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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt
Autoren: Stephanie Laurens
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diesen Plan gehalten und war nach dem Hochzeitsfrühstück bald genug aufgebrochen, um herzufahren. Zu dem erforderlichen Abschluss.
    Er war am frühen Nachmittag in Somersham losgefahren und hatte über Nacht bei einem Freund in Basingstoke Halt gemacht. Den Grund, weshalb er nach Hause reiste, hatte er nicht erwähnt, obwohl er schwer auf ihm lastete, seine Gedanken bestimmte. Er war an diesem Morgen recht früh wieder aufgebrochen und am späten Vormittag hier angekommen. In-zwischen war es zwei Uhr, und er war entschlossen, die Sache nicht länger aufzuschieben. Die Würfel würden fallen, und die Angelegenheit wäre - wenn auch nicht erledigt - so doch in Gang gesetzt.
    Etwas mit deinem Wahlkreis?
    Das könnte man so sagen.
    Seine Antwort auf Amelias Frage stimmte vollkommen - in gewisser Weise. Für ein Mitglied des Parlamentes, das als Junggeselle das Alter von dreiunddreißig erreicht hatte und darüber in Kenntnis gesetzt worden war, dass eine Beförderung in die Regierung für ihn ins Auge gefasst worden war, war Heirat auf jeden Fall eine »Wahlkreisangelegenheit«.
    Er hatte akzeptiert, dass er heiraten musste - davon war er eigentlich immer schon ausgegangen. Wie sonst sollte er zu der Familie kommen, nach der er sich sehnte? Doch die Jahre waren vergangen, und er hatte sich in seiner in Schwung kommenden Karriere verfangen. Damit, durch die Verwandtschaft zu den Cynsters und die enge Verbindung zur guten Gesellschaft war auch die Erkenntnis in ihm gewachsen, wie heikel eine Ehe sein konnte, und der Wunsch hatte nachgelassen, sich darauf einzulassen.
    Jetzt dagegen war seine Zeit abgelaufen. Als das Parlament das letzte Mal vor dem Sommer zusammenkam, hatte man keinen Zweifel daran gelassen, dass der Premierminister von ihm erwartete, im Herbst mit einer Frau an seiner Seite wiederzukehren, damit er bei der Kabinettsumbildung berücksichtigt werden konnte, die allgemein erwartet wurde. Seit April hatte er aktiv nach seiner idealen Braut Ausschau gehalten.
    Der Frieden der Landschaft umfing ihn. Der Kehrvers »Ehefrau, Ehefrau, Ehefrau, Ehefrau« war noch da, aber er klang weniger nachdrücklich, je näher er seinem Ziel kam.
    Es war einfach gewesen, die Eigenschaften und Fertigkeiten aufzuschreiben, die er sich bei seiner Braut wünschte - passables Aussehen, Loyalität und die Fähigkeit, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen, also gute Gastgeberinnenqualitäten, Intelligenz und Sinn für Humor. So ein Musterexemplar zu finden erwies sich dagegen als überaus schwer. Nachdem er Stunden in Ballsälen verbracht hatte, hatte er beschlossen, dass es besser wäre, eine Frau zu suchen, die Verständnis für das Leben eines Politikers aufbrachte - besser noch, eines erfolgreichen Politikers.
    Dann hatte er Elizabeth Mollison kennen gelernt, oder besser gesagt, wieder getroffen, denn genau genommen kannte er sie schon ihr Leben lang. Ihrem Vater Geoffrey Mollison gehörte Bramshaw House, er war früher Parlamentsmitglied des Distrikts gewesen. Von dem unerwarteten Tod seiner Frau aus der Bahn geworfen, hatte Mollison seinen Rücktritt erklärt, gerade als Michael sich mit Unterstützung seines Großvaters Magnus Anstruther-Wetherby und Rückendeckung der Cynsters an die Partei gewandt hatte. Es hatte nach einem Wink des Schicksals ausgesehen. Geoffrey, ein gewissenhafter Mann, war erleichtert gewesen, die Zügel jemandem zu überlassen, den er kannte. Obwohl er und Geoffrey verschiedenen Generationen angehörten und von völlig verschiedenem Wesen waren - besonders in Bezug auf ihren Ehrgeiz -, hatte ihn der ältere Mann stets ermutigt, war immer hilfsbereit.
    Er hoffte, er würde ihm auch jetzt helfen und seinen Wunsch unterstützen, Elizabeth zu heiraten.
    Sie kam seiner Meinung nach seinem Ideal von einer Braut sehr nahe. Sicher, sie war noch jung - neunzehn aber sie war aus gutem Hause und hatte die beste Erziehung genossen. Das, was sie noch lernen müsste, würde sie sich mühelos aneignen können. Sie war eine typisch englische Schönheit mit blassblondem Haar, blauen Augen und einem zarten, hellen Teint, dazu hatte sie eine schlanke Figur, an der die gegenwärtige Mode bestens zur Geltung kam. Am wichtigsten aber war, dass sie im Hause eines Politikers aufgewachsen war. Und nachdem ihre Mutter gestorben war und ihr Vater sich aus der Politik zurückgezogen hatte, war Elizabeth in die Obhut ihrer Tante Augusta gegeben worden, Lady Cunningham, die mit einem ranghohen Diplomaten verheiratet
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