz zweimal an derselben Stelle einschlüge.«
    Hardacre entfernte sich wieder in Richtung der Stallungen, während Michael noch eine ganze Minute dastand und auf die Auffahrt schaute, ehe er sich umdrehte und wieder die Stufen zur Terrasse hinaufstieg.
    Es war jetzt zu spät, um noch bei Geoffrey Mollison vorzusprechen, besonders wenn der Haushalt voll und ganz mit den Vorbereitungen für Caros Dinnergesellschaft beschäftigt war. Und da er daran teilnehmen und Geoffrey später ohnehin sehen würde, war ein Ritt nach Bramshaw House nun völlig überflüssig.
    Doch seine Ungeduld hatte nachgelassen; er war geneigt, Caros Gesellschaft als günstige Gelegenheit zu betrachten statt als Verzögerung seines Vorhabens. So ein Ereignis wäre bestens geeignet, um seine Erinnerung an Elizabeth und seine Bekanntschaft mit ihr aufzufrischen und zu vertiefen.
    Dankbarkeit für Caro wallte in ihm auf, während er ins Haus ging - er musste seine formelle Abendkleidung auspacken.
    »Der Feind ist gestellt! Unsere Kampagne hat begonnen.« Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen ließ sich Caro in einen chintzbezogenen Lehnstuhl im Privatsalon der Familie in Bramshaw House fallen.
    »Ja, aber wird es auch gelingen?« Auf einer Chaise hockend, bildhübsch anzusehen in ihrem rüschenverzierten Kleid aus gemustertem Musselin und mit ihrem blonden, im Nacken zu einem Knoten aufgesteckten Haar, musterte Elizabeth sie aus ihren blauen Augen gleichzeitig misstrauisch, hoffnungsvoll und beklommen.
    »Natürlich wird es das!« Caro drehte sich zu dem einzigen anderen Anwesenden im Salon um, ihrem Sekretär Edward Campbell, der neben Elizabeth auf der Chaise saß. Er war ein nüchterner, ernster und zuverlässiger Gentleman von dreiundzwanzig Jahren - man hätte es ihm auf den ersten Blick nicht zugetraut,
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