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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt
Autoren: Stephanie Laurens
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Muriel nie von hier weggegangen. Geboren und aufgewachsen auf Sutcliffe Hall am anderen Ende des Dorfes, wohnte sie nun in der Dorfmitte in Hedderwick House, dem Anwesen ihres Gatten, einen Steinwurf von Bramshaw House entfernt, das Caros Familie gehörte.
    Außerdem hatte Muriel die Führung der Pfarrei an sich gerissen, eine Rolle, die sie nun schon seit Jahren wahrnahm. Obwohl sie oft anmaßend war, nahmen das alle hin, einfach, weil sie eine notwendige Aufgabe gut erledigte.
    Gekonnt schwungvoll bog Muriel auf den Hof ein und brachte ihren Einspänner zum Stehen. Sie sah auf eine herbe Art und Weise gut aus, war unleugbar elegant mit ihrer tadellosen Haltung und ihrem dunklen Haar.
    Sie starrte Caro an. »Gütiger Himmel, Caro! - Hast du umgeworfen? Du hast auf deinem Kleid überall Grasflecken. Geht es dir gut?« Ihre Stimme war schwach, als könnte sie ihren Augen nicht ganz trauen. »So, wie du losgerast bist, hätte ich nie gedacht, du könntest Henry zügeln.«
    »Habe ich auch nicht.« Caro winkte zu Michael hinüber. »Glücklicherweise befand sich Michael auf einem Ausritt - er ist todesmutig in das Gig gesprungen und hat das Notwendige getan.«
    Michael fing ihren Blick auf, sah darin das unterschwellige, dankbare Lächeln. Es gelang ihm nur mit Mühe, es nicht zu erwidern.
    »Dem Himmel sei Dank dafür.« Muriel drehte sich zu ihm um, nickte zum Gruß. »Michael - ich wusste gar nicht, dass du wieder hier bist.«
    »Ich bin erst heute Vormittag angekommen. Hast du eine Ahnung, weswegen Henry durchgegangen ist? Ich habe die Zügel und das Zaumzeug überprüft - es scheint keinen offensichtlichen Grund zu geben.«
    Muriel betrachtete das Pferd mit gerunzelter Stirn. »Nein. Caro und ich fuhren zusammen nach Hause, dann bog Caro in den Weg zu deinem Haus ab und winkte. Sie war erst ein kurzes Stück gefahren, als Henry scheute, und dann ...« - Muriel gestikulierte - »ging er durch.« Sie blickte zu Caro.
    Die nickte. »Ja, genau so ist es gewesen.« Sie streichelte Henry die Nase. »Was merkwürdig ist, denn gewöhnlich ist er ganz sanftmütig. Ich fahre immer mit ihm, wenn ich zu Hause bin.«
    »Das nächste Mal jedenfalls, wenn wir ein Treffen in Fordingham haben, nehme ich dich mit, darauf kannst du dich verlassen.« Muriel riss die Augen auf. »Ich hatte beinahe einen Herzanfall - ich glaubte schon, dich blutig und mit gebrochenen Gliedern vorzufinden.«
    Caro antwortete darauf nicht direkt. Eine steile Falte bildete sich auf ihrer Stirn, während sie Henry studierte. »Etwas muss ihn erschreckt haben.«
    »Vielleicht ein Hirsch oder ein anderes Wildtier?« Muriel fasste die Zügel fester. »Die Büsche sind so dicht entlang der Straße, es ist unmöglich, zu sehen, was dahinter vielleicht lauert.«
    »Stimmt.« Caro nickte. »Aber Henry hätte es gewusst.«
    »Allerdings. Aber jetzt bist du ja in Sicherheit, und ich muss weiter.« Muriel schaute zu Michael. »Wir haben die Planung des Pfarrfestes besprochen; es ist viel zu tun. Ich nehme an, du kommst?«
    Er lächelte ungezwungen. »Natürlich.« Er machte sich im Geiste eine Notiz, in Erfahrung zu bringen, wann das sein würde. »Grüße bitte Hedderwick von mir und auch George, wenn du ihn siehst.«
    Muriel neigte den Kopf. »Ich werde es ausrichten.« Sie nickte auch Caro gnädig zu, dann schaute sie bedeutungsvoll auf Caros Gig, das die Ausfahrt blockierte.
    Michael sah zu Caro. »Wir wollen Henry zu den Ställen bringen; da lassen wir ihn von Hardacre untersuchen und sehen, ob er etwas entdeckt, das für sein Durchgehen verantwortlich ist.«
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag.« Caro wartete, während er sich vorbeugte und die Bremse des Einspänners löste, dann winkte sie noch einmal Muriel und führte Henry hinters Haus.
    Michael überprüfte rasch, ob das Gig Schaden genommen hatte und die Räder ungehindert rollten. Nachdem es vom Hof gefahren war, drehte er sich zu Muriel um, hob grüßend eine Hand. Mit einem königlichen Nicken wendete sie und lenkte ihre Kutsche über die Auffahrt zum Tor. Er wandte sich ab.
    Atlas stand immer noch geduldig da. Michael schnippte mit den Fingern, und der Braune trottete näher. Er fasste die Zügel, wickelte sie sich um eine Hand und folgte Caro mit langen Schritten, um sie rasch einzuholen. Auf Henrys anderer Seite angekommen, schaute er zu Caro, betrachtete die Seite ihres Gesichtes, die er über den Hals des Tieres hinweg sehen konnte. Ihr Haar schimmerte im Sonnenlicht, völlig unmodern, aber es sah
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