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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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beruhigend die Umgebung auf sie wirkte: die Wandteppiche, die zierlichen geschnitzten Möbel mit der kunstvollen Intarsienarbeit, die spektakuläre Aussicht.
    In einer sonnigen Nische hockte eine große Katze und putzte sich. Daphne lächelte, als ihr die vielen Dutzend Katzen einfielen, die der König im Palast hielt.
    „Bitte hier entlang, Miss Snowden.“ Der junge Mann öffnete eine Tür. „Der Prinz kommt sofort zu Ihnen.“
    Sie betrat den kleinen Raum, der im westlichen Stil eingerichtet war: ein Sofa und drei Sessel mit Kaffeetisch in der Mitte und eine Anrichte an der Wand. Auf der Anrichte standen ein Telefon und eine Karaffe mit Eiswasser und einigen Gläsern. Daphne schenkte sich ein Glas Wasser ein, trank einen Schluck und blickte sich kopfschüttelnd um.
    Das sah Murat ähnlich, seine Braut von einem Fremden in irgendein unpersönliches Zimmer führen und dort warten zu lassen. Aber er erwartete ja auch ein unerfahrenes junges Mädchen, das ängstlich darauf bedacht war, ihm zu gefallen und ihm jeden Wunsch zu erfüllen. In diesem Punkt irrte er sich allerdings gewaltig.
    Daphne war ganz und gar nicht ängstlich. In den vergangenen zehn Jahren hatte sie viel dazugelernt.
    Als sie Schritte auf dem Flur hörte, setzte sie sich auf das Sofa und straffte die Schultern. Sekunden später betrat der Prinz ihrer schwärmerischen Jungmädchenträume das Zimmer.
    Er bewegt sich mit der Anmut des geborenen Herrschers, war ihr erster Gedanke, als sie ihn in seinem eleganten dunklen Anzug auf sich zukommen sah. Vor allem ist er ein nicht zu unterschätzender Gegner, ermahnte sie sich.
    Murat blieb stehen und sah sie an. Er zeigte nicht das geringste Zeichen von Erstaunen. „Daphne“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. „Bist du schließlich zurückgekehrt …“
    „Ich weiß, dass du mich nicht erwartet hast, aber Brittany lässt sich entschuldigen.“
    Er hob eine Braue. „Ist sie krank?“
    „Nein, im Gegenteil. Sie ist einfach nur zu Verstand gekommen. In diesem Augenblick fliegt sie in die Vereinigten Staaten zurück. Es wird keine Hochzeit geben.“ Um diese barsche Mitteilung abzuschwächen, fügte sie etwas scheinheilig hinzu: „Es tut mir leid.“
    „Sicher, ich spüre dein Mitgefühl deutlich.“ Er ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und wählte. „Den Flughafen, bitte. Flugkontrolle.“
    Er wartete einen Moment und erkundigte sich dann nach seinem Privatjet.
    Daphne beobachtete ihn. Zuckte da nicht ein Muskel an seinem Kinn? Sie war sich nicht sicher. Irgendetwas musste er doch empfinden. Oder vielleicht auch nicht. Vor zehn Jahren hatte er sie ohne ein Wort gehen lassen. Warum sollte es ihn kümmern, wenn ihm wieder eine Braut davonlief?
    Er legte auf und wandte sich zu ihr. „Ich nehme an, du warst an Brittanys Entscheidung nicht ganz unbeteiligt.“
    Das war eigentlich keine Frage, aber Daphne antwortete trotzdem. „Allerdings. Die Sache ist doch Wahnsinn. Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast. Sie ist kaum achtzehn, Murat. Ein Kind. Wenn du unbedingt eine Braut willst, dann such dir jemanden, der dir gewachsen ist.“
    Zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, zeigte er eine Gefühlsregung. Zorn. „Du beleidigst mich mit deinem unangemessenen Verhalten.“
    Sie seufzte leise. Richtig, er war schließlich ein Prinz, und sie mischte sich so unbedarft in seine Privatangelegenheiten ein. Das war er ganz sicher nicht gewohnt. „Sorry, aber ich kann leider nicht anders.“
    „Und weiter?“
    „Ich werde alles tun, um Brittany vor dir zu schützen.“
    „Dass du mich nicht heiraten wolltest, bedeutet nicht, dass andere Frauen genauso denken.“
    „Dem stimme ich zu. Die Welt ist voller williger junger Frauen. Du kannst sie alle haben. Aber nicht meine Nichte.“
    Statt einer Antwort zog er ein kleines Gerät aus der Jackentasche. Sekunden später stürmten sechs Wachen ins Zimmer und umringten Daphne.
    „Was soll das?“ Sie hob spöttisch die Brauen. „Willst du mich einsperren, weil ich nicht möchte, dass du meine Nichte heiratest?“
    „Ich nehme dich in Schutzhaft, weil du die Privatangelegenheiten des Kronprinzen von Bahania sabotierst.“
    Sie wurde eine Spur blasser. „Das kannst du mit mir nicht machen.“
    „Wie du gleich feststellen wirst, irrst Du dich.“
    „Du Schuft!“ Sie sprang auf und wollte sich auf ihn stürzen, doch die Wachen stellten sich ihr in den Weg. „Versuch ja nicht, Brittany zurückzuholen. Ich lasse nicht zu, dass du sie berührst.
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