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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt
Autoren: Stephanie Laurens
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dass er der Mann war, der Elizabeth im Sturm erobern könnte. Aber der Anschein trog oft, wie Caro selbst nur zu gut wusste.
    Sie ließ ihr Lächeln verblassen und erwiderte Edwards Blick. »Ich versichere dir: Wenn ein Gentleman wie Michael Anstruther-Wetherby es sich in den Kopf setzt, dass du die ideale Kandidatin für die Stellung als seine Frau bist, ist der einzige
    Weg, das zu vermeiden, ihn davon zu überzeugen, dass er sich getäuscht hat, ehe er seinen Antrag macht. Nur so kann es gelingen, ohne das Wort >nein< laut aussprechen zu müssen. Und nur so lässt sich vermeiden, dass - daran brauchst du in dem Fall nicht zu zweifeln - Druck auf dich ausgeübt würde.«
    Obwohl die Worte nur für Elizabeth bestimmt waren, fuhr sie fort, Edward anzuschauen. Wenn die beiden nicht felsenfest davon überzeugt waren, dass sie zusammengehörten, wollte sie es wissen, und zwar jetzt.
    Bis vor fünf Tagen war sie glücklich und zufrieden in Derbyshire bei ihrer Schwester Augusta gewesen und hatte geglaubt, sie würde den ganzen Sommer dort verbringen. Zwei dringende Nachrichten von Elizabeth hatten sie unverzüglich über London hergebracht.
    Elizabeth hatte geschrieben, am Rande der Panik, weil sie fürchtete, dass Michael Anstruther-Wetherby ihr einen Heiratsantrag machen wollte. Caro hatte das nicht geglaubt - sie wusste, wie alt Michael war und in welchen Kreisen er verkehrte -, aber Elizabeth hatte ein Gespräch mit ihrem Vater wiedergegeben, in dem Geoffrey, nachdem er sich versichert hatte, dass sie während ihres Aufenthaltes in London für keinen besonderen Herrn eine Zuneigung entwickelt hatte, begonnen hatte, Michaels Lob in den höchsten Tönen zu singen.
    Das - Caro hatte es zugeben müssen - klang sehr verdächtig. Nicht etwa, weil Michael nicht sonderlich lobenswert wäre, sondern weil Geoffrey sich die Mühe machte, darauf hinzuweisen.
    Edward hatte ebenfalls an Elizabeths richtiger Einschätzung der Lage gezweifelt, bis er, als sie ihre Reise in London unterbrachen, bei verschiedenen Freunden vorbeigeschaut hatte - wie er Sekretäre oder Adjutanten der politisch Mächtigen. Was er da erfahren hatte, brachte ihn blass und angespannt nach Hause. Man flüsterte sich zu, dass Michael Anstruther-Wetherby für eine Position im Kabinett vorgesehen war; sein einziges Manko war sein Junggesellenstatus, und es hieß, es sei ihm nahegelegt worden, daran bis zum Herbst etwas zu ändern.
    Caro hatte einen weiteren Tag in der Stadt verbracht, lang genug, um Michaels beeindruckender Tante Harriet Jennet einen Morgenbesuch abzustatten. Sie hatten von politischer zu diplomatischer Gastgeberin miteinander gesprochen; Caro hatte noch nicht einmal das Thema ansprechen müssen - Harriet hatte die günstige Gelegenheit ergriffen, ein Wort in ihr Ohr fallen zu lassen, das sich mit Michaels Interesse an Elizabeth beschäftigte.
    Das war mehr Bestätigung als nötig gewesen. Die Lage war in der Tat so ernst, wie Elizabeth es befürchtet hatte.
    Caro richtete ihren Blick auf ihre Nichte. Sie selbst war eine Diplomatenbraut gewesen, eine junge, unschuldige Siebzehnjährige, die dem Charme und den schmeichelhaften Aufmerksamkeiten eines älteren - in ihrem Falle sogar wesentlich älteren - Mannes erlegen war. Sie hatte zugegebenerweise niemand anderem ihr Herz geschenkt, aber um nichts in der Welt würde sie irgendeinem anderen jungen Mädchen eine solche Ehe wünschen.
    Obwohl sie selbst nie diese Liebe gekannt hatte, galt ihr Mitgefühl Edward und Elizabeth. Schließlich hatten sie sich in ihrem Hause in Lissabon kennen gelernt; sie hatte sie nie ermutigt, aber das schloss ihrer Ansicht nach auch ein, dass sie ihnen keine Steine in den Weg legen würde. Wenn Liebe sein sollte, dann war es so, und in diesem Fall war sie tatsächlich gewachsen. Sie waren mehr als drei Jahre standhaft in ihrer Zuneigung geblieben, und keiner von beiden ließ Anzeichen erkennen, dass ihre Liebe ins Wanken geriet.
    Sie hatte schon überlegt, was sie tun könnte, um Edwards Karriere voranzutreiben, wenigstens so weit, dass er um Elizabeths Hand anhalten konnte. Das war allerdings keine Sache von Tagen und im Moment nicht länger wichtig. Um Michaels drohenden Antrag mussten sie sich erst kümmern. Jetzt - sofort.
    »Du musst verstehen«, erklärte sie, »dass, nachdem Michael erst einmal um dich angehalten hat, es wesentlich schwerer wird, ihn dazu zu bewegen, einen Rückzieher zu machen, und auch für dich wird es schwieriger, da du nun einmal so
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