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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt
Autoren: Stephanie Laurens
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hatte.
    Caro berührte ihn sachte am Ärmel und entschuldigte sich. Obwohl er dem Herzog und dem Grafen weiter seine Aufmerksamkeit schenkte, war er sich der Tatsache bewusst, dass Ferdinand Leponte ihr folgte, die Stelle an ihrer Seite einnahm.
    Anders als seine Landsleute hatte Ferdinand, außer um ein paar Grußworte auszutauschen, kein Interesse an ihm bekundet. Er sah aus, als wäre er etwa dreißig Jahre alt; er hatte schwarze Haare, eine olivenfarbene Haut und große, dunkle Augen.
    Ganz bestimmt war er ein Frauenheld - er hatte etwas an sich, das wenig Raum für Zweifel ließ. Er war ein typisches Botschaftsmitglied, Verwandte von Leuten wie dem Grafen; ihre Stellung beinhaltete meist nicht mehr als eine Eintrittskarte in die diplomatischen Kreise. Ferdinand war eindeutig ein Anhängsel, aber es war nicht der Graf, an den er sich hängen wollte.
    Als Caro zehn Minuten später zurückkehrte, um kunstvoll zu versuchen, Michael loszueisen und ihn zu anderen Gästen zu bringen, befand sich Ferdinand immer noch in ihrem Schlepptau.
    Sich bei den anderen Portugiesen entschuldigend, fing Michael Ferdinands Blick auf. Er verbeugte sich wie zur Verabschiedung. Ferdinand lächelte arglos. Als Caro Michaels Arm nahm und mit ihm zu einer anderen Gästegruppe ging, nahm er den Platz auf ihrer anderen Seite ein.
    »Sie dürfen auf keinen Fall den General veralbern«, zischte Caro ihm zu.
    Er schaute sie an, merkte, dass sie zu Ferdinand gesprochen hatte.
    Der grinste, ganz südländischer Charme. »Aber es ist so schwer, der Versuchung zu widerstehen.«
    Caro warf ihm einen vernichtenden Blick zu, dann erreichten sie die Gruppe vor den langen Fenstern, und sie begann mit der Vorstellungsrunde.
    Michael schüttelte General Kleber, einem Preußen, die Hand, dann dem Botschafter der Habsburger und dessen Frau, die er beide bereits kannte.
    Der General war ein älterer Herr, ein wenig barsch und streng. »Es ist gut, dass wir jetzt Frieden haben, aber es gibt noch viel zu tun. Mein Land ist sehr am Schiffsbau interessiert - kennen Sie sich mit Werften aus?«
    Jegliches Wissen in diesem Bereich abstreitend, zog Michael den Botschafter ins Gespräch. Der General wies ihn darauf hin, dass Österreich keinen Hafen habe und daher auch keine Marine. Michael lenkte die Unterhaltung auf die Landwirtschaft, war nicht weiter überrascht, als Caro die Gelegenheit ergriff, Ferdinand fortzuschaffen.
    Ein paar Minuten später kam sie alleine wieder und rettete Michael, um ihn mit den anderen Gästen bekannt zu machen -drei englische Diplomaten mit ihren Frauen; ein schottischer Parlamentarier namens Mr. Driscoll, seine Gattin und seine beiden Töchter, ein berüchtigt attraktiver irischer Adeliger, ein Lord Sommerby, den Mrs. Driscoll misstrauisch beäugte.
    Und endlich wandte Caro sich mit einem herzlichen Lächeln der letzten Gästegruppe zu. Sie winkte ihrem Bruder liebevoll zu. Grinsend schüttelte Michael Geoffrey die Hand. Er war ein großer Mann, schwer gebaut und mit hängenden Schultern. Auch wenn er jahrelang Mitglied im Parlament gewesen war, so fühlte er sich in diesen Gefilden doch alles andere als zu Hause.
    »Soweit ich es verstanden habe, hast du Elizabeth ja schon in der Stadt getroffen.« Liebevoll lächelnd deutete Caro auf die schlanke junge Dame neben Geoffrey.
    Endlich. »Allerdings.« Michael nahm Elizabeths schmale Hand, die sie ihm hinhielt. »Miss Mollison.« Er hatte sie schon beim Eintreten gesehen, war aber zu vorsichtig gewesen, sich ein besonderes Interesse anmerken zu lassen. Jetzt versuchte er, ihr in die Augen zu sehen, um ihre Reaktion auf ihn einzuschätzen, aber obwohl sie ihn freundlich lächelnd anschaute und ihre Blicke sich trafen, konnte er in dem strahlenden Blau keine echte Aufmerksamkeit entdecken.
    Sie wurden abgelenkt, als Caro den jüngeren Mann vorstellte, der zurückhaltend neben Elizabeth stand. »Mein Sekretär Edward Campbell. Er war Camdens Adjutant, aber ich hatte es mir derart angewöhnt, mich auf ihn zu verlassen, dass ich einfach beschlossen habe, er sei zu wertvoll, um ihn gehen zu lassen.«
    Campbell warf ihr einen Blick zu, als wollte er sie daran erinnern, dass er nur ihr Sekretär war. Er streckte seine Hand aus; Michael schüttelte sie und verspürte plötzlich den Drang, Campbell zu raten, ein Auge auf Ferdinand zu haben. Den Wunsch unterdrückend wandte er sich stattdessen der wesentlich wichtigeren Angelegenheit zu: Elizabeth Mollison.
    »Ich habe gehört, Sie dürften mit
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