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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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1. KAPITEL
    „Ich weiß, es klingt verlockend, einen Kronprinzen zu heiraten und dann irgendwann einmal Königin zu werden.“ Daphne Snowden hoffte, dass ihre Stimme ruhig und gelassen klang, obwohl sie mit ihrer Geduld fast am Ende war, als sie mit ihrer Nichte sprach. „Aber die Realität sieht anders aus. Du kennst Prinz Murat nicht. Er ist ein schwieriger eigensinniger Mann.“
    Das wusste sie aus eigener Erfahrung. „Außerdem ist er doppelt so alt wie du.“
    Brittany blickte von ihrer Modezeitschrift auf. „Du machst dir zu viele Sorgen. Entspann dich, Tante Daphne. Es wird alles gut.“
    Daphne sank entnervt in den Sitz des luxuriösen Privatjets zurück. Nur mit Mühe schaffte sie es, sich zusammenzureißen. Das alles durfte doch nicht wahr sein! Wahrscheinlich träumte sie nur. Ihre Lieblingsnichte konnte unmöglich eingewilligt haben, einen Mann zu heiraten, den sie nie zuvor gesehen hatte. Seit Wochen versuchte Daphne nun schon vergeblich, ihr die Sache auszureden.
    „Ich möchte doch bloß, dass du glücklich wirst“, sagte sie eindringlich.
    Brittany lächelte gutmütig. „Du machst dir unnötig Sorgen. Ich weiß, dass Murat bereits ein älteres Semester ist.“
    Daphne presste die Lippen zusammen. Sicher, für eine Achtzehnjährige war ein Mann mit fünfunddreißig Jahren praktisch ein Greis, aber sie selbst, Daphne, war nur fünf Jahre jünger als er.
    „Er soll sehr nett sein“, fügte ihre Nichte hinzu. „Und reich. Ich werde in einem Palast leben.“ Sie legte die Zeitschrift beiseite und streckte die Beine aus. „Meinst du, ich hätte lieber andere Sandaletten anziehen sollen?“
    Daphne unterdrückte einen hysterischen Aufschrei. „Deine Schuhe interessieren mich nicht. Ich rede über deine Zukunft. Über dein Leben. Wenn du Kronprinz Murat heiratest, kannst du nicht mehr den ganzen Tag shoppen. Du musst Verantwortung für das Volk von Bahania übernehmen, musst Wohltätigkeitsveranstaltungen und offizielle Empfänge besuchen. Und man erwartet von dir, Erben zu produzieren.“
    Brittany zeigte sich nicht im Geringsten beeindruckt. „Die Partys sind okay. Ich kann alle meine Freundinnen dazu einladen. Und was das Kinderkriegen angeht, ältere Männer sind sowieso die besseren Liebhaber“, erklärte sie ihrer geschockten Tante. „Meine Freundin Deanna hatte Sex mit einem Typen vom College. Sie meinte, das sei viel besser gewesen als mit ihrem Freund von der Highschool. Erfahrung zahlt sich aus.“
    Am liebsten hätte Daphne ihre Nichte geschüttelt. Was war nur in das Kind gefahren? Sie kannte Brittany seit ihrer Geburt und hatte sie mit großgezogen. Was war passiert, dass sie sich plötzlich in eine gefühllose, hohle junge Frau verwandelt hatte?
    Daphne sah auf ihre Uhr. Die Zeit wurde allmählich knapp. Wenn sie erst in Bahania gelandet und auf dem Weg zum Palast waren, gab es kein Zurück mehr. Es war schon einmal eine Snowden-Braut kurz vor dem Jawort davongelaufen. Diese Chance würde man Brittany sicher nicht einräumen.
    „Was hat sich deine Mutter nur dabei gedacht?“ Diese Frage stellte Daphne eigentlich mehr sich selbst.
    „Mom fand die Sache von Anfang an cool“, meinte Brittany freimütig. „Sie hofft, dass für die Brautmutter auch ein paar Juwelen abfallen. Außerdem mache ich mit einem Prinzen eine bessere Partie als Tante Grace mit ihrem Harvard-Professor.“
    Daphne nickte nur. Manche Familien konkurrierten im Sport miteinander, während andere um Geld und sozialen Status wetteiferten. In ihrer Familie ging es um Macht, genau gesagt, um politische Macht. Eine ihrer Schwestern war mit einem Senator verheiratet, der für das Präsidentenamt kandidieren wollte. Die andere mit einem Industrieboss. Nur sie, Daphne, hatte einen anderen Weg eingeschlagen.
    Sie beugte sich vor und nahm Brittanys Hände. „Bitte überleg es dir noch einmal. Warum willst du einen Mann heiraten, den du noch nie gesehen hast? Als Frau eines Prinzen kannst du nicht mehr tun und lassen, was du willst. Dein Leben wird einer strengen Reglementierung unterworfen sein. Du kannst nicht einfach eine Freundin besuchen oder ins Shoppingcenter gehen.“
    Brittany sah sie ungläubig an. „Was soll das heißen, ich kann nicht ins Shoppingcenter?“
    Daphne horchte auf. Brittany hatte nach dem Köder geschnappt. „Eine zukünftige Königin kann nicht im Ausverkauf nach Kaschmirpullovern wühlen.“
    „Warum nicht?“
    „Das habe ich dir jetzt schon hundertmal erklärt.“ Daphne seufzte. „Du
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